Ein gelber Infostand einer Bundesbehörde auf dem Augsburger Moritzplatz
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Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung informiert in Augsburg über den Stand bei der Suche nach einem Endlager für Atommüll.

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Atommüll-Endlager in Schwaben? Bundesamt informiert in Augsburg

Atommüll-Endlager in Schwaben? Bundesamt informiert in Augsburg

Irgendwann wird es in Deutschland ein Endlager für Atommüll geben – so will es der Bund. Wo, das ist noch offen. Auch Schwaben ist noch in der Auswahl. Zwei Tage lang informiert dazu das zuständige Bundesamt und will auch Sorgen der Bürger aufnehmen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

"Atommüll? Nein Danke!" Diesen Satz bekommen Grete Rebstock und ihr Team vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung häufig zu hören. "Das ist aber normal und wir wollen auch, dass sich die Menschen mit dem Thema auseinandersetzen", erklärt die Referentin der Bundesbehörde. Mit einem Infostand touren die Experten derzeit durch die ganze Republik. Ziel: "Die Bevölkerung einzubinden und zu informieren", sagt Rebstock. 54 Prozent der Fläche Deutschlands sei noch in der Auswahl für ein mögliches Endlager.

Insgesamt seien rund 90 Gebiete dabei. Was das für die Region Schwaben bedeute, könne man Stand jetzt noch nicht seriös beurteilen. Zu viele Daten müssten noch ausgewertet werden. Bestenfalls – so die Berechnungen der Experten – stehe im Jahr 2046 fest, wo das Endlager hinkomme. Im schlechtesten Fall könne es bis 2068 dauern. Die Devise laute "Sicherheit vor Schnelligkeit", so Rebstock. Man suche schließlich ein Lager für die nächste Million Jahre.

Eingrenzung möglicher Endlager kommt wohl 2027

Eine engere Eingrenzung werde 2027 erfolgen. Dann könne auch klar sein, ob der Boden im Landkreis Neu-Ulm eingehender untersucht werde. In drei Jahren solle eine Liste mit etwa acht bis zehn möglichen Regionen feststehen, so Rebstock.

Schwaben sei bis jetzt in der Auswahl, weil es dort sowohl Tongestein als auch Kristallin gebe. Beide Gesteinsschichten seien für ein mögliches Endlager geeignet. Hinzukomme als eines der wesentlichen Kriterien, dass die Gesteinsschicht 100 Meter dick sein und mindestens 300 Meter in der Erde liegen müsse. Ein Endlager sei ein Bergwerk von einer Fläche von "wenigen Quadratkilometern", erklärt ein Geologe, der das Bundesamt berät, auf BR-Nachfrage. Noch habe man sich aber nicht für eine Gesteinsschicht entschieden.

"Dass wir uns auf Deutschland beschränken und nicht den Müll im Ausland entsorgen, hat auch etwas mit Verantwortung zu tun", betont Rebstock. Im Ausland könne man eben nicht für die Sicherheit des Standortes garantieren. Den Müll dürfe Deutschland nicht einfach anderswo entsorgen.

Interessierte eher gegen Endlager vor der eigenen Haustür

Die Passanten auf dem Moritzplatz können auch gleich aktiv symbolisch mitmachen: So kann man abstimmen, ob man für oder gegen ein Endlager in seiner Region wäre. Die meisten sind dagegen, einige aber auch dafür. So zum Beispiel Raimund Kamm, der sich über Jahrzehnte in mehreren Bürgerinitiativen gegen Atomkraft engagiert hat. Er sagt, alles ist besser als ein Zwischenlager in Gundremmingen, das oberirdisch liege.

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Passanten können abstimmen, ob sie für oder gegen ein Endlager in ihrer Region wären. Die meisten haben mit "Nein" gestimmt.

Ein junges Paar aus dem Großraum Augsburg ist noch unsicher, wie es im Falle einer Bürgerbefragung abstimmen würde. Der Wissenschaftler, der vor Ort Fragen beantwortet, sieht die Suche aber noch auf einem langen Weg. Erleben werde er selbst eine erste Einlagerung von Atommüll am dann gefundenen Standort nicht.

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