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Ernährung und Tierschutz Eier essen mit gutem Gewissen

Als Frühstücksei, im Pfannkuchen oder als Zutat für Eierspätzle: Eier mögen viele Menschen gerne. Dass aber dafür jedes Jahr allein in Deutschland 45 Millionen männliche Küken direkt nach dem Ausschlüpfen getötet werden, ist wohl den wenigsten recht. Seit November 2018 liegen in Berliner Supermärkten die ersten Eier mit dem Namen "Eier ohne Kükentötung" in den Regalen.

Von: Anne Buchholz und Veronika Baum

Stand: 01.04.2021

Eier sind in Kartons sortiert. | Bild: dpa-Bildfunk/Friso Gentsch

Mit bemalten Spielzeugküken protestiert die Tierschutzorganisation Peta gegen das Töten von männlichen Küken.

Warum nur die weiblichen Hühner aufgezogen werden? Dafür gibt nur einen einzigen Grund: Hähne legen keine Eier - und sind deshalb für die Eierindustrie nutzlos. Die männlichen "Bruderhähne" fressen in der Aufzucht genauso viel wie ihre Schwestern, setzen aber kaum Fleisch an und sind damit "wertlos". Dass aus diesem Grund Tag für Tag die Hälfte aller frisch geschlüpften Hühnerküken einfach "weggeschmissen" wird, dagegen protestieren Tierschützer schon lange.

Ein Laser macht es möglich

Nun soll eine neue Methode Abhilfe schaffen: Mit einem Laser wird über ein winziges Loch in der Eierschale eine Probe aus dem Ei entnommen und untersucht. Eier, in denen männliche Küken heranwachsen, können dadurch aussortiert und zu Tierfutter verarbeitet werden. Die Entwickler dieser Technik sagen, dass die Tiere zu diesem Zeitpunkt noch keine Schmerzen empfinden.

Noch besser: Zweinutzungshühner

Vielen Tierschützern reicht das aber nicht. Sie fordern, dass zum Wohl der Tiere nur noch "Zweinutzungshühner" gezüchtet werden dürfen.

Ein glücklicher Hahn?! Die Initiative "Bruderhahn" setzt sich dafür ein, dass männliche Küken als Masthähnchen aufgezogen werden.

Bei Hühnern dieser Rassen können sowohl Hühnchen als auch Hähnchen erfolgreich aufgezogen werden: die Hühner zum Eierlegen und die Hähne als Masthähnchen, also wegen ihres Fleisches. Forscher haben auch herausgefunden, dass Hühner dieser Rassen meist gesünder sind und deshalb weniger Medikamente verabreicht bekommen müssen – und das ist gut für Huhn und Mensch.


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