Jetzt Baby Jesper Munk

Info Kaum jemand wird in München höher gejubelt als Jesper Munk. Kein Wunder: Er sieht aus wie ein Armani-Model und klingt wie eine Best-of-60s-Blues-Platte. Mit „Baby“ (2021) interpretiert er Donnie & Joe Emersons Klassiker neu.


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Ruhmeshalle The Stone Roses - The Stone Roses

Hinter dem Phänomen Britpop stand eigentlich nur ein Album: das Debüt der Stone Roses. Damit hat es die Band aus Manchester geschafft, sich ihren Platz in der Musikgeschichte zu sichern.

Von: Stephan Rehm

Stand: 30.05.2008 | Archiv

The Stone Roses | Bild: Silverstone Records

Vielleicht ist "The Stone Roses" das am meisten geliebte Album Englands. Zumindest vergeht seit seinem Erscheinen kein Jahr, in dem es nicht irgendwelche Bestenlisten anführt. Kritiker sagen, die Platte klänge wie die Liebe. Auf jeden Fall ist das Debüt der Stone Roses einer der beeindruckendsten Einstände ins Musikgeschäft. Zu gleichen Teilen arrogant und sensibel. Perfekt. Der erste Song heißt "I Wanna Be Adored", der letzte "I Am The Resurrection". Der spätere Größenwahn von Oasis, er wurzelt hier.

Vier Lads aus Manchester

Als "The Stone Roses" 1989 erschien, war es alles, wonach sich Indie-England verzehrt hatte. Das Album bot Identifikation. The Smiths waren dahin, und die Herrschaft des Überkommerzpop duldete keine Widersacher. Politisch stand das Land unter der eisernen Fuchtel Margaret Thatchers. Dann kamen diese vier Lads aus Manchester. Baggyhosen, Fischerhüte und Pilzköpfe waren ihre Markenzeichen.

Dazu Ian Browns hypnotischer Gesang und die bittersüßen Melodien John Squires, dem vermutlich besten Gitarristen seiner Generation. England hatte wieder Idole.

Türöffner des Britpop

The Stone Roses - The Stone Roses (Cover)

Im Mai 1990 hatte die Band ihren Zenit erreicht. Sie organisierte ein eigenes Festival auf der nordbritischen Insel Spike Island. 27.000 Besucher kamen und erlebten ihr persönliches Woodstock. Akustik und Organisation der Veranstaltung waren katastrophal. Scheißegal - Ecstasy war gerade das neue große Ding, und so hörte die Mehrzahl der Fans sowieso ihre ganz eigene Musik.

Mit ihrem beißenden Sozialkommentar und ihren verträumten 60s-Harmonien öffneten die Stone Roses dem Siegeszug des Britpop die Türen. Selbst hatten sie allerdings wenig von dem Boom, den sie auslösten. Kurze Zeit nach Veröffentlichung ihres Debüts begann ein zäh fließender Rechtsstreit mit ihrer Plattenfirma. Das zweite Album floppte. 1996 trennte sich die Band. Geschichte schrieb sie als Wegbereiter einer neuen musikalischen Zeitrechnung, als der gelebte Beweis dafür, dass immer alles besser werden kann.


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