Die US-Sängerin Taylor Swift während ihrer "The Eras"-Tour 2024 in Sydney.
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Die US-Sängerin Taylor Swift während ihrer "The Eras"-Tour 2024 in Sydney.

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Das ist zu beachten beim Second-Hand-Ticketkauf

Sommerzeit ist Mega-Konzertzeit. Aber insbesondere Tickets von Taylor Swift und Co. sind restlos ausverkauft. Viele versuchen daher ihr Glück auf den diversen Ticketbörsen im Netz. Aber hier gilt es, vorsichtig zu sein.

Über dieses Thema berichtet: Die Welt am Morgen am .

Da hilft auch das beste Karma nichts: An Karten für die Deutschlandkonzerte von Taylor Swift zu kommen, ist aussichtslos. Die Konzerte sind schon lange ausverkauft – auf den offiziellen Portalen der Ticketverkäufer zumindest. Im Netz aber werden durchaus noch Karten angeboten. Gleich der erste Google-Treffer führt auf die Website von Viagogo. Hier gibt es offenbar noch Tickets. Allerdings zu saftigen Preisen von 700, 800 oder gar 1.000 Euro pro Stück.

Personalisierte Karten nützen den Käufern nichts

Bevor man hier kauft, sollte man allerdings genau hinschauen, sagt Tatjana Halm von der Verbraucherzentrale Bayern. "Teilweise sind das Tickets, die gar nicht kommen oder es sind andere Tickets als die, die man bestellt hat." Außerdem würden dort häufiger personalisierte Karten angeboten, mit denen man vor Ort auf die Konzerte gar nicht eingelassen werde.

Ticketbörsen sind in der Regel keine offiziellen Verkaufsplattformen

Insbesondere bei sogenannten Ticketbörsen wie etwa Viagogo sei also Vorsicht geboten, so Halm. Offizielle Verkaufsportale sind solche Plattformen nicht, sondern Online-Börsen, die nur zwischen Käufern und Verkäufern vermitteln. Gibt es Probleme mit den Tickets, sei es zum Beispiel schwierig, den Kaufpreis zurückerstattet zu bekommen, sagt Johannes Everke vom Bundesverband der Konzert- und Veranstaltungsbranche (BDKV), weil man gar nicht an die Verkäufer herankomme.

Außerdem sei es schwer herauszufinden, ob ein Ticket echt sei oder nicht. "Dazu kommt noch, dass diese Seiten in ihrem Kundendienst sehr schlecht sind. Man hat es nicht leicht durchzudringen, wenn man mal einem Betrüger aufgesessen ist." Aber einige Indizien darauf, dass etwas nicht stimmt, gebe es trotzdem, sagt Everke. "Man sieht, dass auf diesen Plattformen regelmäßig noch vor dem offiziellen Verkaufsstart einer Tour die Tickets dort schon verfügbar sind, also vermeintlich verfügbar sind, die sind dann natürlich nicht gültig."

Die offiziellen Ticketverkäufer haben meist auch Wiederverkaufsportale

Wer keine bösen Überraschungen am Einlass erleben möchte, dem oder der rät Verbraucherschützerin Tatjana Halm, die offiziellen Wiederverkaufsportale der Ticketanbieter zu nutzen. Solche Portale bieten etwa Eventim oder auch Ticketmaster an. Denn dass Tickets weiterverkauft werden, soll natürlich möglich sein, sagt Johannes Everke, der Geschäftsführer des BDKV. Jeder Konzertbesucher müsse die Chance haben, sein Ticket wieder loszuwerden, wenn er oder sie krank wird oder aus anderen Gründen nicht auf das Konzert gehen kann. "Das Problem ist vor allem der gewerbliche und der betrügerische Schwarzmarkt, der der Branche wirklich ein Dorn im Auge ist."

Ticketbörsen sind teuer - und kleinere Acts gehen dann leer aus

Denn wenn gewerblich mit Tickets zu überhöhten Preisen gehandelt wird, bedeutet das für Veranstalter und Künstler, dass insgesamt weniger Geld ankommt, sagt Everke. Wer auf einer Ticketbörse für ein Konzert 500 statt 250 Euro bezahlt habe, der habe sein Kulturbudget vielleicht schon ausgeschöpft und gehe dann eben auf kein weiteres Konzert mehr. "Und darunter leiden all die kleinen und mittleren Acts. Der Nachwuchs, der an einem Dienstagabend in einem kleinen Club spielt, der kriegt das zu spüren, wenn die Fans weniger Geld im eigenen Kulturbudget zu Hause haben."

Ein Problem, das im Übrigen auch schon bei den offiziellen Ticketpreisen von Großkonzerten wie jenem von Taylor Swift bestehen dürfte. Denn wer auf offiziellem Weg ein Ticket der US-Künstlerin ergattert hat, musste dafür je nach Kategorie zwischen 77 Euro bis 240 Euro berappen. Noch teurer waren die VIP-Tickets. Das ein oder andere Kulturbudget dürfte bei solchen Summen durchaus strapaziert worden sein.

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