Die kanadischen Behörden haben wegen der Waldbrände eine weitere Stadt evakuieren lassen. Menschen in Hay River am Großen Sklavensee wurden aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen.
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Die kanadischen Behörden haben wegen der Waldbrände eine weitere Stadt evakuieren lassen.

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Kanada ordnet wegen Waldbränden weitere Evakuierung an

Kanadas Behörden haben wegen der Waldbrände eine weitere Stadt evakuieren lassen. Menschen in Hay River wurden aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. Unterdessen wird die Kritik an Meta lauter, das ausgerechnet jetzt Nachrichtenseiten blockiert.

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Wegen der andauernden Waldbrände in Kanada haben die Behörden die vollständige Evakuierung der Kleinstadt Hay River am Großen Sklavensee angeordnet. "Jeder, der in Hay River bleibt, tut dies auf eigene Gefahr", so die Regierung der Nordwest-Territorien. Rettungsdienste würden dann keine mehr zur Verfügung stehen. Die Regierung forderte alle 4.000 Bewohner auf, sich zum Flughafen zu begeben und dort auf Anweisungen zu warten.

Bereits mehr als 50.000 Menschen in Sicherheit gebracht

In Kanada wüten derzeit die schwersten jemals registrierten Waldbrände. In der vergangenen Woche hat die Regierung den Notstand ausgerufen. Dadurch wurde das Militär mobilisiert, um bei der Bekämpfung der Brände zu helfen und Bewohner in Sicherheit zu bringen. Mehr als 50.000 Menschen, darunter auch die Anwohner der Hauptstadt der Nordwest-Territorien, Yellowknife, sind bereits vor den Flammen in Sicherheit gebracht worden.

Insgesamt verbrannten in Kanada in diesem Jahr bereits rund 14 Millionen Hektar Wald - das entspricht der Fläche Griechenlands. Vier Menschen kamen bei Waldbränden ums Leben.

Meta wegen Nachrichten-Sperre weiter in der Kritik

Kanadische Facebook-Nutzer machen unterdessen dem US-Mutterkonzern Meta schwere Vorwürfe. Er würde durch die Blockade von Nachrichtenseiten Menschenleben gefährden Die Situation sei "gefährlich", sagte die 35-jährige Kelsey Worth aus der nordwestlichen Stadt Yellowkife der Nachrichtenagentur AFP. Es sei während der Brände "irrsinnig schwierig" für sie und andere gewesen, an verifizierbare Informationen heranzukommen. Niemand sei in der Lage zu wissen, "was wahr ist und was nicht", sagte sie. Gerade wenn sich Menschen in einer Notsituation befänden, sei Zeit "das A und O". Viele Kanadier hätten sich bisher auf die Onlinenetzwerke verlassen, um Nachrichten zu erhalten.

Meta hatte am 1. August damit begonnen, die Verbreitung von Links zu Nachrichten und Inhalten kanadischer Medienverlage und Rundfunkanstalten auf seinen Plattformen Facebook und Instagram zu blockieren. Seiten lokaler Medien konnten über diese Netzwerke nicht mehr aufgerufen werden.

Meta will für Inhalte nicht zahlen

Der Konzern reagierte damit auf ein kanadisches Gesetz, das Online-Unternehmen verpflichtet, kanadische Medien für deren Inhalte zu bezahlen. Das sogenannte Gesetz für Online-Nachrichten war im Juni in Kraft getreten und soll den angeschlagenen Mediensektor Kanadas unterstützen. Große Internetunternehmen werden darin aufgefordert, Vereinbarungen mit örtlichen Medien über eine angemessene Bezahlung für die Nutzung ihrer Inhalte zu schließen. Andernfalls soll die Bezahlung behördlich festgelegt werden.

Auch Google kündigte daraufhin an, künftig keine Inhalte örtlicher Medien mehr auf seiner Plattform zu verlinken. Google und Meta dominieren das Geschäft mit Online-Werbung. Ihnen wird vorgeworfen, klassischen Medien so die Einnahmen wegzunehmen und zugleich von deren Online-Inhalten zu profitieren.

Mit Informationen von Reuters und AFP

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