Ein Schild mit der Aufschrift "Achtung! Brandgefahr! - Rauchen, Feuer und offenes Licht ist verboten" hängt in einem Wald an einem Baum.
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Ein Schild mit der Aufschrift "Achtung! Brandgefahr! - Rauchen, Feuer und offenes Licht ist verboten" hängt in einem Wald an einem Baum.

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Nach warmem Wochenende: Waldbrandgefahr in Bayern hoch

Wegen des ungewöhnlich warmen Wochenendes steigt die Waldbrandgefahr. So gilt heute in vielen Gebieten Bayerns eine hohe, vereinzelt sogar sehr hohe Gefahr für Waldbrände.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Die für diese Jahreszeit ungewöhnlichen Temperaturen am Wochenende haben die Waldbrandgefahr in Bayern erhöht – trotz der Niederschläge in den vergangenen Wochen. In manchen Regionen vermeldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) die höchste Warnstufe 5.

Sehr hohe Waldbrandgefahr im Allgäu und in Südbayern

Für das südliche Oberallgäu hat der DWD heute noch einmal die höchste Warnstufe 5 im Waldbrandgefahrenindex ausgegeben – also eine "sehr hohe Gefahr". Auch in den Bergregionen in den südlichen Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land gilt die höchste Warnstufe 5. Für weite Teile des Allgäus und ganz Südbayern gilt Stufe 4 – also eine "hohe Gefahr".

Höchste Warnstufe in den Alpen - "nicht ungewöhnlich", aber häufiger

Die hohe Waldbrandgefahr in den Alpen sei für diese Jahreszeit nicht ungewöhnlich, erklärt Wolfgang Madl, Bereichsleiter für Forsten am zuständigen Amt für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus (AELF) in Traunstein, gegenüber dem BR. Sie betreffe vor allem exponierte Südhänge, die um diese Zeit noch nicht belaubt sind. Die Frühjahrssonne trockne den Boden ohne ein schützendes Blätterdach schnell aus. Die Waldbrandgefahr gehe in wenigen Wochen normalerweise zurück, wenn die Bergwälder wieder belaubt sind, so Madl. Doch je trockener und wärmer die Frühjahrsmonate durch den Klimawandel werden, desto gefährlicher sei dieses Phänomen.

Da der Großteil der Waldbrände durch unvorsichtiges Verhalten entstehe, weist der Forstamtsleiter auf verschiedene Vorsichtsregeln hin. Dazu zählt zum Beispiel, nicht auf Grasboden in der Nähe des Waldes zu parken. Das Gras kann durch die heißen Katalysatoren des Waldes in Flammen geraten.

Warnstufe 4 mit hoher Gefahr in Unterfranken

In Unterfranken warnt der DWD teilweise vor einer hohen Waldbrandgefahr. Bereits am Samstag und Sonntag hatten alle Messstationen im Regierungsbezirk Warnstufe 3 erreicht – also eine "mittlere Gefahr".

Am Montag haben nun vier Stationen Stufe 4 – also eine "hohe Gefahr". So die Stationen in Kitzingen, Kahl am Main (Landkreis Aschaffenburg), Röllbach (Landkreis Miltenberg) und Neuhütten (Landkreis Main-Spessart). Am Dienstag sollen dann nach aktuellem Stand wieder die Warnstufen 3 und 2 an den unterfränkischen Messstationen gelten (Stufe 2 steht für eine "geringe Gefahr").

Hohe Waldbrandgefahr auch in Teilen Oberfrankens

Die Gefahr eines Waldbrandes ist auch in Teilen Oberfrankens weiter hoch. Laut DWD liegt der Gefahrenindex am heutigen Montag beispielsweise in der Region Hof bei 4 von 5, was eine hohe Waldbrandgefahr bedeutet. Einen ebenso hohen Wert gibt der Wetterdienst derzeit auch für die Messstationen in Ebrach im Landkreis Bamberg und in Teuschnitz im Landkreis Kronach an.

An den Wetterstationen in Heinersreuth und Fichtelberg im Landkreis Bayreuth, in Bad Staffelstein im Landkreis Lichtenfels, Lautertal im Landkreis Coburg, Schönwald im Landkreis Wunsiedel sowie in den Städten Bamberg, Wunsiedel und Kronach liegt der Wert bei 3 und damit bei einer mittleren Gefahr. In den nächsten Tagen soll die Waldbrandgefahr wieder leicht sinken.

Erhöhtes Risiko auch in Mittelfranken

In Teilen Mittelfrankens herrscht am Montag ebenso eine hohe Gefahr für Waldbrände. Laut DWD liegt der Gefahrenindex beispielsweise im Raum Nürnberg bei 4 von 5. Einen ebenso hohen Wert liefert die Messstelle Pommelsbrunn-Mittelburg im Nürnberger Land genauso wie zum Beispiel Rothenburg ob der Tauber. Auch in Roth warnt der DWD vor möglichen Waldbränden. In den kommenden Tagen nehme das Waldbrandrisiko in Mittelfranken wieder ab, heißt es.

In Ostbayern teilweise Warnstufe 4

In der Oberpfalz und in Niederbayern gilt teilweise die Warnstufe 4. Am Wochenende gab es in Ostbayern wegen der erhöhten Waldbrandgefahr bereits Beobachtungsflüge, damit mögliche Waldbrände möglichst frühzeitig aus der Luft erkannt werden könnten. Ab Dienstag sollen die kühlere Witterung und der angekündigte Regen für etwas Entwarnung sorgen: Die Waldbrandgefahr soll an den meisten Orten wieder zurückgehen, nur noch vereinzelt rechnet der DWD dann mit Warnstufe 4.

Nach Angaben des DWD handelt es sich bei den Warnstufen im Waldbrandgefahrenindex um ein mathematisch berechnetes Modell, das lediglich auf die potenzielle Gefahr hindeutet, aber die konkreten Gegebenheiten vor Ort nicht unbedingt abbildet.

Noch viel trockenes Laub in den Wäldern

Ein Faktor für den Anstieg der Waldbrandgefahr ist laut DWD, dass aktuell noch viel trockenes Laub in den Wäldern liegt, das noch nicht von frischem Grün überwachsen ist. Die subtropische Luft am bisher wärmsten Wochenende des Jahres könne dieses Laub sowie altes Gras schnell austrocknen, auch wenn der Boden darunter noch stark durchfeuchtet sei. In Kombination mit der Sonneneinstrahlung, den für Anfang April außergewöhnlich hohen Temperaturen und Wind könne sich Feuer dann schnell ausbreiten.

DWD: Regeln einhalten, um Waldbrände zu verhindern

Deshalb sollten, solange die Warnstufen bestehen, die Regeln im Freien zur Vermeidung von Waldbränden unbedingt beachtet werden, so der DWD: Menschen, die im Wald oder in Waldnähe unterwegs sind, sollten im Moment besonders vorsichtig sein und dort kein offenes Feuer machen. Feuer ist nur an ausdrücklich ausgewiesenen Plätzen erlaubt. Zudem gilt: im Wald nicht rauchen, auch Zigarettenreste sind nicht achtlos wegzuwerfen; Glasabfälle sind mitzunehmen, sie könnten durch die Sonne wie ein Brennglas wirken.

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