- Direkt zum aktuellen Artikel: Dämpfer für den FC Bayern - Rangnick kommt nicht
Ralf Rangnick soll der Nachfolger von Thomas Tuchel werden. An der Qualität des 65-Jährigen Fußballlehrers gibt es wenig Zweifel. Die Frage ist eher, ob und wie Rangnick zum Rekordmeister passt. Hans Sarpei, der unter Rangnick bei Schalke 04 trainierte, ist sich sicher: Rangnick passt zum FC Bayern. Er glaube, dass Rangnick "dem FC Bayern guttun würde", sagte der ehemalige Bundesliga-Profi am Samstag in "Heute im Stadion" auf Bayern 1.
Sarpei: Rangnick würde zum FC Bayern passen
Dass Rangnick ein exzellenter Trainer ist, steht für Sarpei außer Frage: "Jeder, der Ahnung vom Fußball hat, weiß, dass Ralf Rangnick 100 Prozent Kompetenz hat", sagte der 47-Jährige und fügte hinzu: "Wenn man drauf schaut, was er geleistet hat und was er kann, glaube ich, da würde er in dieser Situation schon gut zum FC Bayern passen.“
Den Münchnern steht ein gewaltiger Umbruch bevor. Auch wenn die Saison auf den letzten Metern über die Champions League vielleicht doch noch gerettet werden kann, waren die Defizite in dieser Spielzeit klar ersichtlich. Rangnick soll diesen Umbruch moderieren, geht es nach Sportdirektor Christoph Freund und Sportvorstand Max Eberl.
Sarpei: Rangnick ist "zu 100 Prozent für den Verein und die Spieler da"
Schlägt Rangnick seine Zelte in München auf, könnte bald ein anderer Wind durch die Säbener Straße wehen, deutet Ex-Schützling Sarpei an. "Er will 100 Prozent, dass die Spieler das machen, was er will. Er ist sehr akribisch", erläutert Sarpei, der unter Rangnick bei Schalke 04 den DFB-Pokal gewann und bis ins Champions-League-Halbfinale vordrang. "Wenn du einen Ralf Rangnick holst, weißt du genau, dass er zu 100 Prozent 24 Stunden sieben Tage voll für den Verein und die Spieler da ist. Aber er erwartet das auch von den Spielern."
Sarpei: "Rangnick könnte anecken"
Dass Rangnick im Umgang mit seinen Profis konsequent ist, zeigte er bei seinen vorherigen Trainerstationen. Bei Manchester United stellte er Superstar Cristiano Ronaldo kalt, da er nicht mit dem Defensivverhalten des Portugiesen zufrieden war. "Er weiß genau, was er möchte und natürlich wird das auch ein bisschen anecken, weil (…) beim FC Bayern im Hintergrund Leute sitzen, die natürlich auch ihre Vorstellung haben", weiß Sarpei. Doch das sei nicht gleich der Anfang vom Ende der Zusammenarbeit, glaubt der Ghanaer. "Das heißt ja nicht, dass das schlecht ist. Man diskutiert über Themen und dann bekommt man eine Lösung und ich glaube, da muss der FC Bayern hin."
Neuer Trainer frühestens nach dem Halbfinal-Hinspiel
Sportvorstand Max Eberl wollte den Namen Rangnick nach dem 2:1-Heimsieg der Münchner gegen Eintracht Frankfurt nicht kommentieren, gab aber einen Einblick, wann der neue Mann bekannt gegeben werden könnte. Demnach wird nicht mehr vor Dienstag weißer Rauch aus dem Vereinsgelände an der Säbener Straße aufsteigen. Dann spielt der aktuelle Bundesliga-Zweite sein Halbfinal-Hinspiel in der Champions League gegen Real Madrid (ab 21 Uhr in der Radioreportage).
Die Partie sei zunächst "das Entscheidende", sagte Eberl am Samstag in den Katakomben der Arena. Wer als neuer Trainer im Sommer auf Thomas Tuchel folgen werde, "wird man danach sehen".