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Vom Lasttier zum Haustier Der Esel - störrisch oder brav?

Esel gelten als störrisch. Dabei fällt es ihnen nur besonders schwer, über Hürden oder Gegenstände zu gehen, die auf dem Boden liegen. Oder über eine Brücke. Sie sind eben Fluchttiere: Das heißt, sie wollen immer das Gefühl haben, dass ihren Beinen nichts im Weg steht und sie fliehen können. Anders als Pferde, die kopflos davonrennen, bleiben sie in gefährlichen Situationen stehen und überlegen. Das ist doch eigentlich sehr klug, oder?

Von: Geli Schmaus und Veronika Baum

Stand: 18.01.2024

Seit über 6.000 Jahren nutzen die Menschen den Esel als Hilfe. Vor allem für den Transport von Lasten in bergigen Gegenden wurde und wird das Tier gerne eingesetzt. Ein Esel ist kleiner als ein Pferd und sehr beharrlich, das heißt er findet immer einen Weg - auch in schwierigen Gegenden. Weil Esel meist sehr vorsichtig und sensibel sind, können auch Kinder schon auf ihnen reiten lernen.

Wie sehen Esel aus?

Esel sind Herdentiere und gehören zur Familie der Pferde. Sie haben Hufe, mit denen sie auch auf trockenen und steinigen Böden gut laufen können. Mit ihrem knochigen Hintern, dem großen Kopf und den häufig sehr langen und großen Ohren sehen sie Pferden auch sehr ähnlich. Esel können alle Fellfarben haben, die Pferde auch haben, manchmal haben sie sogar Streifen. Ihre Schnauze ist meist heller als der Rest des Fells, das sieht aus, als hätten sie in Mehl herumgeschnuppert. Daher auch der Name "Mehlmaul". Esel haben keinen langen Schweif wie Pferde, sondern einen kurzen Schwanz mit einer Quaste.

Altes Vorurteil: Sind Esel wirklich störrisch?

Auf der Asinella-Eselfarm in der Nähe von Weilheim sind mehrere Esel zu Hause. Sie leben auf riesigen Weiden und in großen Ställen und werden jeden Tag betreut und trainiert. Gemeinsam mit Carolin und Alina und der Eseltrainerin Amahid Klotz ist radioMikro-Reporterin Geli Schmaus der Frage nachgegangen, ob Esel nun störrisch oder eher brav sind.

Esel sind Herdentiere

Als Herdentiere leben Esel im Gruppenverband. Anders als Pferde folgen sie aber nicht einem Leittier, sondern sind auch innerhalb der Herde ganz auf sich gestellt. Esel können mehrere Tage ohne Wasser überleben und fressen nur karge Nahrung: Mit Disteln und Gras sind sie völlig zufrieden.

Steckbrief Esel

Name: Esel
Lateinischer Name: Equus asinus asinus
Klasse: Säugetier
Größe: Es gibt Zwergesel und Großesel mit einer Rückenhöhe zwischen 100 und150 Zentimetern.
Gewicht: 100 bis 450 Kilogramm
Alter: Esel können zwischen 10 und 35 Jahre alt werden.
Aussehen: Das Fell kann verschiedene Grau- oder Brauntöne haben.
Lebensraum: weltweit, auch im Gebirge oder in der Steppe
natürliche Feinde: Raubtiere
Nahrung: vor allem Heu und Gras. Ihre Zunge verträgt allerdings auch Disteln. (Pflanzenfresser)
Fortpflanzung: nach 12 Monaten bringt die Eselmutter ein Fohlen zur Welt. Zwillinge sind selten.
Besonderheit: Esel sind mit Pferden verwandt und können sich mit Pferden paaren. Die (unfruchtbaren) Kinder heißen Mulis bzw. Maulesel oder Maultier.
Bestand: Als Haustier ist der Esel kaum gefährdet. Wildesel gibt es dagegen kaum noch: Der Afrikanische und der Asiatische Wildesel stehen auf der Liste der bedrohter Arten.

Vom Esel zum Maultier

Mulis im Dienst der Bundeswehr: Bei den Gebirgsjägern in Bad Reichenhall gibt es auch Maultiere für den Transport der Ausrüstung über die Berge.

Pferde können sich mit Eseln paaren: Ist eine Eselstute die Mutter und ein Pferdehengst der Vater, nennt man das Fohlen Maulesel. Ist es andersherum, kommt ein Maultier heraus. Ein Maultier und ein Maulesel wiederum können keine Jungen zusammen bekommen. Eseljunge haben schon ganz dichtes Fell, wenn sie auf die Welt kommen.


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