Warum schlafen Lebewesen? Überraschenderweise ist diese simple Frage noch lange nicht abschließend geklärt. Aber was wir bereits wissen: Während wir schlafen, durchläuft unser Gehirn eine ganze Reihe komplexer Prozesse. Beim Menschen sind das Schlafphasen wie der sogenannte REM-Schlaf, bei dem sich hinter geschlossenen Lidern die Augen sehr schnell bewegen, das Gehirn besonders aktiv ist und wir lebhaft träumen. Dass sich solche Vorgänge auch im Gehirn von anderen Säugetieren abspielen, liegt nahe.
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Forscher beobachten Schlafphasen von Tauben
Doch wie sieht es beispielsweise bei Vögeln aus? Was passiert, wenn Vögel schlafen? Um dem Vogelschlaf auf die Spur zu kommen, haben Forschende des Max-Planck-Instituts für biologische Intelligenz mit Biopsychologen und Neurobiologen der Ruhr-Universität Bochum die Schlafphasen von Tauben beobachtet. Die Tiere wurden speziell darauf trainiert, auch unter experimentellen Bedingungen einzunicken. Mit bildgebenden Verfahren konnte man ihrem Hirn beim Schlafen dann sozusagen zusehen.
Im Schlaf arbeitet das Gehirn auf Hochtouren
Es zeigte sich: Auch die Tauben durchliefen charakteristische REM-Phasen mit starker Hirnaktivität - insbesondere in den Bereichen, die für visuelle Reize und die Verarbeitung von Eindrücken während des Flugs zuständig sind. Außerdem wurden Nervensignale bis in die Flügel nachgewiesen.
Die These lautet: Möglicherweise träumen in diesen REM-Phasen Tauben auf ähnliche Weise wie Menschen - vielleicht vom Fliegen. Die Forschenden überlegen jetzt, wie sie mehr über den Inhalt der Tauben-Träume erfahren könnten, wenn diese aus dem REM-Schlaf erwachen.
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