Heftige Schneefälle haben den Verkehr im Norden Frankens durcheinandergewirbelt. In Coburg und Würzburg konnten über Stunden die Busse nicht mehr fahren, weil viele Straßen nicht ausreichend geräumt waren. Mancherorts fiel an den Schulen der Präsenzunterricht aus, etwa in Stadt und Landkreis Würzburg oder im Landkreis Kitzingen.
Es gab der Polizei zufolge vor allem in den nördlichen Landkreisen Bayerns schneebedingte Unfälle. In Unterfranken waren es zwischen 3 und 10 Uhr insgesamt 110 wetterbedingte Verkehrsunfälle. Eine ähnliche Zahl meldet die oberfränkische Polizei. Betroffen waren auch die Autobahnen. Für die nächsten Tage erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) an den Alpen und in Teilen Frankens wieder Schnee.
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Erhebliche Behinderungen auf der Autobahn A9
Auf der Autobahn A9 bei Hof in Oberfranken kam es in beiden Fahrtrichtungen unfallbedingt zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Am Morgen geriet zunächst ein LKW-Fahrer zwischen Hof und Münchberg ins Rutschen und kollidierte mit der Leitplanke. Der mit 16 Tonnen Kunststoffteilen beladene Transporter kam quer auf der Leitplanke liegend zum Stillstand. Ein Großteil der Ladung wurde über die Autobahn verstreut. Fahrer und Beifahrer wurden im Führerhaus verletzt, eingeklemmt und mussten befreit werden.
Saaleabstieg bei Berg: Sattelzug mit Möbeln verliert Diesel
Wenige Kilometer entfernt kam es in entgegengesetzter Fahrtrichtung zu Verkehrsbehinderungen. Am sogenannten Saaleabstieg bei Berg im Landkreis Hof war ein Sattelzug ins Rutschen gekommen und über die Fahrbahn geschleudert. Das Fahrzeug hatte rund 24 Tonnen Möbel geladen. Bei Kollisionen mit mehreren Leitplanken wurde der Tank des Lastwagens aufgerissen. Eine größere Menge Diesel verteilte sich über die gesamte Fahrbahn, bevor der Lkw auf dem Standstreifen zum Stehen kam.
Bus rutscht: Fahrgäste über Dachluke raus
Auch in Unterfranken kam es nach Polizeiangaben zu einer dreistelligen Zahl an Unfällen. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Blechschäden. Im Rottenbauerer Grund bei Würzburg seien zwei Busse von der Fahrbahn abgekommen. In einem davon waren zehn Fahrgäste, die durch die Dachluke des Busses aus diesem herausklettern mussten, so die Polizei. Die Bustüren seien blockiert gewesen, weil der Bus mit den rechten Reifen in den Graben gerutscht war. Verletzt wurde niemand.
Bereits in der Nacht war im Landkreis Würzburg ein Winterdienstfahrzeug von der Fahrbahn abgekommen und umgekippt, wie das Staatliche Bauamt Würzburg mitteilt. Der Fahrer sei unverletzt geblieben.
"Schreckliche Lage" bei Schweinfurt
Besonders viele Unfälle hatte es am Vormittag auch im Bereich Schweinfurt gegeben. Der kommissarische Leiter der Integrierten Leitstelle Schweinfurt Klaus Wörner hatte die Lage sogar als "schrecklich" bezeichnet. LKW standen quer, die Streudienste kamen vielerorts nicht hinterher. Die Leitstelle sei mit drei zusätzlichen Mitarbeitenden verstärkt worden.
Viel Schnee war auch in der bayerischen Rhön gefallen. Querstehende Lkw gab es auf der B279 bei Ermershausen, bei Saal an der Saale und Großeibstadt, vor allem an Steigungsstrecken.
Es bleibt winterlich kalt
Im weiteren Verlauf der Woche soll es Meteorologen zufolge winterlich kalt bleiben mit Frost und teils mit Glätte. Es schneit heute und morgen im Norden Bayerns. Freitag und Samstag ist Schnee auch für die oberbayerischen Alpen vorhergesagt. Am Wochenende wird es bayernweit winterlich.
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