Die IG BAU hat bundesweit zu Streiks auf Baustellen aufgerufen: hier in Niedersachsen.
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Die IG BAU hat bundesweit zu Streiks auf Baustellen aufgerufen: hier in Niedersachsen.

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Streik auf 40 bayerischen Baustellen – Weitere Aktionen folgen

Streik auf 40 bayerischen Baustellen – Weitere Aktionen folgen

Lieber schlichten statt streiken – das hat im Baugewerbe lange sehr gut funktioniert. Doch nun, nach fast 17 streikfreien Jahren, standen am Dienstag allein in Bayern 40 Baustellen still. Im Laufe der Woche sollen weitere Aktionen folgen.

Über dieses Thema berichtet: BR24 im Radio am .

Streiks haben in den letzten Monaten immer wieder Teile des öffentlichen Lebens zum Stillstand gebracht: Bei der Bahn, an Flughäfen oder Krankenhäusern. Jetzt streiken – zum ersten Mal seit 2002 – die Bauarbeiter in Bayern. Dazu aufgerufen hatte die Gewerkschaft IG BAU, nachdem die Arbeitgeber einen Schlichterspruch in den laufenden Tarifverhandlungen abgelehnt hatten.

Rund 40 bestreikte Baustellen in Bayern

"500 mehr … 500 mehr!" – so klingt sie, die Forderung der Streikenden. Unter anderem am Romanplatz in München. Dort werden neue Tramgleise verlegt – normalerweise. Aber nicht am Dienstag, denn die Gewerkschaft IG BAU hat in ganz Bayern dazu aufgerufen, Kellen niederzulegen und Bagger abzustellen, insgesamt auf rund 40 Baustellen im Freistaat.

Gestreikt wurde entsprechend auch auf drei Baustellen am Würzburger Hubland. Rund 20 Mitarbeitende haben dort Baustellen der Firmen Riedel Bau, Göbel Tiefbau und Göbel Fliesen bestreikt. In Memmingen haben rund 80 Mitarbeitende des Bauunternehmens Josef Hebel ihre Arbeit niedergelegt. Die Streikenden versammelten sich am Bauplatz unter der Hochbrücke der A96.

"Jetzt muss es einen Rumms tun"

Laut Anja Holzapfel, der IG BAU-Gewerkschaftssekretärin im Bezirksverband Schwaben, geht es um 500 Euro mehr im Monat für jede Lohngruppe. "Jeder leidet unter der Inflation und den gestiegenen Kosten", so Holzapfel. "Im Bauhauptgewerbe ist der Lohn bisher immer nur in kleinen Prozentschritten angehoben worden. Jetzt muss es einen Rumms tun." Die Arbeiter seien bei Wind und Wetter draußen, das Baugewerbe sorge für die gesamte Infrastruktur. Am Donnerstag wollen sie in Memmingen wieder streiken.

Die Beschäftigten sind sauer auf die Arbeitgeber, sagt auch Karl Bauer, Regionalleiter der IG BAU Bayern: "Das hat nichts mehr mit Respekt zu tun. Das ist nicht mehr wertschätzend und deshalb sind die Menschen massiv verärgert."

Die Verärgerung komme vor allem daher, dass die Arbeitgeberseite einen Schlichterspruch abgelehnt hat. Dieser hätte für die Arbeitnehmer 250 Euro mehr gebracht, plus später noch einmal gut vier Prozent mehr Lohn im Westen, knapp fünf Prozent im Osten der Republik.

Lohnforderung nicht gerecht in den Gehaltsgruppen?

Doch warum haben die Arbeitgeber diesen Kompromiss abgelehnt? Andreas Demharter, Geschäftsführer des Landesverbandes der Bayerischen Bauinnung, betont, dass die Beschäftigten zwar mehr Lohn verdienten, aber zum einen habe der Entwurf Fehler enthalten und zum anderen "sehen die Unternehmen bei uns in Bayern diesen Festbetrag von 250 Euro im ersten Jahr kritisch", sagt Demharter gegenüber BR24. Diese fixe Summe führe dazu, "dass die unteren Gehaltsgruppen übermäßig stark erhöht werden und die oberen Gehaltsgruppen im Unternehmen deutlich geringer."

Aus Protest streikt die Gewerkschaft jetzt wieder für ihre ursprüngliche Forderung von 500 Euro mehr im Monat. Verhandlungsbereit sei man erst wieder mit einem Angebot, das über dem Schlichterspruch liegt, so die Gewerkschaft. Deshalb sind im Bauhauptgewerbe für diese Woche weitere Streikaktionen geplant.

Bis einschließlich Freitag stünden täglich und deutschlandweit Arbeitskampfmaßnahmen an, sagte ein Sprecher der Gewerkschaft IG BAU am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP. Nähere Angaben will die Gewerkschaft demnach jeweils erst kurz vor Streikbeginn machen.

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