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Learn 2 Play, Noob Die wichtigsten E-Sport Disziplinen

E-Sport ist nicht gleich E-Sport. Es steht zwar immer der sportliche Wettbewerb im Mittelpunkt, doch nur in einigen E-Sport-Disziplinen winkt auch richtig viel Geld und Prestige. Wir stellen sie vor.

Von: Christian Alt

Stand: 02.06.2016 | Archiv

E-Sport Disziplinen | Bild: BR

League of Legends

League of Legends, kurz LoL, ist sowas wie der Fußball der E-Sport-Szene. Zwei Teams à fünf Spieler starten in ihrer eigenen Basis. Das Ziel: Auf die andere Seite der Karte vorpreschen und die gegnerische Basis zerstören. Wie beim Fußball, wo man durch die Mitte oder über die rechte und linke Flanke kommen kann, gibt es auch bei League of Legends drei festgelegte Laufwege. Was einfach klingt, ist in Wirklichkeit höllisch kompliziert. Denn: Die Spieler sind nicht gleich. Jeder muss sich einen von mehr als 100 Champions aussuchen, mit denen er sich ins Gefecht stürzt. Das bringt eine krasse taktische Tiefe in League of Legends, kein Match ist wie das andere und ein Team muss sich wirklich gut absprechen, um zu gewinnen.

Starcraft 2

Der erste Starcraft-Teil ist Schuld an dem heutigen E-Sport-Hype. Das Echtzeit-Strategiespiel aus dem Jahr 1998 hat die koreanische E-Sport-Welt begründet, die heute noch die Blaupause für unsere Szene ist. Starcraft-Spieler in Südkorea sind so berühmt wie hier nur Müller, Schweini und Poldi. Starcraft ist das einzige große E-Sport-Spiel, das man nicht im Team spielt. Stattdessen muss man selbst schnellstmöglich eine Basis bauen, Einheiten ausbilden und die Basis des Gegners zerstören. Erschwert wird das durch die ausgefuchste Spiellogik von Starcraft: Es gibt drei Völker, aus denen gewählt wird. Die Stärken des einen Volkes sind die Schwächen des anderen und umgekehrt. Schere, Stein, Papier in Reinform. Dieses perfekte Spieldesign sorgt dafür, dass Starcraft wahrscheinlich noch in 10 Jahren gespielt werden wird.

Counter-Strike Global Offensive

Counter-Strike gehört genau wie Starcraft zu den Klassikern im E-Sport. Das Spiel, das 1999 als Mod für Half-Life erschienen ist, wird heute noch von Millionen Gamern gespielt. Counter-Strike ist ein klassischer Team-Sport wie Football oder Baseball – nur eben mit Waffen. Bei Counter-Strike spielen fünf Anti-Terror-Polizisten gegen fünf Terroristen. Die Terroristen versuchen eine Bombe zu legen, die Polizisten müssen das verhindern. Das Spiel erfordert blitzschnelle Reaktion, perfektes Timing und taktische Absprachen. Anfang der 2000er ist Counter-Strike fast täglich in den Medien, es ist der Vorzeigetitel für die Killerspieldebatte. Eltern und Politiker haben Angst, dass aus CS-Spielern Amokläufer werden. Was für ein Bullshit.

Dota 2

Die Welt lässt sich eigentlich immer in zwei Lager aufteilen: Bayern München oder Borussia Dortmund, Mac oder PC, League of Legends oder Dota 2. Für Laien sehen beide Spiele haargenau gleich aus. Man spielt ebenfalls fünf gegen fünf und versucht die Basis des anderen Teams zu zerstören, während man aus mehr als 100 Charakteren auswählen kann. Noch dazu sind beide kostenlos. Der Grund für die Ähnlichkeit: Beide haben denselben Vater. Die Warcraft-Mod "Defense of the Ancients", kurz Dota. Deren genialer Entwickler arbeitet inzwischen an Dota 2 und eben nicht an LoL. Der Jackpot beim weltgrößten Dota2-Turnier "The International" wird jedes Jahr zum Teil von den Fans gecrowdsourct. So kamen letztes Jahr mehr als 18 Millionen Dollar zusammen. Der größte E-Sport-Jackpot aller Zeiten.

FIFA

Okay, FIFA ist eigentlich nur in Europa ein Thema, den Amis geht der Fußball-Simulator am Arsch vorbei. Erklären muss man das in Deutschland eigentlich keinem mehr: In FIFA kann man gegen andere auf seiner Konsole Fußball spielen. Ganz einfach. FIFA ist eine der langlebigsten Spieleserien der Videospielgeschichte. Seit 23 Jahren kommt pünktlich im Herbst ein neues Spiel raus. Wirklich viel ändert sich hier nicht mehr. Das letzte größere Update gab es letztes Jahr. Denn in FIFA 16 kann man jetzt auch Frauenfußball spielen. Die E-Sport-Szene steckt bei FIFA noch in den Kinderschuhen. Aber: Auch hier passiert dieses Jahr was. Seit Januar hat der VfL Wolfsburg zwei FIFA-Spieler im Kader, Schalke zieht bald nach und Sky zeigt die virtuelle Bundesliga im Fernsehen.

Overwatch

Zugegeben, ein waschechte E-Sport-Klassiker ist Overwatch noch nicht. Dafür ist das Spiel noch viel zu neu. Aber: Der Shooter gehört in der Szene zu den größten Hype-Titeln des Jahres. Das liegt daran, dass hier Gameplay, wie man es von Dota oder LoL kennt, mit dem eines Shooters verschmilzt. LoL meets Counter-Strike also. In Overwatch spielt man 6 gegen 6. Jeder Spieler sucht sich wie in LoL einen Helden aus, der besondere Fähigkeiten mitbringt. Der Clou: Jeder Spieler kann zu jeder Zeit seinen Helden wechseln. Dadurch kann ein Team schnell seine Strategie ändern und ein Match drehen. Ob sich Overwatch in der Szene durchsetzen wird, muss man sehen. Aber: Entwickler Blizzard, der auch hinter Starcraft steckt, weiß ja zum Glück, wie man ein Spiel richtig E-Sport-tauglich macht.


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