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Tod im TV So viele Serienfiguren sterben in einem Jahr

Game of Thrones ist das beste Beispiel: In Serien wird massiv gestorben. Aber auch in anderen Serien verlässt uns einer nach dem anderen. Eine Website hat ausgerechnet, wie oft das alleine im letzten Jahr passiert ist.

Von: Alexandra Reinsberg; Vanessa Schneider

Stand: 02.06.2016 | Archiv

Jons Snow aus Game of Thrones liegt tot auf einem Tisch | Bild: HBO

Wer Serien wie Game of Thrones oder The Walking Dead guckt, hat sich schon daran gewöhnt, die Charaktere besser nicht allzu lieb zu haben. Denn die Serienschreiber können jederzeit statt zur Feder zum Messer greifen und zack, ist die Figur abgemurkst. TV-Trauerarbeit leisten Fans dann untereinander im Netz oder sie machen sich einfach über die Reaktionen der anderen lustig.

Jetzt hat eine Website hat mal ausgerechnet, wie oft sich Fans im letzten Jahr gegenseitig über den Tod von Serienhelden hinweg trösten mussten. Vox.com hat eine interaktive Grafik gemacht, quasi einen interaktiven Serien-Friedhof, auf dem alle wichtigen, gestorbenen Seriencharaktere der Serien Saison 2015-2016 liegen. Da sind alle Serien-Tode zwischen dem 1.06.2015 und dem 31.05.2016 dabei. Und das sind ungefähr 240 - wobei nicht auszuschließen ist, dass dabei jemand vergessen wurde. Ausgewertet wurden dafür Fernsehzeitschriften, Plot-Zusammenfassungen, die IMDB-Datenbank und Fan-Seiten.

Alle Todesfälle wurden nach Hautfarbe, Geschlecht und Sexualität sortiert. So haben die Macher zum Beispiel herausgefunden, dass die Geschlechter beim Sterben ziemlich gleichberechtigt sind. Der Anteil von toten Männern (56%) und Frauen (44%) ist ungefähr ausgeglichen.

Aber nicht nur wie viele Serienhelden sterben, sondern auch wie und wann erfasst die Grafik. Die meisten Figuren werden erschossen oder erstochen und traditionell sterben die meisten Charaktere im Mai. Das ist der Monat in dem die meisten Serien in den USA in die Sendepause gehen. Um Spannung aufzubauen, damit die Leute im Herbst zur neuen Staffel wieder einschalten, müssen da einige Charaktere dran glauben. Dieses Jahr waren es alleine 53 Charaktere - dreimal so viele wie vor vier Jahren. Es gibt zwar auch mehr Serien, das alleine erklärt das Phänomen aber nicht. Der Tod ist momentan eher ein erzählerisches Mittel, das einfach besonders angesagt ist.

Sterben ist IN

Auslöser dieses Trends ist vermutlich Ned Stark aus Game of Thrones. Sein unerwarteter Tod im Juni 2012 war eine Zäsur. Der heftigste, unerwartete Todesfall der jüngeren Fernsehgeschichte - und so brilliant, dass viele Serienmacher dem nacheifern. Denn einen Hauptcharakter abzumetzeln war vorher eigentlich ein Sakrileg im Fernsehen. Jetzt steigt die Zahl der Todesfälle im TV - und das kann für die Macher auch nach hinten losgehen. Je öfter gestorben wird, desto öfter erwarten Zuschauer nämlich eine dramatische Wendung in ihrer Lieblingsserie - ein Teufelskreis. Außerdem stumpfen wir Zuschuauer durch die ganzen Todesfälle auch ziemlich ab.

Vor allem bei Game of Thrones und Walking Dead erwartet man den Tod mittlerweile schon fast. So kann keine enge Bindung mehr entstehen.

Eigentlich wollte die Initiatorin dieser Statistik übrigens die vergangenen fünf Jahre betrachten, bis ihr auffiel, dass ihre Ressourcen nur reichen um die Tode einer einzigen Saison zu zählen.


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