Eine Katze im Tierheim
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Symbolbild Tierheim

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Überfüllung: Tierheime verhängen teilweise Aufnahmestopp

Die Situation in einigen Tierheimen in Niederbayern und der Oberpfalz ist momentan dramatisch. Tiere können teilweise nicht mehr aufgenommen werden, es fehlt an Personal und Tierkrankheiten machen zu schaffen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Viele Tierheime in Niederbayern und der Oberpfalz ächzen unter einer hohen Auslastung. In einigen sei die Situation momentan dramatisch: teilweise können Tiere nicht mehr aufgenommen werden, Personal fehlt und Krankheiten verbreiten sich schnell.

Tierheime: Es werden mehr Tiere abgegeben als früher

Im Tierheim Plattling, das Raum für rund 80 Katzen und 20 Hunde bietet, sind derzeit zum Beispiel die Plätze fast alle belegt. Es würden in diesem Sommer mehr ausgesetzte Fundtiere abgegeben als in früheren Jahren, heißt es von dort. In Reisbach im Kreis Dingolfing-Landau ist die Lage ähnlich. Rar sind auch Plätze für Pensionstiere wie im Tierheim in Regen. Die Kapazität sei nahezu erschöpft, hieß es auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Generell würden aber auch mehr Tiere abgegeben als früher, etwa weil die bisherigen Besitzer in ein Pflegeheim umgezogen oder verstorben sind. Gleichzeitig sinken die Vermittlungszahlen.

Katzen sterilisieren lassen, um Vermehrung zu begrenzen

Auch die süßesten und bravsten Hunde sitzen inzwischen monatelang in einem Zwinger, ohne Aussicht auf ein neues Zuhause, heißt es aus den Heimen. Dabei spielen Haustiere, die in der Corona-Zeit angeschafft wurden, nur eine Nebenrolle. Es sei wichtig, zum Beispiel Katzen und Kater zu sterilisieren, um die unkontrollierte Vermehrung zu begrenzen, heißt es aus dem Tierheim in Passau. Außerdem sollten Haustiere unbedingt gechipt werden, damit sie nach einem Fund schnell wieder an die Besitzer übergeben werden können.

Tierheime: Situation "so krass wie nie"

Auch im Tierheim Regensburg ist die Situation angespannt: Seit dem gestrigen Mittwoch wurde hier ein Aufnahmestopp für Katzen und Hunde verhängt. Andrea Aumeier, 2. Vorsitzende des Tierschutzvereins Regensburg, berichtet im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk: "Ich mache das jetzt 15 Jahre, aber so krass wie in diesem Jahr war es noch nie." Mit etwa 90 Katzen und 25 Hunden ist das Regensburger Tierheim voll belegt. Platz gebe es zwar noch, doch die Mitarbeiter könnten der Masse an Tieren nicht mehr gerecht werden. Vor allem kleine Katzen, Unfalltiere und auch Abgabe-Hunde von älteren Leuten belegen die Plätze, so Aumeier.

Auch in Schwandorf Aufnahmestopp bei manchen Tieren

Ähnlich sieht die Situation im Tierheim Schwandorf aus: Seit Ende vergangener Woche gibt es auch hier einen Aufnahmestopp für den Katzenbereich. Über 100 Katzen sind hier momentan untergebracht. Der Grund: Wegen Corona sind viele Behandlungen ausgefallen, die nun nachgeholt werden müssen. Dadurch verzögert sich die Adoption der Katzen. Ähnlich wie in Regensburg sind im Schwandorfer Tierheim vor allem Fundkatzen, aber auch trächtige Katzen ein Problem. In den überfüllten Tierheimen verbreiten sich außerdem Krankheiten wie Herpes, Durchfall oder Katzenschnupfen schneller.

Mehrkosten bei Futter und Tierarzt als Grund für die Abgaben?

Dasselbe gilt im Tierheim Amberg: Hier gibt es eine Warteliste für Tiere, die abgegeben werden sollen. Sollte ein Platz frei werden, können die Tiere nachrücken. Eine Mitarbeiterin des Amberger Tierheims sagte dem BR, dass ein weiterer Grund für die überfüllten Tierheime die gestiegenen Kosten sein könnten. Nicht nur das Tierfutter, sondern auch die Behandlungspreise bei Tierärzten sind teurer geworden. Laut der Mitarbeiterin können sich damit immer weniger Leute ein Tier leisten.

Wann sich die Situation entspannt, wissen die Tierheime nicht. Andrea Aumeier aus Regensburg vermutet, dass die Zeit im Winter entspannter werden könnte. Nach den Ferien kommen häufig Familien, die Tiere adoptieren wollen.

Illegaler Welpenhandel übers Internet

Das "Bündnis Schattenhund" prangert unterdessen auch den unkontrollierten Handel mit Hunden über das Internet und illegalen Welpenhandel an. Seine Sorgen hat das Bündnis zuletzt in einem Brandbrief an das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft zum Ausdruck gebracht.

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