Erste Cannabis-Verurteilte sind aus der Haft entlassen

Berlin: Im Zuge des neuen Cannabis-Gesetzes sind bereits zahlreiche Menschen aus der Haft entlassen worden. Nach ARD-Informationen konnten im Laufe des vergangenen Monats bundesweit 125 Verurteilte das Gefängnis verlassen. Fast ein Fünftel von ihnen saß die Strafe in Bayern ab. Die Betroffenen waren nach dem alten Gesetz wegen Cannabis-Vergehen verurteilt worden. Seit 1. April dürfen Erwachsene eine gewisse Menge der Droge straffrei mit sich führen. Bereits abgeurteilte Fälle sollen neu geprüft und gegebenenfalls angepasst werden. Recherchen des ARD-Hauptstadtstudios haben ergeben, dass dies noch mindestens 10.000 Verfahren betrifft. Nach Angaben der Behörden ist die Überprüfung in vielen Fällen schwierig, weil es sich um sogenannte "Mischfälle" handelt, bei denen Cannabis-Vergehen nur einen Teil der Straftaten ausmachten. Hier müssen Richter dann in der Regel über ein neues Strafmaß entscheiden.

Sendung: BR24 Nachrichten, 05.05.2024 10:30 Uhr

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