24.06.2023, Niedersachsen, Toppenstedt: Polizisten arbeiten an der Unfallstelle neben einem Radlader und einem Feuerwehrfahrzeug mit einer Drohne. Bei einem Unfall während einer Ausflugsfahrt mit einem Radlader sind im Landkreis Harburg ein Kind und ein Erwachsener gestorben.
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Philipp Schulze

Unfall mit einem Radlader in Niedersachsen

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Unfall in Niedersachsen: Zwei Tote - Zehn verletzte Kinder

Bei einem Unfall mit einem Radlader in Toppenstedt in Niedersachsen sind ein Kind und ein Vater getötet und zehn weitere Kinder teils schwer verletzt worden. Von dem Radlader hatte sich eine hochgehobene Box gelöst, in der Menschen saßen.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Bei einer Ausflugsfahrt mit einem Radlader ist es im niedersächsischen Toppenstedt (Landkreis Harburg) zu einem tödlichen Unfall gekommen. Ein fünfjähriger Junge und der 39-jährige Vater eines anderen Kindes kamen ums Leben, zehn weitere Kinder im Alter von vier bis zehn Jahren wurden zum Teil schwer verletzt.

Noch keine Angaben zum Zustand der schwerverletzten Kinder

Vier der Kinder mussten mit Hubschraubern in Krankenhäuser geflogen werden, so ein Feuerwehrsprecher. Zum aktuellen gesundheitlichen Zustand der Schwerverletzten machten Polizei und Feuerwehr in der Nacht keine Angaben. Die Aufklärung des tödlichen Unfalls wird laut Polizei einige Zeit in Anspruch nehmen. Der genaue Ablauf des Unglücks ist noch unklar. Mehrere Medien berichteten, der Korb sei aus etwa drei Metern gefallen. "Das wissen wir nicht, aus welcher Höhe sie runtergeflogen sind", sagte ein Beamter der Polizeiinspektion Harburg am Sonntag.

Gitterbox mit Menschen hochgehoben und abgerissen

Zu dem Unfall war es gekommen, da bei einem privaten Zeltlager von Vätern mit ihren Kindern, der Radlader laut Feuerwehr eine Gruppe "zur Belustigung" über einen Feldweg fuhr. Dabei hatte der Radlader eine große Gitterbox nach oben gehoben, in der sich eine Gruppe befand.

Dann jedoch riss die Box ab, fiel zu Boden und begrub auch noch einige Opfer unter sich. Als Ursache des Unfalls vermutete die Feuerwehr einen gerissenen Hydraulikschlauch.

Polizei hat Ermittlungen aufgenommen

Der Radlader wurde von der Polizei für Untersuchungen beschlagnahmt. Der Fahrer sei zu einer Polizeidienststelle mitgenommen worden, sagte Polizeisprecher Jan Krüger am Samstagabend vor Ort. Es würden "routinemäßige" Untersuchungen auf eine mögliche Beeinflussung durch Alkohol oder Drogen durchgeführt.

Gegen den 44-jährigen Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. "Das ist immer die Horrorvorstellung, wenn Kinder betroffen sind. Hier haben sich schon schreckliche Szenen abgespielt. Eltern mussten daran gehindert werden, zur Unfallstelle zu laufen", berichtete der Sprecher der Kreisfeuerwehr Harburg, Mathias Wille. Er könne sich an ein derartiges Unglück in der Gegend in den vergangenen 20 Jahren nicht erinnern.

Einsatz sehr belastend für Rettungskräfte

Insgesamt waren rund 80 Feuerwehrleute, 60 Rettungskräfte und 30 Polizisten bis in die Nacht im Einsatz. Der Einsatz sei für die Rettungskräfte einer der schwierigsten überhaupt gewesen, sagte der Notfallseelsorger. Wenn Kinder zu Schaden kommen, sei dies emotional generell immer sehr belastend für die Einsatzkräfte - viele von ihnen seien auch selbst Eltern. "Es zehrt sehr, was man erlebt", sagte der Seelsorger.

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