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Joseph von Fraunhofer Der praktische Wissenschaftler

Joseph von Fraunhofer revolutioniert die Optik als Praktiker und als Wissenschaftler. Er verbessert die Glasherstellung entscheidend und macht bahnbrechende Entdeckungen. Zunächst deutet aber nichts auf eine solche Karriere hin.

Stand: 03.03.2017 | Archiv

Joseph von Fraunhofer, Physiker aus Bayern - im Bild: Fraunhofer demonstriert seinen Freunden seinen Spektrografen (Gemälde) | Bild: Fraunhofer Gesellschaft

Joseph von Fraunhofer hat seinen Namen in der Wissenschaft verewigt. Die von ihm entdeckten Absorptionslinien im Sonnenlicht tragen seinen Namen. Doch dieser Erfolg ist ihm alles andere als in die Wiege gelegt. Nur ein Unglück, das sich für Fraunhofer später als Glücksfall erweist, sorgt dafür, dass aus ihm ein wissenschaftlicher Optiker wird, der entscheidenden Einfluss auf die Physik hat.

Joseph von Fraunhofer - sein Leben und seine Zeit

Fraunhofer - wirtschaftlich erfolgreicher Wissenschaftler

Von Fraunhofer konstruiertes Mikroskop

Fraunhofer ist Autodidakt. Alles Wissen zur Optik eignet er sich selbst an. Dabei treibt ihn nicht nur reiner Erkenntnisdrang an. Er will seine Erkenntnisse in die Praxis umsetzen. Und das gelingt ihm auch: Innerhalb weniger Jahre baut er ein Unternehmen für optische Geräte auf, das in ganz Europa führend ist. In der Glashütte im Kloster Benediktbeuren verbessert er die Produktion immer weiter, bis seine optischen Linsen bisher unerreichte Qualität haben.

Dank Fraunhofer wird Neptun entdeckt

Fraunhofer-Refraktor im Deutschen Museum

Dank Fraunhofers Verbesserungen bei der Produktion optischer Linsen war nun der Bau von Fernrohren mit einer Vergrößerung möglich, die bis dahin unvorstellbar war. Auch der Himmel ließ sich nun mit stärkeren Teleskopen viel genauer beobachten. Am 23. September 1846 beispielsweise entdeckte der Astronom Johann Gottfried Galle mithilfe eines Fraunhofer-Refraktors den Planeten Neptun.

Die Fraunhofer Gesellschaft

Zentrale der Fraunhofer Gesellschaft in München

Die Fraunhofer-Gesellschaft betreibt mehr als 80 Forschungseinrichtungen in Deutschland. Über 18.000 Menschen arbeiten für sie. Damit ist die Fraunhofer Gesellschaft die größte Organisation für angewandte Forschung und Entwicklung in Europa. Die Zentrale befindet sich in München.

Namenspatron der Gesellschaft ist Fraunhofer, weil er sowohl als Wissenschaflter als auch als Unternehmer erfolgreich war. Seine Neuentwicklungen bei der Herstellung optischer Gläser ermöglichten Fraunhofer nicht nur neue wissenschaftliche Erkenntnisse. Sie ließen auch sein Unternehmen florieren. Angewandte Forschung für die Praxis dieser Tradition ist auch das Ziel der Fraunhofer Gesellschaft.


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