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Schnellstes Landsäugetier der Welt Gepard - Schnelle und schöne Raubkatze

Ein kleiner Kopf mit spitzen Zähnen und schwarzen Streifen von den Augen bis zum Maul, den "Tränenstreifen", ein lang gestreckter geschmeidiger Körper mit langem kräftigem Schwanz, gelb-goldenes Fell mit schwarzen Flecken, weißes Bauchfell - so sieht das schnellste Landsäugetier der Welt aus: der Gepard.

Von: Simone Wichert

Stand: 08.01.2023

Gepard | Bild: BR/Gus Mills

Der Gepard ist ein Jäger: Er schleicht sich bis auf 50 bis 100 Meter unbemerkt an seine Beute heran, sprintet los und hetzt und überrennt dann sein Opfer. Kein anderes einzeln jagendes Raubtier ist so erfolgreich wie der Gepard!

Geparde erreichen bis zu 110 Kilometer pro Stunde. Für diese hohe Geschwindigkeit ist ihr Körper sogar speziell gebaut: kleiner Kopf, schmaler, lang gestreckter und leichter Körper mit langen Beinen. Mit dem Schwanz halten sie beim Rennen die Balance. Geparde können ihre Krallen nicht einziehen, aber auch das hilft ihnen beim schnellen Laufen: Die spitzen Krallen greifen in den Boden wie Spikes an Laufschuhen.

Ob Geparden beim schnellen rennen wie wir auch Seitenstechen bekommen, klären wir für euch im Lachlabor!

Lachlabor: Kriegen Geparden beim Rennen Seitenstechen?

110 Kilometer pro Stunde - aber nicht lang

Übrigens können Geparden das hohe Tempo nur über wenige Sekunden halten: Sie sind also tolle Sprinter, wären aber schlechte Langstreckenläufer. Nach einem Sprint muss sich der Gepard von dieser Anstrengung erst einmal erholen. Und dabei wird ihm seine Beute nicht selten von Hyänen oder Leoparden gestohlen.

Gepards Steckbrief

Name: Gepard, acinonyx jubatus. "Acinonyx" ist griechisch und bedeutet "unbewegliche Kralle".

Heimat: Savannen, Steppen und Halbwüsten Afrikas.

Größe: Bis zu 2,20 Meter, davon gut 70 Zentimeter Schwanz.

Gewicht: 25 bis maximal 60 Kilogramm.

Lieblingsessen: Kleine Antilopenarten wie Gazellen oder Impalas, junge Zebras, in Notzeiten auch Hasen, Kaninchen, Vögel.

Besonderes: Schnellstes Landsäugetier der Welt. Der Gepard ist ein Einzelgänger.

Anna und die wilden Tiere: So jagt der Gepard

Die meisten Geparde leben in den Savannen Namibias - meist auf Farmland, also dort, wo auch Farmer ihre Kälber oder Pferdefohlen großziehen. Diese Tiere sind für Geparde eigentlich keine Beutetiere. Die Geparde haben das Jagen nämlich von ihren Müttern gelernt.

Und die haben ihnen auch die schmackhaften Beutetiere gezeigt: Gazellen, junge Antilopen, manchmal Hasen oder Kaninchen. Dieses Wissen wurde von Generation zu Generation weitergegeben - von Gepardenmutter zu Gepardenkind. Deswegen interessieren sich normal aufgewachsene gesunde Geparde auch nicht für das Vieh auf Farmen in ihrem Jagdrevier: Ihren Müttern waren Kälber als schmackhafte Beute unbekannt und so haben auch sie nicht gelernt, Kälber zu jagen und zu fressen. Deswegen können sie Seite an Seite mit Nutztieren leben, ohne denen gefährlich zu werden.

Stark gefährdete Geparde

Bei kranken, schwachen und wild aufgewachsenen Geparden ist das anders: Kälber sind für sie leichte Beute, da die weder schnell noch sonderlich stark sind. Weil sich die Farmer ihr Vieh nicht von Geparden wegfressen lassen möchten, stellen sie ihnen Fallen und töten sie. Damit erwischen sie aber gar nicht unbedingt die richtigen Übeltäter, sondern manchmal leider auch Muttertiere. So werden junge Geparden zu Waisen.

Der Gepard steht als stark gefährdet auf der Roten Liste, manche Gepardenarten wie der Asiatische Gepard sind vom Aussterben bedroht.


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