Taylor Swift auf dem Time-Cover
Bildrechte: Photographs by Inez and Vinoodh for TIME/Handout via REUTERS

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"Time"-Magazine kürt Taylor Swift zur Person des Jahres

Barack Obama, Papst Franziskus, Greta Thunberg und Elon Musk – sie alle bekamen schon den Ehrentitel "Person of the Year" des "Time"-Magazins. Nun gehört auch Taylor Swift in die illustre Reihe. Die Begründung klingt ziemlich pathetisch.

Über dieses Thema berichtet: BR24 am .

2023 sei ein dunkles Jahr gewesen, schreibt das "Time"-Magazin zur Wahl von Taylor Swift als "Person of the Year", und die Sängerin habe einen Weg gefunden, "Grenzen zu überwinden und eine Quelle des Lichts zu sein". Niemand sonst auf der Welt könne so viele Menschen bewegen wie Swift, heißt es in der Erklärung von Chefredakteur Sam Jacobs. Und weiter: Swift sei es wie wenigen sonst gelungen, zugleich Autorin und Heldin ihrer Geschichte zu sein.

Taylor Swift: Lichtbringerin mit Charterfolg

Und diese Geschichte ist definitiv eine Erfolgsgeschichte. Ende November war die Sängerin bereits von den Streaming-Plattformen Spotify und Apple Music zur "Künstlerin des Jahres 2023" ernannt worden, auf Spotify war sie die Künstlerin mit den meisten Streams. Und sie bedankte sich dafür mit einem Song: "Viele von Euch haben mich gebeten, 'You're Losing Me (From The Vault)' auf Streaming-Plattformen zu stellen, also bitte schön!", schrieb die 33-Jährige bei Instagram und machte den Song für ihre Streaming-Fans zugänglich.

Das "Time"-Magazine hat nun verschiedene Cover mit Swift herausgegeben und zum Beispiel auf X, ehemals Twitter, veröffentlicht. Eines mit einem Porträt in Jeans-Hemd und Cordkragenjacke, ein anderes, auf dem die Musikerin in schwarzem Body und mit einer Katze auf der Schulter zu sehen ist. Das Mädchen von nebenan und die Femme fatale.

Popstar der Superlative

Angefangen hat Taylor Swift als Country-Musikerin, ihr erstes Album veröffentlichte sie 2006 mit 16 Jahren. Inzwischen ist sie eine internationale Pop-Größe der Superlative. 2022 belegte sie mit ihrem Album "Midnights" gleich alle zehn ersten Plätze der US-Billboard-Charts, ihre aktuelle "Eras"-Tour um die Welt ist ein Ereignis. Mit einem Konzert in São Paulo schloss Swift am Sonntag die Südamerika-Etappe ab, im Februar sollen die Konzerte dann in Japan weitergehen. Der Europa-Auftakt ist für Mai in Paris geplant, im Juli kommenden Jahres will sie auch in Gelsenkirchen, Hamburg und München auf der Bühne stehen. Die komplizierte und undurchsichtige Vergabe der heiß begehrten Tickets sorgte vor einigen Monaten für Diskussionen.

Die Tickets, die Tour und der Film

Taylor Swift wäre nicht die Marke, die sie ist, hätte sie die Tour nicht auch noch mit einem Film begleitet: Im Oktober war der Konzertfilm "Taylor Swift: The Eras Tour" auch hierzulande in den Kinos zu sehen. Bei den Fans, "Swifties" genannt, ging das Konzept auf: Für manche könnte der Film ein kleiner "Konzertersatz" sein. Die Energie der Show jedenfalls, die Swift abliefert, überträgt sich für Swifties auch im Kinosaal.

Taylor, die "Autorin und Heldin" ihrer beinahe märchenhaften Selbsterzählung vom Countrymädchen zum internationalen Superstar, ist auch deshalb ein Phänomen, weil sie es geschafft hat, als Megastar das Image eines nahbaren Menschen zu wahren. Die Würdigung des "Time"-Magazins spart nicht mit großen Worten: Taylor, deren Popularität über Jahrzehnte gewachsen sei, habe in diesem Jahr "eine Art Kernfusion" von Kunst und Kommerz erreicht – und damit eine "Energie von historischer Kraft" freigesetzt. Und das, indem sie sich darauf besonnen habe, was sie am besten könne: zu unterhalten und Songs zu schreiben, die die Menschen ansprechen.

Zum Porträt: "Taylor Swift - Pop-Riesin und Freundin von nebenan"

Generationswechsel bei "Person of the Year"

Der Titel "Person des Jahres", den das New Yorker Magazin seit 1927 vergibt, soll in der Regel Gewicht und Einfluss einer Persönlichkeit auf der internationalen Bühne hervorheben, nicht unbedingt nur ihre Popularität. Im vergangenen Jahr hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Auszeichnung erhalten, zusammen mit Organisationen und Personen, die für den "Spirit" der Ukraine stehen sollten.

Taylor Swift wird nicht zum ersten Mal ausgezeichnet: 2017 kürte das Magazin im Zuge der #MeToo-Debatte um sexualisierten Machtmissbrauch eine Gruppe von Frauen zu den "Personen des Jahres", die "Silence Breakers", darunter Schauspielerin Ashley Judd, Software-Entwicklerin Susan Fowler – und eben Taylor Swift. Laut TIME ist sie die erste "Person of the Year", die für ihre Kunst geehrt wird. Und: Swift sei auch ein Symbol für den Generationswechsel: Sie ist erst die vierte in der Reihe der als Einzelperson Ausgezeichneten, die im letzten halben Jahrhundert geboren wurde.

Mit Material von AFP und dpa.

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