Runjaic muss Trainerposten räumen Entscheidung stand schon vor dem Spiel fest

Trainer Kosta Runjaic ist beimTSV 1860 München entlassen worden. Das Aus des 45-Jährigen wurde nach Angaben der Klubführung noch vor dem 1:1 (1:1) der Löwen am Montagabend gegen den 1. FC Kaiserslautern vom Aufsichtsrat beschlossen. Außerdem wurde Thomas Eichin als Geschäftsführer abberufen, er bleibt aber Sportdirektor.

Stand: 22.11.2016

Bild: picture-alliance/dpa

Laut Präsident Peter Cassalette stand es schon vor dem Spiel fest, sich von Runjaic zu trennen. Nach verschiedenen Medienberichten sei die Entscheidung sogar über den Kopf von Geschäftsführer und Sportchef Thomas Eichin hinweg getroffen worden. In den Medien wurde daher gemunklet, dass auch Eichin seinen Posten räumen muss. Dazu Investor Hasan Ismaik: "Eichin wird nicht mehr Geschäftsführer sein, sondern nur noch Sportdirektor. Aber das war vornherein so geplant". Und der Präsident ergänzte: "Das ist keine Entmachtung, das war so vereinbart." Neuer Finanz-Geschäftsführer wird Antoni Power. Der 50-Jährige soll solange im Amt bleiben, bis Ian Ayre bei den Löwen aufschlägt. Der Top-Manager vom FC Liverpool soll 2017 beim TSV 1860 anfangen.

"Die Leistung von Herrn Eichin ist noch nicht auf dem Niveau, wie wir uns es erwartet haben. Bei diesen Investitionen müssten wir oben in der Tabelle stehen."

Hasan Ismaik

Ismaik nicht "100-prozentig glücklich"

Runjaic wurde nicht das 1:1 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Montag (21.11) zum Verhängnis, sondern die 2:3-Niederlage gegen Sandhausen am Spieltag davor, betonte Cassalette: "Den letzten Kick hat Sandhausen gegeben." Der 45-Jährige war der elfte Trainer, seit Ismaik Ende Mai 2011 beim deutschen Meister von 1966 einstieg. Zunächst soll erneut Klublegende Daniel Bierofka einspringen, der 1860 in der vergangenen Saison vor dem Abstieg gerettet hatte. Damals war er mit einer Ausnahmegenehmigung aktiv, inzwischen hat er immerhin die A-Lizenz. Doch nach der Winterpause soll ein neuer Coach die Löwen trainieren.

"Das war nicht so geplant und kommt für mich überraschend. Ich bin von der Entwicklung natürlich nicht erfreut, ich hätte mir gewünscht, dass ein Trainer mal länger bleibt. Die Entscheidung ist so gefallen, ich stehe zur Verfügung. Ich werde das Bestmögliche aus der Mannschaft rausholen."

Daniel Bierofka

Eigentlich sollte mit Runjaic mal wieder alles besser werden an der Grünwalder Straße - und doch kommen die Löwen auch in diesem Herbst nicht um den Abstiegskampf herum. Die ambitionierten Löwen, die mit Runjaic den Aufstieg in die Bundesliga anvisiert hatten, hinken den eigenen Ansprüchen weit hinterher. Mit zwölf Punkten aus 13 Spielen belegen die Münchner Rang 14 - nur ein Punkt fehlt auf den Abstiegsrelegationsplatz. Die Trennung von Runjaic hatte sich bereits abgezeichnet. Präsident Peter Cassalette sagte schon vor dem Lautern-Spiel, Ismaik sei "nicht 100-prozentig glücklich" mit der Situation. Und der Aufsichtsrat mit den Mitgliedern Karl-Christian Bay, Abdelrahman Ismaik, Yahya Ismaik, Cassalette und Heinz Schmidt unter Ismaiks Vorsitz ist ohnehin auf Linie. Eichin jedoch schien Zweifel zu haben. "Wer mich kennt, der dürfte wissen, dass ich das Thema sofort tot machen werde", sagte er nach dem Remis bei Sky über die Trainerfrage.

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