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Vorgestellt // Dan Mangan Post-War Blues

Dan Mangan ist einer der besten Songwriter, die Kanada in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Nur wissen das die wenigsten. Wir empfehlen deswegen dringend, die Alben des Meisters der melancholischen Ekstase anzuhören.

Stand: 23.02.2012 | Archiv

Dan Mangan | Bild: Jonathan Taggart

Es dauert ja doch immer ein bisschen, bis Musik einen Ozean überquert. Neue Medien hin oder her. Dan Mangan spielt in seiner kanadischen Heimat inzwischen vor zweieinhalbtausend Zuschauern und ist der Go-to-Guy, wenn Musik für den offiziellen Staatsbesuch des britischen Thronfolgerpaars benötigt wird. Aber kennt ihn hierzulande jemand? Wahrscheinlich die wenigsten. Das ist eine Schande. Einerseits. Andererseits könnte es keinen besseren Moment geben, Dan Mangan kennenzulernen. Im November 2011 ist sein Album "Oh Fortune" erschienen, bereits das dritte des Songwriters aus Vancouver, aber das erste, das es auch nach Europa geschafft hat.


Wenn man seine Songs hört, mag man kaum glauben, dass der bärtige Dan Mangan ein Twentysomething ist, der aus einer Welt berichtet, die ganz die unsere ist. "Oh Fortune" klingt so weise, erfahren und abgeklärt, dass man sich fragt, ob man einfach nie genau genug hingeschaut hat, um zu begreifen, was Dan Mangan begriffen hat. Sein Bariton erzählt von den Tiefen, die wir gerne meiden, und den Höhen, die wir gerne nicht verstehen.

Dass Dan Mangan auf Tour schon den Aufwärmer für Walkmen, Decemberists und Okkervil River gespielt hat, ist absolut einleuchtend. Dass er alle, die Mumford & Sons mögen, glücklich machen wird, sollte allein schon das umwerfende Stück "Post-War Blues" klarstellen.

Dan Mangan wird nie ein Star werden. Aber wie er uns aus der Seele spricht, das sollte ihm einen Platz in der ewigen Bestenliste der unterschätzten Songwriter sichern, der Songwriter, die einem immer ganz allein gehören. Ein paar Leben werden so gerettet werden. Auch wenn es ein bisschen dauert. Man muss halt nur hinhören.


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