"Rettet die bayerischen kommunalen Schwimmbäder", forderten 2017 die Miesbacher. Der Förderverein Warmbad reichte eine Petition in den Bayerischen Landtag ein. Mit Erfolg. Der Freistaat legte ein Förderprogramm auf, das bis heute nachwirkt.
Geld für Hallenbad- und Freibadsanierungen
Bis heute haben von diesem Förderprogramm, das letztendlich aufgrund Miesbacher Engagements zustande kam, an die 90 kommunale Schwimmbäder in Bayern profitiert. Wie das Bayerische Bauministerium auf Anfrage mitteilte, sind in diesem Jahr neun Anträge bewilligt worden und zwar für folgende Kommunen: Gemeinde Büchlberg, Gemeinde Rammingen, Markt Egloffstein, Stadt Herzogenaurach, Stadt Nürnberg, Markt Wiesenttal, Stadt Gräfenberg, Gemeinde Bad Füssing sowie die Stadt Geiselhöring. Und was ist mit der Stadt Miesbach? Dort, wo alles ins Rollen kam?
Zwei Jahre Pause für Miesbacher Freibad
Endlich können auch die Miesbacher von "ihrem" Fördertopf profitieren. Das Warmbad Miesbach hat in dieser Saison geschlossen und wohl auch noch größtenteils 2025. Denn das Freibad wird endlich saniert. 20 Jahre lang haben die Miesbacher dafür gekämpft, allen voran der Förderverein Warmbad.
Das Freibad hat es auch bitter nötig: aufgeplatzte Folien, fehlende Technik und UV-Licht-Schäden haben dem ältesten Freibad in der Region (1879 erstmals urkundlich erwähnt) arg zugesetzt. Jetzt bekommt das Bad neue Außenbecken, einen modernen Kinderspielbereich und auch Technik. Die Gesamtkosten liegen bei rund sechs Millionen Euro. Der Freistaat Bayern bezuschusst die Maßnahme mit 2,8 Millionen Euro.
Diese Förderung mache die Finanzierung überhaupt möglich, so Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller. Es sei für eine finanzschwache Kommune sehr schwer, für freiwillige Aufgaben Kredite zu erhalten. Doch vor allem die Spaßfaktoren sind nicht förderfähig und so sammeln die Miesbacher für ihr Warmbad nun Spenden, unter anderem mit einer Versteigerung der alten Ausrüstung und einer großen Beachparty im Juli.
Fachangestellter für Bäderbetriebe gesucht
Die Miesbacher müssen nun für ihr Freibad noch einen Fachangestellten für Bäderbetriebe finden. Bei dem Fachkräftemangel derzeit kein leichtes Unterfangen, meint der städtische Badereferent Erhard Pohl. Hier könne die Regierung auch mithelfen und die Vorschriften klarer auslegen. Es könne doch nicht sein, dass immer ein Fachangestellter vor Ort sein müsse, findet Pohl. Dies könnten doch durchaus auch ausgebildete Wasserretter und Rettungsschwimmer erfüllen. Wichtig sei hingegen, das jemand diese Fachausbildung habe und das Bad führe. "Das würde allen Bädern weiterhelfen, denn das Fachkräfteproblem haben viele Bäder im Umkreis und auch in Bayern", so der Badereferent.
Das Förderprogramm für die kommunalen Schwimmbäder läuft Ende des Jahres aus. Wie es dann weitergehen soll, werde gerade ausgearbeitet, so das Bayerische Bauministerium. "Sonst bringen wir halt wieder eine Petition auf den Weg", heißt es augenzwinkernd vom Förderverein Warmbad Miesbach.
Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!