Ein Plakat des DGB MIttelfranken mit der Aufschrift "Raus zum 1. Mai" hängt am Nürnberger Kornmarkt (Archivbild)
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Bundesweit ruft der DGB zu zahlreichen Veranstaltungen auf. Es geht um soziale Ungleichheit, Armut und Ausgrenzung in Deutschland.

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Maikundgebungen an zehn Orten in Mittelfranken

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ruft zum 1. Mai zu zahlreichen Kundgebungen auf. Es geht um soziale Ungleichheit, Armut und soziale Ausgrenzung in Deutschland. Dies leiste rechtsextremen Einstellungen Vorschub.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Für den 1. Mai organisiert der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) zahlreiche Kundgebungen in ganz Deutschland. Allein in Mittelfranken finden an zehn verschiedenen Orten Demonstrationen statt: in Nürnberg, Fürth, Erlangen, Ansbach, Weißenburg, Roth, Herzogenaurach, Röthenbach, Georgensgmünd und Henfenfeld. Unter dem Motto "Mehr Lohn, Freizeit, Sicherheit" findet die zentrale Veranstaltung in Nürnberg statt, teilt der DGB mit.

Jeder Fünfte in Deutschland von Armut bedroht

Das Ausmaß der sozialen Ungleichheit habe sich "teilweise weiter verschärft". sagt Stephan Doll, Geschäftsführer der DGB Region Mittelfranken. Mehr als ein Fünftel der Bevölkerung sei von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht. "Für eines der reichsten Länder der Erde ist dies ein skandalöser Zustand mit weitreichenden Konsequenzen", so der Gewerkschafter. "Darunter leidet das Vertrauen in die Demokratie."

"Ein geringes Institutionenvertrauen beispielsweise in Polizei, Bundestag oder Rechtssystem macht Menschen anfällig für rechtsextreme Einstellungen", sagte Doll. Das seit insbesondere angesichts der bevorstehenden Europawahl im Juni von Bedeutung. Hinzu komme, dass In Deutschland die Vermögensungleichheit so groß wie in keiner anderen großen EU-Volkswirtschaft sei.

Junge Menschen können sich kaum eine Wohnung leisten

In Nürnberg startet ab 10.00 Uhr ein Demonstrationszug vom Aufseßplatz zum Kornmarkt. Anschließend ist eine Kundgebung geplant. Auch die DGB-Jugend wird sich an den Maikundgebungen in Ansbach und Nürnberg beteiligen. Sie fordert einen bayernweiten Ausbau von Azubi-Wohnheimen. "Die hohen Lebenshaltungskosten, gerade für die Miete in Ballungsräumen, sind für junge Menschen in Ausbildung oder Studium ein großes Problem", erklärt die DGB-Bezirksjugendsekretärin Anna Gmeiner. Junge Menschen würden auch deswegen davor zurückschrecken, eine Ausbildung aufzunehmen, weil eine Wohnung oder ein WG-Zimmer von der Ausbildungsvergütung nicht bezahlbar sei. Das verschärfte den Fachkräftemangel, so Gmeiner.

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