Der "Pocket Park" am Nürnberger Peststadel
Bildrechte: BR / Tobias Burkert

Der "Pocket Park" am Nürnberger Peststadel

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"Pocket Parks" - Miniatur-Erholung in der Großstadt

Es sollen kleine Oasen der Erholung sein inmitten der Stadt. Viele bayerische Kommunen gönnen ihrer Bevölkerung sogenannte Pocket Parks. Dank Städtebauförderung von Bund und Ländern entstehen grüne Freizeitnischen, die gut für das Stadtklima sind.

Über dieses Thema berichtet: Frankenschau aktuell am .

Am Nürnberger Peststadel in der nördlichen Altstadt wurden im Mittelalter die Pesttoten auf Karren verladen, um sie auf den Friedhof zu kutschieren. Genau hier lädt jetzt ein Miniatur-Park zum entspannten Verweilen, Neudeutsch "Pocket Park" - eine von rund acht kleinen Anlagen in der Stadt. Diese werden nicht nur in Nürnberg immer beliebter und damit immer mehr.

Erholungsorte für gestresste Großstädter

Auf kleinstem Raum gibt es hier viele verschiedene Pflanzen, alten und neuen Baumbestand, eingebettet in ein historisches Gemäuer. Dazu: Doppelliegen aus Holz, Kunst im öffentlichen Raum und vor allem so viel Grün wie möglich. Ein kleiner Erholungsort für gestresste Großstädter sozusagen.

"Wir haben ja bereits viele Großflächen, aber in den vergangenen Jahren haben wir auch viele kleine Pocket Parks auf den Weg gebracht!“ Christian Vogel, Bürgermeister Nürnberg (SPD)

Großzügige Förderung für die Parks

Nürnberg Bürgermeister Christian Vogel (SPD) lobt die positive Resonanz auf diese Parks. Eigentlich könnten sich die Kommunen das gar nicht immer leisten, doch dank Städtebauförderung von Bund und Land bleibt für die Kommunen noch ein Eigenanteil von 40 Prozent. Das lohne sich, denn so ein Park kostet schnell mal eine Million Euro. In Nürnberg zählen die Pocket Parks zum "Masterplan Freiraum“. Die Stadt will grüner werden, so wie viele Kommunen in Bayern.

Grüne Nischen in den Städte

Pocket Parks sind somit kein Nürnberger Phänomen. Vor allem in größeren Städten versuchen die Planer solch grüne Nischen zu etablieren. In Fürth beispielsweise am Kaiserplatz. Das 2.300 Quadratmeter große Areal wurde ordentlich aufgehübscht. Trinkwasseranlage, vergrößerte Rasenflächen, mehr Sitzbänke, neun neue Bäume wurden dort zudem gepflanzt. Dafür wurden 550.000 Euro investiert, damit die Südstadt grüner wird.

Pocket Parks als "Klimaanlage"

Die Pocket Parks sollen aber nicht nur der Erholung dienen, sondern sich auch als klimafreundlich erweisen. Parks dieser Größenordnung, so Nürnbergs Bürgermeister Christian Vogel, könnten zwar nicht die gesamte Stadt runterkühlen, erfüllten aber durchaus ihren lokalen Zweck in aufgeheizten Sommern. Vor allem in den heißesten Monaten sei die Temperatur in den schattenspendenden Pocket Parks deutlich niedriger als z.B. draußen auf der Straße. Die Anlagen trügen somit durchaus zum Wohlbefinden der Bevölkerung bei.

Neuer Park am Marientorzwinger

Nürnberg hält an dem bewährten Konzept fest: So viel bestehen lassen wie nötig, soviel Grün ergänzen wie möglich. Am Marientorzwinger entsteht derzeit der nächste Pocket Park. Auf drei verschiedenen Ebenen sollen sich Erholungssuchende ab Ende des Jahres entspannen können. Rund drei Millionen Euro kostet der Bau. Auch kleine Pocket Parks verschlingen mitunter eben großes Geld.

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