Verhandlungen scheitern Kein Olympia bei ARD und ZDF

Die TV-Sender ARD und ZDF werden nicht von den Olympischen Spielen 2018 bis 2024 berichten können. Das US-Unternehmen Discovery und die öffentlich-rechtlichen Sender konnten sich nicht auf den Verkauf von Sub-Lizenzen einigen.

Stand: 28.11.2016

Bild: picture-alliance/dpa

Die langwierigen Verhandlungen sind damit gescheitert. ARD und ZDF drücken ihr Bedauern darüber aus, dass Discovery beabsichtigt, die Olympischen Spiele künftig ausschließlich in seinen eigenen Programmen und teilweise im Bezahlfernsehen übertragen zu wollen. Auch der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) bedauerte die Entscheidung.

Das Discovery-Tochterunternehmen Eurosport wird nach eigenen Angaben vom Montag in Deutschland die Wettkämpfe übertragen. Discovery hatte sich im Sommer des vergangenen Jahres überraschend die Rechte für den europäischen Markt von 2018 bis 2024 gesichert. Das Internationale Olympische Komitee erhält dafür 1,3 Milliarden Euro.

Die Stimmen im Überblick:

Ulrich Wilhelm, Sportrechte-Intendant der ARD: "Wir haben uns im Interesse unserer vielen sportbegeisterten Zuschauer lange und sehr intensiv mit konkreten Angeboten bei Discovery um die Einräumung von Sublizenzrechten bemüht, um die Olympischen Spiele wie gewohnt einem breiten Publikum präsentieren zu können. Wir müssen aber erkennen, dass die Forderungen von Discovery bei Weitem über dem liegen, was von uns verantwortet werden kann. Wir sind zu wirtschaftlichem Umgang mit Beitragsgeldern verpflichtet. Sollte Discovery seine Haltung ändern, steht unsere Tür selbstverständlich offen. Zugleich werden die olympischen Sportarten auch künftig mit spannenden Großereignissen in unseren Programmen stark vertreten sein, etwa die European Championships, die insgesamt sieben Europameisterschaften in olympischen Sportarten umfassen und zeitgleich im Sommer 2018 in Berlin und Glasgow ausgetragen werden."

Intendant des ZDF, Dr. Thomas Bellut: "Sehr gerne hätten wir dieses besondere sportliche Großereignis auch weiterhin mit all unserem über Jahrzehnte aufgebauten Knowhow und unserer Kompetenz live und umfassend übertragen. Wir sind Discovery bis an unsere Schmerzgrenze entgegengekommen. Sollte Discovery seine Entscheidung nochmals überdenken und auf unser Angebot zurückkommen wollen, sind wir jederzeit bereit, die Gespräche fortzusetzen. In jedem Fall werden ARD/ZDF auch in Zukunft über die olympischen Sportarten im In- und Ausland in bewährter Manier in ihrer gesamten Breite und Vielfalt berichten."

DOSB-Präsident Alfons Hörmann: "Wir bedauern dennoch, dass sich die langjährig bewährten Partner aus dem öffentlich-rechtlichen Bereich mit den neuen Rechteinhabern Discovery/Eurosport nicht auf eine beidseitig akzeptable Form der Zusammenarbeit einigen konnten. Wir hoffen doch, dass ARD und ZDF auch weiterhin über den olympischen Sport berichten."

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