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Vorbild U.S.-Rap Das sind Adlibs – und so kamen sie nach Deutschland

Uuh. Cheah. Killa! Burrr. Adlibs sind das Kreativquartier für Rap-Dadaisten. Neben Flow, geilem Beat und Reimtechnik zählt nämlich mittlerweile auch das Adlibbing zu den wichtigsten Markenzeichen eines Rappers.

Von: Vanessa Patrick

Stand: 07.10.2016 | Archiv

Adlibs | Bild: BR

Der Signature Song:

Der Style:

Adlibs sind die Kür unter den Rap-Dadaisten: Kurze, improvisierte Ausdrücke oder Geräusche wie "Sheeesh", "Uh!" oder "Yeah!" nutzen Rapper als wiederkehrendes Element. Wer seine Adlibs zum Markenzeichen entwickelt hat, kann sich über etliche Songs hinweg ausgrunzen, -bellen oder -stöhnen. Der Adlib-Kreativität sind jedenfalls keinerlei Grenzen gesetzt.

Der Ursprung:

Flavor Flav von Public Enemy hat durch seine Ausrufe wie "Yeeeaah boooyyy!" und "Check this out!" Adlibs bekannt gemacht. Schon Ende der 80er hat er die Raps von Chuck D mit seinen Adlib-Kreationen aufgepimpt.

 Einer der ersten Rapper, der einen Adlib zu seinem Markenzeichen gemacht hat, war Master P und sein einzigartiges "uhh". Und weil der gemerkt hat, dass das ganz gut ankommt, zieht sich das Adlib durch viele seiner Songs.

Auch Adlibs wie "That’s Right!" oder "aha" von Puff Daddy konnte man in der Zeit kaum entkommen:

Der Mainstream:

Nach der Jahrtausendwende hat die Gruppe Dipset mit ihren Adlibs wie "Cheah" oder "Killa!" die internationale Rap-Welt komplett auf den Kopf gestellt.

Mitte der Nullerjahre haben vor allem Trap-Rapper aus dem Dirty South den Stil verändert, was die Quantität und die Art ihrer Adlibs betrifft.

Der Trend ist 2004 in Deutschland angekommen, weil:

... sich die deutschsprachigen Rapper mit Adlibs relativ lange zurückgehalten haben. Seit dem Erfolg von Dipset haben sich dann aber auch die hiesigen Rapper im "Yeah!" und "Ey!" ausprobiert. So wie Bushido und Samy Deluxe auf ihren frühen Alben.

Und natürlich hat auch Money Boy Bock auf swaghafte Adlibs bekommen und damit den Trend erst so richtig losgetreten.

Seitdem sind Adlibs wie "Kurwa" oder "Nuttöö" aus den Texten von Schwesta Ewa und co. nicht mehr wegzudenken.


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