Sorge vor AfD-Alterspräsident Grüne wollen erneute Kandidatur von Ströbele

Auf Drängen der Grünen soll Christian Ströbele 2017 wieder für den Bundestag kandidieren. "Einzelne Leute" seien an ihn herangetreten, um einen AFD-Alterspräsidenten Gauland zu verhindern, teilte Ströbele der dpa mit.

Von: Ulrich Möller-Arnsberg

Stand: 27.11.2016

Bild: picture-alliance/dpa

Mit seinen 77 Jahren besteht für den Direktkandidaten der Grünen aus Berlin-Kreuzberg die Chance, in der kommenden Legislaturperiode Alterpräsident des Bundestages zu werden. Denn das älteste Mitglied des Bundestages hat dieses Amt automatisch inne. Damit verbunden sind mehrere Sonderrechte, etwa die Eröffnung der ersten Bundestags-Sitzung nach der Wahl. Der 77-jährige Ströbele teilte mit, er werde seine Entscheidung in den kommenden Wochen fällen. Der amtierende Alterspräsident, der CDU-Politiker Riesenhuber, wird nicht erneut kandidieren.

Keine Sorge, die FDP ist auch noch da

Die Sorgen der Grünen, dass der 75-jährige AfD-Politiker Alexander Gauland 2017 Alterspräsident des Bundestages werden könnte, hält die FDP für unbegründet. So sieht es jedenfalls der Parteivorsitzende Christian Lindner. Gegenüber der dpa sagte er:

"Herr Ströbele muss sich nicht genötigt fühlen. Mit Hermann Otto Solms (76) von der FDP ist sichergestellt, dass eine seriöse Persönlichkeit Alterspräsident wird. Den muss man auch gar nicht zur Kandidatur bitten und drängen, er hat unverändert Feuer."

Christian Lindner, FDP

AfD ante portas

Alexander Gauland, AfD Bild: picture-alliance/dpa

Dafür muss die FDP allerdings den Wiedereinzug in den Bundestag schaffen. In Umfragen liegen die Liberalen im Schnitt knapp über der Fünf-Prozent-Hürde, während die AfD nach Umfragen auf sichere zehn Prozent und mehr kommt. Ströbele sitzt seit 1998 im Bundestag. 2013 holte er zum vierten Mal ein Direktmandat für die Grünen.