Virus auf dem Handy Brauche ich einen Virenschutz für mein Smartphone?

Ein Virenschutz auf dem Smartphone ist noch lange nicht Standard. Wer unbedingt einen installieren sollte und was Viren und Schadsoftware sonst anrichten können.

Stand: 26.01.2017

Bild: picture-alliance/dpa

"Grundsätzlich ist ein Virenschutz auf dem Smartphone genauso wichtig wie auf dem Computer", sagt BR-Netzexperte Florian Regensburger. Installiert hätten den Schutz allerdings die wenigsten Smartphone-Nutzer.

Der Grund: Läuft mit dem Antivirenprogramm permanent ein Schutz im Hintergrund, leidet insbesondere bei älteren Geräten die Leistung und das Smartphone arbeitet nur noch langsam.

Habe ich einen Virus auf dem Handy?

Viren und Schadsoftware gelangen häufig über Apps auf das Smartphone. Nicht immer ist der Befall aber sofort zu erkennen. "Ein Hinweis ist zum Beispiel, wenn das Gerät plötzlich sehr langsam wird oder sich ohne bestimmten Grund stark erhitzt", sagt Florian Regensburger. Das können Indizien dafür sein, dass ohne das Zutun des Besitzers im Hintergrund weitere Programme laufen.

Im schlimmsten Fall ist das Smartphone plötzlich von einem Erpressertrojaner gesperrt, der zur Überweisung auffordert, um das Gerät zu entsperren. In so einem Fall sollten Sie die betroffene App löschen und das Gerät auf die Werkseinstellungen zurücksetzen.

Antivirensoftware für das Handy

Wie für den PC gibt es auch für Smartphones kostenpflichtige Antivirensoftware und kostenlose Varianten, die einen etwas abgespeckten Schutz bieten. BR-Experte Regensburger empfiehlt sich an die großen Hersteller zu halten, die zusätzlich zum Virenschutz für den PC auch Antiviren-Apps anbieten. Das Unternehmen AV-Test untersucht regelmäßig Antiviren-Apps auf ihre Schutzwirkung und Benutzerfreundlichkeit. Die Ergebnisse finden Sie online unter www.av-test.org.

Denn auch in vermeintlichen Anti-Viren-Apps können Trojaner lauern. Und: "Die kostenlosen sind natürlich nicht so gut wie kostenpflichtigen - aber immer noch besser als gar nicht Schutz."

Auch wenn viele iPhone-Nutzer davon ausgehen, ihre Geräte seien prinzipiell nicht gefährdet, empfiehlt Regensburger ihnen vorsichtig zu sein. Denn auch hier gibt es immer wieder gibt es immer wieder schädliche Software - wenn auch nicht so häufig wie bei Android-Smartphones.

Auch iPhones können von Schadsoftware betroffen sein. Bild: picture-alliance/dpa

Im Gegensatz zum App-Store von Apple kann in den Google-Play-Store nämlich prinzipiell jeder eine App hochladen. Die Gefahr, dass das ausgenutzt wird und Schadsoftware in Umlauf gebracht wird, ist bei Android-Geräten daher deutlich größer.

Bei sehr alten Geräten, deren Leistung unter einem zusätzlichen Programm zu sehr leiden würde, könne man auch auf den Schutz verzichten, sagt Regensburger. Dann sollten Handy-Besitzer aber ausschließlich Apps aus den offiziellen Stores laden und insbesondere bei unbekannten Apps die Bewertungen anderer Nutzer lesen.

So schützen Sie Ihr Smartphone

  • Antivirenschutz installieren.
  • Kein unbekannten Anhänge öffnen oder auf unbekannte Links klicken.
  • Apps nur aus dem offiziellen Store laden, nicht auf Seiten von Drittanbietern.
  • Bei Unsicherheit Bewertungen anderer Nutzer lesen.