Bastian Schweinsteiger "Servus, Basti" - Abschied vom DFB-Team

Servus, Basti! Kapitän Bastian Schweinsteiger feiert am Mittwoch gegen Finnland seinen Abschied aus der Nationalmannschaft. Es ist vielleicht auch sein letzter Auftritt auf der europäischen Fußballbühne.

Stand: 28.08.2016

Debüt
Nach diversen Einsätzen in der U-18- und der U-21-Nationalmannschaft gab Bastian Schweinsteiger am 6. Juni 2004 sein Debüt in der DFB-Elf. Das Testspiel gegen Ungarn verlor das deutsche Team mit 0:2. Bild: picture-alliance/dpa

Europameisterschaft 2004
Kurz nach dem ersten Auftritt in der Nationalmannschaft durfte der Bayern-Spieler schon mit zur Europameisterschaft nach Portugal. Bild: picture-alliance/dpa

Die ersten Tore
Im Testspiel gegen Russland 2005 erzielte Schweinsteiger seine ersten beiden Tore für die Nationalmannschaft - bislang sind's 23. Bild: picture-alliance/dpa

"Schweini und Poldi"
Sie waren das Traum-Paar der WM 2006: Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger. Die beiden und das gesamte deutsche Team begeisterten die Fans. Bild: picture-alliance/dpa

Man of the match
Im Halbfinale war gegen Italien Schluss. Im Spiel um Platz 3 gegen Portugal gab die Mannschaft nochmal alles und gewann verdient mit 3:1. Spieler des Tages war Bastian Schweinsteiger, der zwei Tore erzielte und eines vorbereitete. Bild: picture-alliance/dpa

Sommermärchen
Nach der Heim-WM feierten die Spieler ausgiebig mit ihren Fans. Bastian Schweinsteiger zeigte, dass er nicht nur auf dem Platz ein Virtuose ist. Bild: picture-alliance/dpa

Europameisterschaft 2008
Anfangs lief es für Bastian Schweinsteiger gar nicht gut - er gehörte nicht der Startelf an, sah im zweiten Gruppenspiel gegen Kroatien auch noch die Rote Karte. Bild: picture-alliance/dpa

Glanzleistung gegen Portugal
Doch im Viertelfinale gegen Portugal durfte er von Beginn an spielen - und zeigte seine vielleicht beste Leistung im Nationalmannschaftstrikot. Beim 3:2 war er an allen Toren beteiligt. Bild: picture-alliance/dpa

Traum von Titel geplatzt
Im Finale gegen Spanien zeigte sich die DFB-Elf zu verhalten und verlor mit 0:1. Bild: picture-alliance/dpa

Nächster Titel-Versuch
Die WM 2010 in Südafrika: Die deutsche Mannschaft spielte stellenweise Zauberfußball. Bastian Schweinsteiger zeigte sehr gute Leistungen - vor allem beim 4:0-Viertelfinalerfolg über Argentinien - und wurde ins All-Star-Team gewählt. Bild: picture-alliance/dpa

Halbfinal-Aus
Es sollte eine Revanche für das verlorene EM-Finale werden. Doch die deutsche Mannschaft kam gegen Spanien nicht zum Zug und verlor mit 0:1. Bild: picture-alliance/dpa

"Unvollendete Generation"
Auch bei der Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine sollte es mit einem Titel nicht klappen. Im Halbfinale schieden die Deutschen mit 1:2 nach einer enttäuschenden Vorstellung aus. Schweinsteiger galt als das Gesicht einer "unvollendeten Generation", die immer kurz vor dem Ziel scheitert. Bild: picture-alliance/dpa

Größter Triumph
Doch 2014 war es dann endlich soweit: Der ersehnte Titel mit der Nationalmannschaft konnte geholt werden - dass Deutschland Weltmeister wurde, ist nicht zuletzt der herausragenden Leistung von Bastian Schweinsteiger zu verdanken. Bild: picture-alliance/dpa

EM-Titel nicht erreicht
Bei der EM in Frankreich wollte Schweinsteiger unbedingt den Titel gewinnen, "den wir seit 1996 nicht mehr nach Deutschland holen konnten." Doch es sollte nicht sein, das Team um den Kapitän scheiterte im Halbfinale an Gastgeber Frankreich. Bild: dpa-Bildfunk

WM-Titel war historisch
Schweinsteiger hat seit 2004 insgesamt 120 Länderspiele für Deutschland bestritten. Mit dem WM Titel 2014 sei "historisch und auch emotional etwas gelungen, was sich in meiner Karriere nicht mehr wiederholen lässt. Deshalb ist es richtig und vernünftig, nun Schluss zu machen und der Mannschaft für die Qualifikation und die WM 2018 das Allerbeste zu wünschen." Bild: dpa-Bildfunk

Der Fanclub verspricht eine besondere Choreografie und am Ende wird wohl die eine oder andere Träne fließen. Eigentlich wollte sich Bastian Schweinsteiger im Länderspiel gegen Finnland am Mittwoch (20.45 Uhr) nur aus der Nationalmannschaft verabschieden.

Doch plötzlich ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Partie unter dem Motto "Servus, Basti" gar sein letztes Spiel überhaupt auf der europäischen Fußball-Bühne ist. Denn die Karre ist ganz schon verfahren. José Mourinho, Teammanager von Manchester United, stellte noch einmal klar, dass es der von ihm aussortierte Schweinsteiger "sehr schwer haben wird, zu spielen". Und Schweinsteiger stellte unbeeindruckt vom Interesse von Juventus Turin und Paris St. Germain klar, dass Manchester "mein letzter Klub in Europa sein wird".

In Manchester nur noch Maskottchen

Bild: picture-alliance/dpa

So erspart sich der 32-Jährige zumindest unnötige Diskussionen während seines Deutschland-Aufenthaltes. Das Transferfenster schließt am 31. August - also dem Spieltag - nämlich nur für die meisten Länder in Europa. In die USA oder nach China könnte Schweinsteiger noch später wechseln. New York soll bei ihm und Ehefrau Ana Ivanovic hoch im Kurs stehen. In Manchester ist er derzeit zum Maskottchen degradiert. Vor dem ersten Saisonspiel stellte er in Tribünenfoto in die sozialen Netzwerke. Bei jedem Spiel twittert er fleißig Mutmacher für seine Kollegen. "Good luck, guys" heißt es vorher, "well done, guys" danach. Denn auch ohne den Deutschen hat United die ersten drei Saisonspiele allesamt gewonnen.

Letztes Länderspiel

Die Botschaft an Mourinho ist klar: Schweinsteiger will sich nicht mürbe machen lassen. Dennoch wird er es genießen, am Mittwoch wieder auf dem Platz stehen zu dürfen. In seinem 121. und letzten Länderspiel wird er noch einmal an der Seite von Manuel Neuer, Thomas Müller oder Toni Kroos spielen, seinen langjährigen Teamkollegen bei Bayern München und im DFB-Team. Sollte es einen Elfmeter für Deutschland geben, wird er ihn vielleicht schießen dürfen. Und irgendwann kurz vor Schluss wird die Nummer 7 am Spielfeldrand aufleuchten, die Zuschauer im Borussia-Park werden sich erheben, Schweinsteiger erst die Spielführerbinde an Neuer übergeben und dann klatschend und gerührt vom Spielfeld gehen.

Das wird es dann gewesen sein. Nach zwölf Jahren im Nationalteam, nach "Poldi und Schweini" beim "Sommermärchen" 2006, einem heroischen Auftritt als unverwüstlicher Krieger im WM-Finale 2014 und zwei unglücklichen Jahren als Spielführer mit dem ungeschickten Handspiel im EM-Halbfinale gegen Frankreich (0:2). Das wird nun zumindest nicht der Abschluss gewesen sein. Danach wird Schweinsteiger wieder auf die Tribüne des Old Trafford zurückkehren.

Keine Rückkehr zum FC Bayern als Spieler

Bild: picture-alliance/dpa

Mourinho zählte in Paul Pogba, Ander Herrera, Morgan Schneiderlin, Marouane Fellaini und Michael Carrick dieser Tage gleich fünf Spieler auf, die im Kampf um die beiden Sechser-Positionen vor dem Bayern stehen. Und sagte sarkastisch: "Ich dachte, die Leute von Bayern München kommen nach Manchester und holen Schweinsteiger ab." Doch daran hatten die Bayern kein Interesse. Zumindest nicht am Spieler Schweinsteiger. Eine Funktion nach der Karriere beim FC Bayern - wo in Uli Hoeneß sein väterlicher Förderer auf den Präsidentenstuhl zurückkehren wird - scheint möglich. Ebenso beim DFB. Doch erstmal wird Schweinsteiger sich verabschieden.

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