Max Eberl
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Nach Tuchel-Absage: Diese Kandidaten kommen noch in Frage

Die nächste Absage, neuer Spott im Netz, ein Traditionsklub ohne sichtbaren Plan: Die Trainersuche beim FC Bayern wird nach dem Tuchel-Nein zum Stresstest für Sportvorstand Eberl. De Zerbi? Flick? Oder ein ganz anderer? Das sind mögliche Kandidaten.

Über dieses Thema berichtet: BR24Sport am .

Der Spott prasselte über den FC Bayern schnell hernieder: Nachdem Noch-Trainer Thomas Tuchel in der Abschlusspressekonferenz vor dem Bundesligaspiel gegen 1899 Hoffenheim zu Protokoll gegeben hat, dass er die Münchner definitiv - wie schon seit Monaten verkündet - am Saisonende verlassen wird, fängt die Suche nach einem neuen Fußballlehrer beim deutschen Rekordmeister quasi wieder bei "Null" an.

Friedhelm Funkel wäre frei für den FC Bayern

Während der FC-Bayern-Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund die nächste Absage wohl erst einmal verdauen müssen, hatten die Social-Media-Komiker im Netz einen wunderbaren Freitag. "Herzlich willkommen beim FC Bayern", begrüßten Fans beispielsweise Friedhelm Funkel als möglichen neuen Coach - so und ähnlich wurde munter geulkt auf Facebook, X, Instagram & Co.

Der 70-Jährige hatte fast zeitgleich zum Tuchel-"Nein" verkündet, dass er den 1. FC Kaiserslautern, wo er zuletzt für einige Monate den Abstiegsretter gab, verlassen wird. Funkel wäre also frei für die Münchner.

Es dürfte allerdings als sicher gelten, dass Funkel natürlich kein Kandidat für den FC Bayern ist. Zwar gilt er als ein Coach, der einen chaotischen Verein wieder in ruhigere Bahnen führen kann, was er in Kaiserslautern zuletzt wieder einmal hat. Doch einen Spitzenklub hat Funkel in seiner Karriere noch nie gecoacht. Wobei Fans des TSV 1860 München, wo Funkel 2013/14 Chefcoach war, das vermutlich anders sehen.

Die Odyssee von Eberl und Freund

Das Münchner Trainersuche-Duo Eberl/Freund dürfte zunächst vermutlich erst einmal wieder zwei Kandidaten kontaktieren, deren Namen zuletzt schon regelmäßig und auch laut in den Medien genannt wurden.

Vor den Überlegungen, Tuchel doch weiterzubeschäftigen, waren der Italiener Roberto De Zerbi vom englischen Premier-League-Klub Brighton & Hove Albion und Ex-Bayerncoach und Ex-Bundestrainer Hansi Flick unter den Top-Kandidaten.

Absage von Hansi Flick

Flick hat dem FC Bayern nach Informationen von BR24Sport aus eigenem Antrieb von einem Bayern-Posten Abstand genommen. Ein Grund: Er wollte den im Januar 2023 geschassten Torwarttrainer Toni Tapalovic - übrigens ein Best Buddy von Torwart Manuel Neuer - zurückholen und in sein Trainerteam einbinden. Der FC Bayern legte ein Veto ein.

Da Eberl und Freund aber mehr und mehr Zeit und Kandidaten davonlaufen, könnte es gut denkbar sein, dass ein neuer Anlauf bei Flick kommt und der Verein zu Zugeständnissen bereit ist.

Roberto De Zerbi - ein stolzer Italiener als "Notnagel"?

Auch zum zweiten genannten Kandidaten Roberto De Zerbi gab es nach Informationen von BR24Sport definitiv Kontakt, es haben sogar Gespräche stattgefunden. Auch diese allerdings, bevor der FC Bayern den Tuchel-Verlängerungsplan ersonnen hatte.

Sollte der FC Bayern nun einen erneuten Anlauf starten, möchte man gerne in De Zerbis Kopf schauen. Der hat eigentlich schon längst bekundet, dass ihn sein Herz eigentlich in Brighton hält. Dass solche Aussagen in der Öffentlichkeit, wenn ein europäischer Spitzenklub anklopft, allerdings nur Makulatur sind, ist klar.

Nur: Wie reagiert ein stolzer Italiener, wenn er beim möglichen neuen Klub nicht nur zweite oder dritte, sondern mittlerweile nur fünfte, sechste oder noch spätere Wahl ist?

Trainerabsagen beim FC Bayern - die Liste der "Watschn"

Der FC Bayern hat sich in den vergangenen Wochen nicht nur eine, sondern mehrere Watschn abgeholt. Los ging's mit Xabi Alonso, der einen Verbleib in Leverkusen favorisiert. Julian Nagelsmann zog es vor, Bundestrainer zu bleiben, gleiches gilt für Ralf Rangnick in Österreich. Beim ehemaligen Frankfurter Europapokalsieger-Coach Oliver Glasner (Crystal Palace) wurde nachgefragt, der bekam jedoch keine Freigabe.

Mindestens fünf Absagen also schon. Ob es noch mehr von anderen in der Öffentlichkeit kursierenden Kandidaten von Zinédine Zidane bis Roger Schmidt gab, ist unklar. Der zukünftige Bayerntrainer wäre - aus mathematischer Sicht - aber minimal die sechstbeste Wahl. Keine attraktive Ausgangsbasis also für Eberl und Freund auf ihrer Trainersuche.

Eberls Nervenkostüm wird weiter strapaziert

Sportvorstand Max Eberl wirkte schon Anfang der Woche ordentlich genervt von der aktuellen Situation. Nicht wegen der langen und zähen Suche. Sondern auch, weil er es nicht gewohnt ist, dass so vieles an die Öffentlichkeit gelangte.

"Ich kenne das ein bisschen anders, normal spricht man hinter verschlossenen Türen. Das ist heutzutage nicht mehr überall der Fall", haderte er im BR24Sport-Interview.

Das Netz freut sich

Die Trainersuche beim FC Bayern geht also erst einmal - und vermutlich in der Öffentlichkeit - weiter. Zu Eberls Frust, zur Freude der Schreiber in den sozialen Netzwerken. Von Funkel bis Lothar Matthäus - Tipps in allen Kategorien gibt es dort massenhaft.

Und egal, wie abwegig mancher Name erscheint: Langsam müssen sich die FC-Bayern-Verantwortlichen Sorgen machen, dass sie überhaupt einen neuen Chef-Übungsleiter finden.

Und das auf den Tag genau 50 Jahre, nachdem die Münchner 1974 mit ihrem ersten Europapokalsieg im Meistercup den Grundstein für ihre Aura des vermeintlich so perfekten, unantastbaren Klubs gelegt haben. 2024 hat der Mythos FC Bayern viel von seinem Glanz verloren.

12.05.2024, Bayern, München: Fußball: Bundesliga, Bayern München - VfL Wolfsburg, 33. Spieltag in der Allianz Arena, Münchens Trainer Thomas Tuchel winkt den Fans vor dem Spiel zu. Für Thomas Tuchel ist bei den Bayern bald Schluss. (zu dpa: «Spektakuläre Trainer-Wende? Diskussionen um Tuchel-Verbleib») Foto: Lukas Barth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
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