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Freestyle-Trainingshalle in Bayern eröffnet im Juli Diesmal kommt das Gravity Lab wirklich!

Die erste bayerische Freestyle-Trainingshalle sollte längst eröffnet sein, passiert ist aber nichts. Weil es Freestyle in Deutschland schwer hat, hatten viele die Halle schon abgeschrieben. Doch jetzt kommt sie wirklich!

Von: Katharina Kestler

Stand: 01.04.2016 | Archiv

Leere Halle in der WerkStadt Sending | Bild: BR

Eigentlich sollte es schon im Herbst 2015 so weit sein - diesen Sommer klappt es endlich: Bayern bekommt seine erste Trainingshalle für Freestyle-Sportler, das Gravity Lab in München. Opening ist im Juli, mit knapp einem Jahr Verspätung. Die Location: nicht am Münchener Ostbahnhof wie ursprünglich geplant, sondern in Sendling. Dafür mussten aber erst mal einige Steine aus dem Weg gebaggert werden.

Ausgebremst und umgeplant

"Das war keine Gebirgsüberquerung, das war eher eine Himalaya-Besteigung. Ich war oft genug im Basislager und musste wieder umdrehen", sagt Gravity Lab Initatiorin Sabine Schmalschläger im PULS Playground Interview. Im Januar hat sich das Gravity Lab Team vom ursprünglich geplanten Standort am Ostbahnhof verabschiedet, denn es ging nichts voran. Geld spielte eine Rolle.

Keine Anzeichen für die nötige und zugesicherte Hallensanierung. Keine Planungssicherheit. „Wir wurden eine Zeit lang von Vermieterseite unterstützt. Für das Konzept und das Projekt war Begeisterung vorhanden und dann ist diese Begeisterung verschwunden. Wir wissen nicht, was passiert ist," erzählt Sabine Schmalschläger. Eine neue Location musste her. Am anderen Standort ist der Mietvertrag jetzt bereits unterschrieben. Finanziert von Privatinvestoren, von offizieller Seite und Verbänden kam nichts. Über Social Media, Mails und Telefon häuften sich die Nachfragen, wann die Halle endlich fertig wird. Und auch der Freestyle-Nachwuchs in der eigenen Familie hat Druck gemacht: "Meine Söhne finden, dass ich die langsamste Mutter der Welt bin, weil ich schon so lange für das Projekt brauche."

Trainingsmöglichkeit für Profis und Nachwuchs

Heute kann sie darüber lachen, denn die Umplanung hat Vorteile: Mit 1.700 Quadratmetern ist die neue Halle noch größer und bietet mehr Raum für Trampolinlandschaft, Turn-, Akrobatik-, Parcours-Fläche und für die Big Air Rampe mit Airbag. Ein Highlight soll die Skate-Area werden, in der Surfer und Pipe-Fahrer ihre Sprünge üben können. Die Obstacles, Schnitzelgruben und Rampen entwickelt Sabine Schmalschläger mit ihrem sportlichen Leiter: Parcours-Profi Lukas Steiner. Er hat schon die 4 Elements Academy in Wattens in Österreich aufgebaut. Zusammen wollen sie ähnlich wie in der Freestyle Academy in Stuttgart ernsthafte Freestyle-Trainingsmöglichkeiten für Profis und Nachwuchs anbieten - aber keine Bespaßung für Kindergeburtstage, betont Sabine Schmalschläger. Damit steigt die Chance, dass deutsche Athleten endlich auch in den Freestyle-Disziplinen vorne mitmischen können und der Nachwuchs es nicht mehr so schwer hat.

"Für jeden, der den Sport ausübt, ist das natürlich toll und ein zusätzlicher Ansporn, wenn ich neben Bene Mayr oder Silvia Mittermüller meine ersten Sprünge machen kann."

Gravity Lab Initiatorin Sabine Schmalschläger

Gerade laufen die Detailplanungen, ab Mai kommen die Features in die Halle, im Juli geht es los. Noch ein knackiger Zeitplan, aber sieht so aus, als hätte das Gravity Lab den Berg aus Problemen endlich überwunden. Das wird - nicht nur für die nächsten Winterspiele 2018 in Pyeongchang - auch allerhöchste Zeit.


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