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Cooler Spinnenfaden Spinne - Feine Netze unserer Achtbeiner

Ein Spinnennetz sieht ziemlich zerbrechlich aus, aber das täuscht! Spinnenseide ist zwar sehr dünn, aber sehr reißfest. Schließlich muss das Netz halten, wenn eine Fliege oder sogar eine dicke Hummel in vollem Flugtempo hineinkracht! Hier erfährst du Spannendes über Spinnen und ihre unglaubliche Spinnenseide.

Von: Ursel Böhm, Katja Görg, Mischa Drautz und Simone Wichert

Stand: 21.09.2022

Eine Kreuzspinne im Gegenlicht in ihrem Netz. | Bild: stock.adobe.com/Margarete Moertel

Spinnen ernähren sich von lebenden Tieren, meist Insekten. Sie jagen ihre Beute oder stellen ihr Fallen. Spinnennetze sind solche Fallen. Es gibt Tausende von Netzspinnenarten und jede webt ein anderes Spinnennetz. Am frühen Morgen gerade im Spätsommer und Herbst kann man zwischen Ästen und Blumen oft große Radnetze, manchmal auch besetzt mit Tautropfen sehen. Wenn die Sonne darauf scheint, funkeln sie besonders schön.

Wo kommt bei der Spinne der Faden raus?

Der Spinnfaden ist meist ein verdrillter, stabiler Faden, den die Spinne aus ihrer Spinndrüse (die sitzt am Hinterleib) spinnt. Wenn ein Windstoss kommt, weht der Faden durch die Luft und landet zum Beispiel auf einem Ast, einem Blumenstängel oder einem Holzstöckchen. Dort macht die Spinne ihn fest. Dann hüpft sie weiter, sucht Ecken, an denen sie den Faden noch fest machen kann. Nun steht das grobe Gerüst. Jetzt muss die Spinne das Netz noch schön dicht ausweben, damit die Beute sich im Netz verwickelt und nicht mehr abhauen kann.

Wie auf Stelzen über die Netzfäden

Die Spinne selbst bleibt aber nie im Netz hängen, denn sie hat spezielle Beine, die am Ende drei Klauen haben. Wie auf Stelzen läuft sie auf den Netzfäden und verwickelt sich selbst nie. Wenn das Netz fertig ist, heißt es abwarten. Die Spinne versteckt sich. Einen langen Signalfaden behält sie bei sich.

Spinnen haben einen ausgezeichneten Tastsinn: Wenn sich der Signalfaden bewegt, dann weiß die Spinne: "Aha, eine Fliege ist im Netz gefangen." Blitzschnell kommt sie aus ihrem Versteck heraus und spuckt eine Flüssigkeit auf das Beutetier, damit sie es besser verdauen kann. Dann bohrt sie in den Fliegenpanzer ein Loch und schlürft die Weichteile der Fliege aus.

"Blind wie eine Spinne" - statt "blind wie ein Huhn"

Spinnen bauen ihre Netze nicht, weil sie zu faul sind, selber nach ihrer Beute zu jagen, sondern weil sie so gut wie blind sind. Die meisten Spinnenarten haben acht Augen, können damit aber nicht gut sehen. Die Spinnennetze sind für die Spinnen also eine lebenswichtige Hilfe, um Essen zu fangen.

Wenn das Spinnennetz kurz kaputt geht, weil es zum Beispiel Löcher bekommt, dann stopft die Spinne diese so schnell wie möglich wieder. Die Spinne behält aber nicht ewig das gleiche Netz: Wenn sie genug Insekten gefangen hat und ihr Hunger für eine Zeit gestillt ist, dann frisst die Spinne ihr Netz auf – und erhält dadurch wichtiges Eiweiß, das sie für ein neues Netz benötigt. Das geschieht etwa alle ein bis zwei Tage.

Anna-Podcast: Spinnen - gruslig oder faszinierend?

In Annas Podcast ist ihre tierische Partnerin Hyäne zunächst gar nicht gut auf Spinnen zu sprechen. Dabei hat die Vogelspinne zum Beispiel einen Trick auf Lager, um sich zu vertedigen, da schlackern selbst Hyänen-Ohren.

Mehr Anna-Podcasts in der ARD-Audiothek

Alle Folgen des "Anna-Podcasts" mit Tierreporterin Anna und ihrer tierisch witzigen Partnerin Hyäne findest du in der Rubrik "Für Kinder" in der ARD-Audiothek (www.ardaudiothek.de) und überall, wo es Podcasts gibt!


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