Putin und Trump sind Beispiele für Politiker, die wiederholt mit Falschaussagen aufgefallen sind.
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Verbreiter von Desinformation nutzen verschiedene Strategien.

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Diese Strategien nutzen Verbreiter von Desinformation

Diese Strategien nutzen Verbreiter von Desinformation

Bilder oder Zahlen aus dem Kontext reißen, Zweifel säen, bewusst falsch schlussfolgern: Das sind Strategien der Falschinformation. Wer sie kennt, ist weniger anfällig. Unsere #Faktenfuchs-Tipps zum International Fact-Checking Day am 2. April.

Falschinformationen können aus ganz unterschiedlichen Beweggründen verbreitet werden. Wer sie liest, sieht oder hört - und auch ein Faktenchecker - kann nicht in die Köpfe der Verbreiter schauen. Manchmal gibt es Hinweise darauf, dass bewusst und absichtlich Falsches verbreitet wird (Desinformation ist dafür der Fachbegriff).

Oft aber ist das nicht klar. Manche Menschen verbreiten die Falschinformation auch, weil sie selbst von deren Richtigkeit überzeugt sind. Weil sie sich Sorgen machen und denken, sie müssten andere warnen. Es gibt ideologische oder finanzielle Motive.

Auch die Ziele können unterschiedlich sein: Wir sollen überzeugt oder zum Zweifeln gebracht werden, bestehende Vorurteile oder Meinungen sollen bestärkt werden. Auch das ist nicht immer klar zu benennen.

Und übrigens: Viele kennen für Desinformation den Begriff "Fake News". Faktenchecker benutzen den Begriff allerdings dafür eher nicht mehr. Denn er wird oft politisch instrumentalisiert und häufig gegen Medien ins Feld geführt, die sich an die journalistischen Standards halten. Dadurch ist der Begriff zu schwammig geworden.

Die Fakten prüfen kann man jedenfalls immer. Und wer die Strategien dahinter kennt, ist besser gefeit davor, auf Desinformation hereinzufallen. Mehr dazu erklärt etwa der Sozialpsychologe und Desinformations-Experte Sander van der Linden in einem Video der US-amerikanischen Bildungs-Organisation News Literacy Project.

Zweifel säen

Zweifeln gehört zur Wissenschaft: Bedingungen und Ergebnisse kritisch zu hinterfragen, Thesen zu wider- oder zu belegen - und das immer wieder. Das macht wissenschaftliches Denken aus. Zweifeln ist als Spielform kritischen Denkens also positiv besetzt. Die Kehrseite: Es ist deshalb auch eine der Hauptmethoden von Desinformations-Verbreitern, Zweifel zu säen. Als Strategie ist sie übergeordnet und wird mit unterschiedlichen Mitteln umgesetzt - etwa durch Schein-Experten, Schein-Medien oder Schein-Argumente.

Die Menschen, die bewusst Falschinformationen verbreiten, wollen andere nicht zwingend von ihren Behauptungen überzeugen. Sondern eben: Zweifel säen, Unsicherheit verbreiten, den Gedanken etablieren, dass eine Sache (noch) nicht entschieden sei (zum Beispiel entgegen wissenschaftlicher Belege). Dafür werden etwa Menschen oder Belege diskreditiert.

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Zweifel zu säen ist eine der Hauptstrategien von Desinformation.

Pseudo-Experten einsetzen

Bei der Verbreitung von Falschinformationen spielen häufig Pseudo- oder Fake-Experten eine wichtige Rolle. Es handelt sich dabei um erfundene Persönlichkeiten oder echte Menschen, die aber nur angeblich Experten im jeweiligen Fachgebiet sind. Möglich ist auch, dass sie zwar darauf spezialisiert waren, aber dennoch Informationen verbreiten, die nicht dem aktuellen Wissensstand entsprechen - oder zumindest nicht dem, was landläufig "wissenschaftlicher Konsens" genannt wird.

Während "Konsens" an sich keine wissenschaftliche Kategorie ist, so gibt es doch in vielen Bereichen Erkenntnisse, auf die sich eine Mehrheit der tatsächlichen Experten einigen kann, während sie bei anderen Fragen oder Details noch mit (eventuell unterschiedlichen) Thesen arbeiten.

Pseudo-Experten werden dann gegen den "Mainstream" ins Feld geführt. Mehr dazu, was einen Experten zum Experten macht, erklärt dieser #Faktenfuchs.

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Häufig werden Pseudo-Experten ins Feld geführt.

Schein-Quellen nutzen

Nicht jede "Quelle" ist eine gute Quelle. Aber auch die Verbreiter von Falschinformationen wissen, dass gut belegte Behauptungen glaubhafter wirken. Eine ihrer Strategien ist es deshalb, Falschbehauptungen mit fragwürdigen, aber angeblich "guten" Quellen zu unterfüttern, um sie glaubwürdiger erscheinen zu lassen. In Zeitungsartikeln oder Dokumenten, auf die verwiesen wird, steht unter Umständen nicht das, was behauptet wird. Allein die Behauptung, dass die folgende Quelle ein Beleg sei, verfängt oft schon.

Es ist nicht einfach, zum Beispiel die Aussagekraft einer Studie zu beurteilen. Oder zu entscheiden, ob ein Titelblatt einer Zeitung echt ist, auf dem ein Bild verbreitet wird, oder ob ein vermeintliches Behörden-Dokument real ist. Das macht Täuschung sehr leicht möglich. Dieser #Faktenfuchs hilft dabei, Studien einzuschätzen.

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Pseudo-Quellen machen Falschbehauptungen nur vermeintlich glaubwürdig.

Fakten aus dem Kontext reißen

Ein sehr weit verbreitetes Mittel, um Zweifel aufkommen zu lassen, ist es, Fakten aus ihrem Kontext zu reißen und die Leser damit in die Irre zu führen. Manche gehen dabei so weit, das Gegenteil dessen zu behaupten, was stimmt. Aus dem Kontext gerissen werden können zum Beispiel Fotos, Videos, Zahlen, Zitate, Dokumente. Der korrekte Kontext wird dabei unterschlagen - das führt in die Irre. Zu dieser Strategie gehört das Rosinenpicken: Eine Information, die in die eigene Sicht- oder Darstellungsweise passt, wird herausgegriffen. Andere Informationen, die dieser Darstellung widersprechen, werden nicht erwähnt.

Bei einem Foto kann das bedeuten, dass es zu einer anderen Zeit und/oder an einem anderen Ort aufgenommen wurde als behauptet. Oft wird das Bild - oder allgemein eine Information - dann zusätzlich in einen anderen, falschen Kontext gesetzt. In solchen Fällen sind nicht die Bilder selbst manipuliert, sondern meist ist es der Begleittext, ob geschrieben oder gesprochen, in dem die Falschbehauptung steckt.

Beispiele dafür, wie solche Bilder überprüft werden können, gibt es in diesem #Faktenfuchs oder in diesem zu den Ereignissen in Butscha. Wie man über eine Bilderrückwärtssuche Originale finden kann, steht zum Beispiel hier oder hier.

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Fakten können stimmen - und aus dem Kontext gerissen dann doch in die Irre führen.

Fotos und Videos manipulieren

Mit technischen Mitteln können Bilder und Videos verändert und damit in ihrer Aussage verfälscht werden. Das kann anspruchsvoll gemacht und deshalb mit bloßem Auge nicht erkennbar sein und deshalb leicht verfangen. Manchmal ist die Fälschung aber auch offensichtlich.

Manche mögen sich fragen, was ein offensichtlich bearbeitetes Bild bringt. Wer fällt schon darauf rein? Die Strategie hinter so einem Fake ist allerdings gar nicht unbedingt, alle glauben zu machen, dass es echt sei. Zwar ist denkbar, dass beim schnellen Scrollen der ein oder die andere das Bild für authentisch hält und es sich in der Erinnerung als Fakt festsetzt. Ein anderer denkbarer Effekt ist, dass ein solcher Fake Menschen in bestehenden Ansichten bestärkt. Etwa darin, andere Menschen, Gruppen oder Dingen abzulehnen.

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Fotos und Videos können manipuliert werden.

Scheinargumente und fehlerhafte Logik nutzen

Oft zielen Falschbehauptungen auch auf die Möglichkeit ab, dass falsche Schlussfolgerungen und andere logische Fehler nicht auffallen - aber das Gewünschte hängen bleibt. Aus Fakten oder vermeintlichen Wahrheiten ziehen manche Menschen bewusst oder unbewusst falsche Schlussfolgerungen.

Wenn zum Beispiel zwei Dinge zeitlich zusammenfallen, wird falsch gefolgert, dass sie wie Ursache und Wirkung zusammenhängen. Also kausal. Aber eine zeitliche Korrelation lässt eben noch keinen Schluss darauf zu, dass eine Sache auch wirklich die andere bewirkt hat - und nicht etwa andere Faktoren Einfluss hatten oder die Ursache waren.

Häufig kommt auch die falsche Analogie zum Einsatz: Wenn zwei Dinge in gewisser Weise gleich sind, müssen sie auch in anderer Hinsicht gleich sein. Obwohl es sich bei diesen Beispielen um Fehlschlüsse handelt, können bei uns allen sie verfangen.

Weitere Beispiele für logische Fehlschlüsse, die dazu verleiten können, das Falsche zu glauben, finden Sie in diesem #Faktenfuchs. Auch auf der Seite "Skeptical Science" gibt es viele Beispiele, auch auf einer Grafik der University of Princeton (auf Englisch) oder bei der University of North Carolina.

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Desinformation arbeitet oft mit falschen Schlussfolgerungen.