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Halloween Die Geschichte von Jack O’Lantern

Halloween ist ein Fest, das alle lieben, die sich gerne gruseln. Es wird jedes Jahr am 31. Oktober, am Abend vor Allerheiligen gefeiert. Irische Einwanderer brachten vor etwa 150 Jahren Halloween-Bräuche nach Nordamerika wie Jack O’Lantern, die Kürbislaterne. Hier kannst du die Geschichte dazu lesen.

Von: Nicole König und Simone Wichert

Stand: 31.10.2021

Halloweenkürbis | Bild: picture-alliance/dpa

Die Geschichte von Jack O’Lantern

Vor langer Zeit in Irland saß Jack, der Schmied, am Abend vor Allerheiligen in einer Kneipe. Jack war ein übler Trunkenbold und hatte schon so manches ausgefressen.

Jack trank gerade sein Bier aus und knallte den leeren Krug auf den Tresen: "He! Fiona! Mein Bier ist schon wieder leer, bring mir sofort ein neues, aber zackzack!" Plötzlich fegte ein unheimlicher Luftzug durch die Gaststube und Jack spürte, wie jemand hinter ihn trat. Langsam drehte er sich um. "Heiliger Bimbam!" rief er. "Der Teufel! Was willst du von mir?" "Tja, mein Lieber," sagte der Teufel. "Dein Stündlein hat geschlagen. Ich bin gekommen, um dich mitzunehmen in die Hölle. Deinen dicken Mantel, den kannst du gleich hier lassen, bei mir unten wird's dir bestimmt schnell warm. Hahahaha!"

Jack zögerte: "Na gut, ich komme mit. Aber vorher könntest du mir wenigstens noch ein letztes Bier spendieren!" "Also, meinetwegen," sagte der Teufel, "aber nur eines! Oh, Mist, jetzt hab ich doch glatt meinen Geldbeutel an der Höllenpforte vergessen. Naja, da verwandele ich mich eben selbst schnell in ein Geldstück." Eine Münze fällt auf den Tisch.

Den Teufel ausgetrickst

Sofort grapscht sich Jack das Geldstück vom Tisch. "Ha, jetzt hab ich dich, Meister Teufel! Jetzt gehörst du mir! Ich stecke die Münze einfach schnell in meinen Geldbeutel zu dem kleinen Kreuzanhänger, dann kann sich der alte Teufel nicht mehr zurückverwandeln." "Jack, du Halunke," ruft der Teufel aus dem Geldbeutel, "lass mich raus! Ich lass dich auch die nächsten zehn Jahre in Ruhe. Versprochen!" Da ließ Jack den Teufel frei.

Doch nach zehn Jahren auf den Tag genau erschien der Teufel wieder, um Jack zu holen. Und Jack trickste ihn abermals aus. Er bat den Teufel, ihm als letzte Mahlzeit einen Apfel vom Baum zu pflücken. Der Teufel, dieser gutmütige Geselle, konnte ihm die Bitte nicht abschlagen und kletterte auf den Apfelbaum. Jack zog blitzschnell sein Taschenmesser heraus und ritzte ein Kreuz in den Baumstamm. Da konnte der Teufel nicht mehr herunter. Und er wäre für immer dort gesessen, hätte er Jack nicht versprochen, ihn nie mehr zu belästigen.

Kein Platz im Himmel, kein Platz in der Hölle

Die Jahre vergingen, Jack wurde ein alter Mann und als er starb, begehrte er im Himmel Einlass. Doch da er zu Lebzeiten ein rechter Halunke gewesen war, wollte man ihn dort nicht haben und schickte ihn in die Hölle.

"Hallo, Jack," begrüßte ihn der Teufel. "Was machst'n du hier?" "Im Himmel wollen sie mich nicht haben. Jetzt soll ich zu dir!" erklärt Jack "Ja, tut mir leid, aber hier kannst du nicht bleiben." antwortet der Teufel. "Ich hab ja bei meiner Teufelsehre versprochen, deine Seele niemals zu holen, und daran muss ich mich auch halten." Jack jammerte: "Oh nein, wo soll ich denn jetzt hin? Nun muss ich auf ewig durch die eiskalte Finsternis geistern. Ganz allein! Und ich fürchte mich doch so im Dunkeln!"

"Na, ich will mal nicht so sein!" meint der Teufel großzügig. "Hier hast du eine glühende Kohle aus dem Höllenfeuer, die erlischt nie und wird dir immer leuchten." Damit er die heiße Kohle besser transportieren konnte, legte Jack sie in eine ausgehöhlte Rübe, in die er zuvor kleine Fensterchen geschnitten hatte. Und mit dieser Laterne wandelt die arme Seele seitdem ruhelos durch die Dunkelheit.


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