Alexander Zverev beim Masters in Miami
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Alexander Zverev beim Masters in Miami

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Alexander Zverev - Aumeister als Zwischenstopp zum großen Titel

Er ist der aktuell beste deutsche Tennisspieler: Alexander Zverev. Der 26-Jährige hat sich knapp zwei Jahre nach seiner schweren Verletzung an die Weltspitze zurückgekämpft. Doch der Olympiasieger will noch mehr.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Das ATP-Turnier am Aumeister (vom 15. bis 21. April täglich Topspiele im Livestream bei BR24Sport) gehört zu einem seiner Lieblingsturniere: Zweimal konnte Alexander Zverev schon in München die mittlerweile legendäre Siegprämie sichern: Neben einem Auto gibt es für den Gewinner auch eine "Krachlederne": Nach 2017 und 2018 peilt der gebürtige Hamburger seinen dritten Titel an. "Ich liebe dieses Turnier und ich werde alles daransetzen, wieder erfolgreich in München zu spielen", sagte der 26-Jährige.

Die letzten Auftritte in München verliefen dagegen nicht nach Wunsch - 2022 Erstrunden-Aus gegen den damaligen Youngster und jetzige Nummer sieben der Welt, Holger Rune. Ein Jahr später verlor Zverev sein Auftaktmatch gegen den eher unbekannten Australier Christopher O`Connell.

Erstrunden-Aus in Comeback-Saison

"In den letzten drei Jahren komme ich in München sehr schwer mit dem Druck klar. Ich mache mir den Druck selber, seit 2018 habe ich hier nicht mehr gut gespielt. Im Training spiele ich wunderbar, auf dem Matchplatz ist es für mich etwas komplett anderes. Ich spiele nicht so druckvoll, bewege mich langsamer."

Letztes Jahr arbeitete sich Zverev nach einer schweren Verletzung im rechten Sprunggelenk, die er sich im Halbfinale der French Open zugezogen hatte, langsam zurück. Nach dem Pariser Sandplatz-Turnier war Zverev die Nummer zwei der Weltrangliste, danach rutschte er aus den Top 20.

Doch er kämpfte sich zurück, erreichte bei den French Open 2023 erneut das Halbfinale und feierte im Juli den Sieg in Hamburg - und erfüllte sich damit nach eigenen Angaben "einen Kindheitstraum."

Zverev und der Grand-Slam-Fluch

Mittlerweile hat er es wieder in die Top Ten geschafft und ist aktuell Fünfter der Weltrangliste. Und hofft darauf, endlich einen Grand-Slam-Titel zu gewinnen.

Denn mit Grand Slams hat Zverev noch eine Rechnung offen. Olympiasieger und zweifacher Weltmeister ist er, doch auf der Grand-Slam-Bühne will es bislang mit einem Triumph einfach nicht klappen. Eine einzige Finalteilnahme bei den US Open 2020 steht bei ihm zu Buche, das er auf dramatische Weise verlor: 2:0 nach Sätzen führte er bereits gegen den Österreicher Dominic Thiem, der ebenfalls in München antritt. Dann folgte der Einbruch, Thiem holte auf und siegte schließlich in Satz fünf im Tie-Break.

So nah kam Zverev nie wieder heran an den großen Erfolg. Auch, weil ihn Verletzungen immer wieder zurückwarfen: "Ich habe leider zwei Jahre Pause gemacht, was die Chancen auf einen Grand-Slam-Sieg angehen", sagte Zverev.

Zverev sorgt für Aufregung

Sein Talent wurde nie infrage gestellt. Früh wurde er als Wunderkind gehandelt, das möglicherweise in Boris Beckers gewaltige Fußstapfen treten könnte. Doch in das kollektive Herz der Tennisfans spielte er sich nie. Seine Auftritte auf dem Platz wurden mitunter als arrogant oder verbissen wahrgenommen.

Immer wieder hatte er zudem in der Vergangenheit seine Emotionen auf dem Court nicht im Griff. So bezahlte er beispielsweise sein Ausraster 2022 in Acapulco neben Sympathiepunkten auch mit dem Ausschluss aus dem ATP-Turnier, einem ordentlichen Strafgeld und einer Bewährungsstrafe der ATP.

Australian Open: Zverev schnupperte am großen Erfolg

Zuletzt ist Zverev auf dem Platz deutlich ruhiger geworden. Auch das soll ihm dabei helfen, damit es in diesem Jahr endlich mit dem ganz großen Wurf klappt. Und bislang hat das Jahr für Zverev vielversprechend angefangen. Auf dem Weg zum United Cup im Sydney schaltete der Hamburger souverän Stefanos Tsitsipas in zwei Sätzen aus. Bei den Australien Open reichte es zwar nicht für den Titel, obwohl er mit Carlos Alcaraz den Mann der Stunde im Viertelfinale besiegte. Im Halbfinale hatte er Daniil Medvedev am Rande einer Niederlage, führte erneut 2:0 nach Sätzen, doch der Russe drehte das Match und zog statt Zverev ins Finale ein.

In der Folge verlor Zverev den Rhythmus: Nach einigfen misslungenen Auftritten zeigt die Formkurve mittlerweile aber wieder nach oben. Beim Masters 1000 in Miami überzeugte er gegen unangenehme Gegner, musste sich im Halbfinale allerdings dem Bulgaren Grigor Dimitrov geschlagen geben.

In München soll es nun mit dem ersten Sieg seit 2018 klappen. Seine bisherigen Auftritte haben ihm im Jahr 2024 nicht nur knapp zwei Millionen Euro in die Tasche gespült, sondern ihn wieder auf Platz fünf der Weltrangliste gehievt. Der 26-Jährige zeigt: Mit ihm ist in diesem Jahr zu rechnen - nicht nur in München, sondern auch auf der ganz großen Bühne.

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