ARCHIV - 18.06.2022, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Rammstein Frontsänger Till Lindemann (r) feuert auf der Bühne mit einem Flammenwerfer auf Band-Mitglied Christian Lorenz (l) bei einem Konzert im Rahmen der Deutschland-Tournee mit dem Album «Zeit». (zu dpa "Statement von Rammstein zu Vorwürfen gegen Sänger Lindemann") Foto: Malte Krudewig/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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Rammstein - Konzert

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Rammstein in München: Keine Fans in Row Zero

Junges, weibliches Publikum direkt vor der Bühne: Das ist wohl Vergangenheit. Nach BR-Informationen gibt es in München bei Rammstein keine "Reihe Null" für Fans und keine Aftershowparty – als Reaktion auf Missbrauchs-Vorwürfe gegen Sänger Lindemann.

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Bei den Rammstein-Konzerten in dieser Woche im Münchner Olympiastadion wird es keine Reihe Null geben. Auch wird wohl auf die Aftershowpartys verzichtet. Das bestätigen informierte Kreise aus der Stadtpolitik BR24. Hintergrund sind Vorwürfe gegen die Band wegen angeblicher sexueller Gewalt.

Und es sind noch weitere Maßnahmen geplant, wie das Münchner Kreisverwaltungsreferat (KVR) in einer schriftlichen Stellungnahme vermeldet:

"Um die Einhaltung der Veranstaltungsauflagen sicherzustellen, werden Mitarbeiter*innen des KVRs und der Branddirektion in Zusammenarbeit mit der Münchner Polizei die Konzerte vor Ort engmaschig begleiten. Auch die Kreisverwaltungsreferentin wird sich beim ersten Konzert am Mittwoch ein Bild vor Ort machen. Darüber hinaus steht das KVR mit dem Veranstalter der Konzerte bereits in Kontakt, um weitere geeignete Maßnahmen, wie z.B. Awarenessbereiche und Safe-Spaces zu planen."

Grüne wollen Sicherheit von Konzertbesucherinnen verbessern

Noch hat sich der Stadtrat mit der Sache gar nicht befassen können und doch haben die Stadtratsfraktionen der Grünen-Rosa Liste, der Linken und der ÖDP mit ihrem Antrag unter dem Motto "Sichere Konzerte für alle" das Wesentliche erreicht. Mehr geht nicht bei der Stadt, die gar keine rechtlichen Mittel hat, die Konzerte "aufgrund von gruppenbezogener Gewaltbereitschaft zu untersagen." Mona Fuchs, Fraktionsvorsitzende der Grünen, will außerdem noch weiter sensibilisieren: "Dass auch Menschen die Zeugen von solchen Vorfällen werden, wissen wie man hilft, aber auch Betroffene selber zu schulen über ihre Rechte, wie sie sich während eines Vorfalls ggf. wehren könnten, sollten sie dazu nicht mehr in der Lage sein wie sie nach so einem Vorfall schnell an Hilfe kommen und hier wirklich auch Awareness zu schaffen, so was ggf. auch zu finanzieren, das ist die Aufgabe von Politik."

Konzerte finden statt

Die Firma Propeller Music, die die Münchner Rammstein-Konzerte veranstaltet, zeigt sich kooperativ. Die Auftritte wegen der Vorwürfe abzusagen, daran sei aber gar nicht zu denken. Man müsste sonst die 240.000 Fans enttäuschen.

Es gibt also zahlreiche Reaktionen auf die Recherche von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR, die vergangene Woche öffentlich wurde. Inzwischen ist schon wieder einiges passiert, so die Journalistin Lena Kampf von der Süddeutschen Zeitung: "Seitdem wir die Recherche veröffentlicht haben, haben sich noch weitere Frauen bei uns gemeldet, und wir sprechen mit diesen Personen, versuchen die Erzählungen zu prüfen und werden auf jeden Fall weiter berichten."

Von der Band Rammstein selbst gibt es zu den Ereignissen noch keine neue Stellungnahme.

Audio: Grüne wollen Reihe Zero bei Rammstein-Konzerten in München verbieten

Grüne wollen Reihe Zero bei Rammstein-Konzerten in München verbieten
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Grüne wollen Reihe Zero bei Rammstein-Konzerten in München verbieten

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