Screenshot Sora
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Eine Frau spaziert durch Tokio. Der Clip wurde komplett mit KI erstellt.

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Sora von OpenAI: Über diesen Film-Generator staunt die KI-Welt

KI kann jetzt auch kurze Clips erstellen, die von der Realität kaum zu unterscheiden sind. Sora kommt von OpenAI und ist eine Machtdemonstration der Firma. Die Software könnte die Welt verändern – und ein neues Zeitalter der Desinformation einläuten.

Man hat sich schon daran gewöhnt, dass KI verblüffende Dinge zustande bringt. Die Technologie schreibt Wiesn-Hits, kreiert Bilder, erstellt Ernährungspläne und hat sogar das bayerische Abitur bestanden. Doch wenn es um das Generieren von bewegten Bildern ging, da sorgte KI bislang für Ergebnisse, die zwar skurril waren, aber auch beängstigend (externer Link) und insgesamt nur bedingt brauchbar.

Sora ist ein Gamechanger

Doch dann stellte gestern Abend OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, völlig überraschend Sora vor. Sora ist das japanische Wort für Himmel und eine veritable KI-Sensation. Denn Sora erschafft fotorealistische Clips, die in sich stimmig sind. Nicht nur Menschen und Gliedmaßen sehen realistisch aus, auch Schattenwürfe und Lichtreflexionen werden korrekt wiedergegeben. Der Sprung von bisherigen KI-Filmgeneratoren wie Pika oder Runway zu Sora ist gewaltig (externer Link).

Sam Altman generiert Delfine auf Fahrrädern

Um eines der maximal einminütigen Videos zu generieren, muss der Nutzer einen Prompt eingeben, eine Beschreibung dessen, was in dem Video zu sehen sein soll. OpenAI-Chef Sam Altman setzte gestern Abend diverse Prompt-Vorschläge der X-Community um. Darunter etwa: "Ein Fahrradrennen auf dem Ozean mit verschiedenen Tieren als Athleten, die auf den Fahrrädern fahren, aus einer Drohnen-Kamera gefilmt".

Wie macht Sora das?

Wie genau Sora das hinbekommt (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt) und wie genau die KI genau trainiert wurde, darüber wird viel spekuliert (externer Link). OpenAI selbst sagt, dass Sora nicht einfach nur Videos generiert, sondern "die physische Welt verstehen und simulieren" kann. Die Kurzfilm-KI wisse, wie sich Objekte verhalten und verstehe außerdem Emotionen. Offenbar geht Sora beim Generieren der Kurzfilme auch anders vor, als herkömmliche Videogeneratoren. Das Programm überlegt sich zu Anfang, wie das gesamte Video aussehen soll und generiert dann die Bilder basierend auf einer Art gedanklichem Storyboard. So weiß die KI, welche Bilder sie braucht, um ein Video zu erzeugen, das in sich stimmig ist.

Ein neues Zeitalter der Fakes?

Sora dürfte einen gewaltigen Einfluss auf die Medienproduktion haben. Werbung, Musikvideos, Zwischensequenzen für Computerspiele: Hier dürften in Zukunft Sora oder ähnliche KIs zum Einsatz kommen. Noch allerdings ist Sora nicht für Otto-Normalnutzer zugänglich. Das liegt möglicherweise auch daran, dass die Software ein gewisses Missbrauchspotential in sich birgt. Laut OpenAI sollen die Videos mit digitalen Wasserzeichen versehen werden. Ob das alleine hilft? Auf der Plattform Reddit schreibt ein Nutzer sinngemäß: "Man stelle sich ein KI-Video vor, in dem ein Wahlhelfer heimlich Wahlzettel einer Partei in den Müll wirft. Das wäre ein Bürgerkrieg auf Bestellung."

Sendungsbezug: Der KI-Podcast, 20.02.2024

Im Audio: Wie sich Fake-Inhalte erkennen lassen

Computertastatur, darunter das Wort Deepfake
Bildrechte: picture alliance / CHROMORANGE | Christian Ohde
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Mit Hilfe künstlicher Intelligenz können Deepfakes erstellt werden (Symbolbild).

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