"I will be famous because of sexism" DJ Mari Ferrari provoziert mit Video

“Sexismus wird mich berühmt machen”: Für ein Performance-Video auf Facebook hat sich die DJ Mari Ferrari Luftballon-Brüste unter das T-Shirt gedrückt. Warum? Weil Clubkultur immernoch ein Sexismus-Problem hat.

Von: Stefan Sommer

Stand: 08.02.2017 | Archiv

Die DJ Mari Ferrari | Bild: Tendence Trend Management

Was hat die denn da unter dem Shirt? Und in der Leggins? Mari Ferrari hat als DJ in den letzten Jahren in mehr als 50 Ländern aufgelegt und produziert regelmäßig Tracks, die auf renommierten Electro-House und EDM-Labels released werden. Trotzdem ist ihr neues Video auf Facebook aus ganz anderen Gründen viral durch die Decke gegangen. Klar: der Body.

Der mittlerweile mehr als 1 000 000 Mal geklickte Clip zeigt die junge DJ in engem weißen Shirt und mit comichaft-großen Rundungen. Vor einem Schild mit der Aufschrift "I WILL BE FAMOUS BECAUSE OF SEXISM" steht sie - in Boiler-Room-Perspektive - vor den Decks und EDM-Sounds sind zu hören. Im Finale des Videos zieht Mari Ferrari die Plastikbrüste und Plastikpobacken aus Shirt und Leggins und wirft sie in Richtung Kamera.

Sexismus in der DJ-Culture ist nämlich bei weitem kein neues Thema. Kritik an der männlich-dominierten Szene kommt seit Jahren nicht nur von weiblichen DJs. Zwar sind Superstars wie The Black Madonna, Nina Kraviz oder Ida Engberg in den großen Clubs und Festivals längst angekommen, trotzdem herrschen noch immer Gender-Stereotype und ungerechte Gagen.

Im letzten Jahr quollen die Kommentar-Spalten während der Boiler-Room-Sets von weiblichen DJs wie Nightwave oder Cleopatra mit testosteron-triefenden Angebereien über, jetzt könnte der Diskurs in der Szene wieder aufleben. Erst am letzten Wochenende tweetete der Londoner House-Major Jackmaster, dass sich in der Clubkultur einiges schnell und dringend ändern muss:

By the way: Mari Ferraris Single "U Are The One" ist gerade rausgekommen und in einigen DJ-Charts schon unter den Top 10 angekommen. Ihr Statement von heute: