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200 Jahre Fahrrad Von der Draisine zum Hightech-Flitzer

Genau weiß man natürlich mal wieder nicht, wer das Fahrrad erfunden hat. In der 200-jährigen Geschichte des Fahrrads gab es immer wieder Erfinder, die die Entwicklung des Zweirads entscheidend voranbrachten: von der Draisine bis zum Hightech-Flitzer.

Von: Olga-Louise Dommel und Simone Wichert

Stand: 29.09.2023 | Archiv

Draisine | Bild: Deutsches Museum

Ganz aus Holz: Das Laufrad

Das erste bekannte Zweirad hat Karl Drais im Jahre 1817 erfunden. Draisine wird es auch genannt. Die Draisine war vollständig aus Holz gebaut – Reifen, Lenker und Gestell. Pedale und eine Kette hatte es damals noch nicht. Um vorwärts zu rollen, musste man sich mit den Füßen vom Boden abstoßen. Deshalb bezeichnet man das erste Fahrrad auch als "Laufrad".

1817 gab es eine Hungersnot in Deutschland, bei der auch viele Pferde starben. Weil Pferde damals das wichtigste Transportmittel waren – als Reittier und Zugtier vor Kutschen und Wagen – wollte Karl Drais ein Gefährt erfinden, mit dem sich der Mensch ohne Pferde schnell vorwärts bewegen kann. Das Laufrad erregte zwar viel Aufmerksamkeit. Sogar Laufradrennen fanden statt. Aber durchgesetzt hat es sich nicht.

Mit Gummireifen: Das Hochrad

Der französische Mechaniker Ernest Mechaux hat die Draisine dann in ein Velociped umgewandelt. Das Velociped fuhr mit Kurbel und Tretpedal, ähnlich wie unsere Fahrräder heute. 1871 baute der Engländer James Starley das Velociped in ein Hochrad um. Es hatte ein sehr großes Vorderrad und ein kleines Hinterrad. Es war aus Stahl und hatte Gummireifen. Als Hochradfahrer thronte man anderthalb Meter über dem Boden. Die Fahrt war nicht ganz ungefährlich: Viele Hochradfahrer stürzten und verletzten sich manchmal tödlich.

Kettenantrieb, Diamantrahmen und Luftreifen

Zwischen 1878 und 1888 gab es noch einige wichtige Erfindungen: zum Beispiel der Kettenantrieb des Hinterrades. Nun fuhr es sich deutlich sicherer, weil jetzt Antrieb und Lenkung voneinander getrennt waren. Auch die Einführung des trapezförmigen Fahrradrahmens aus Stahlrohr, der so genannte "Diamantrahmen", sorgte für mehr Stabilität. Mit der Erfindung des Luftreifens durch John Boyd Dunlop wurde das Radeln noch leichter. Der Siegeszug des Fahrrads war nicht mehr aufzuhalten: Arbeiter fuhren mit dem Rad zur Arbeit, Fahrrad fahren wurde modern und eine beliebte Sportart. Bis heute ist es das umweltfreundlichste Transportmittel. China wird auch "Land der Fahrräder" genannt. Dort gibt es nämlich die meisten Fahrräder der Welt.

Von der Draisine zum modernen Drahtesel - Fahrradgeschichte in Bildern

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