Screenshot aus dem Projektatlas von Tennet
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Screenshot aus dem Projektatlas von Tennet mit detaillierten Karten des geplanten Juraleitung-Trassenverlaufs. Hier bei Nürnberg-Kornburg.

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Juraleitung: Tennet zeigt Verlauf des Stromtrassen-Neubaus

Die rund 160 Kilometer lange Stromtrasse der sogenannten Juraleitung soll neu gebaut werden - das sorgt seit Jahren für Streit von Mittelfranken bis Niederbayern. Nun hat der Netzbetreiber Tennet den geplanten genauen Streckenverlauf bekanntgegeben.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Die Juraleitung durchquert auf ihren rund 160 Kilometern gleich vier der sieben bayerischen Regierungsbezirke: Mittelfranken, Oberpfalz, Oberbayern und Niederbayern. Der Neubau dieser Stromtrasse ist eines der größten Projekte zur Stromverteilung in Süddeutschland. Oftmals wurde dabei unter anderem die mangelnde Kommunikation des Netzbetreibers Tennet kritisiert. Jetzt hat Tennet einen interaktiven Atlas im Internet veröffentlicht, der genau zeigt, wo der Neubau der Stromtrasse verlaufen soll.

Tennet will mit Projektatlas Planungen transparenter machen

Im Projektatlas von Tennet seien, so weit bekannt, die genauen Standorte der geplanten Strommasten der sogenannten Juraleitung (P53) eingezeichnet, erklärt Ino Kohlmann, Referent für Bürgerbeteiligung bei Tennet. Zudem könne man nachmessen, wie weit die Trasse von den Wohnhäusern entfernt liegt – und das auf den Zentimeter genau.

Tennet wolle so die Planungen transparent machen. An einigen Stellen, wie beispielsweise bei Winkelhaid im Nürnberger Land, sind die Standorte der Masten noch nicht eingezeichnet, da Gespräche mit Grundstückeigentümern noch laufen.

Planfeststellungsverfahren 2024 geplant

Im kommenden Jahr will Tennet in das sogenannte Planfeststellungsverfahren gehen. Dann können Bürger, Initiativen und Gemeinden Einwände vorbringen. Die Regierung von Mittelfranken entscheidet abschließend über das Projekt. Voraussichtlich 2031 soll die neue Stromtrasse in Betrieb gehen.

Die Juraleitung verläuft quer durch Bayern – vom mittelfränkischen Raitersaich über die Oberpfalz bis zum niederbayerischen Altheim. Der Neubau gilt als zentrales Infrastrukturprojekt und sei für die Stromversorgung im gesamten süddeutschen Raum wichtig. Die mehr als 80 Jahre alte Leitung muss ersetzt werden, da sie die technische Lebensdauer so gut wie erreicht hat.

Immer wieder Protest gegen Tennet-Pläne

Netzbetreiber Tennet will eine neue und leistungsstärkere Trasse bauen, für die höhere Strommasten nötig sind. Nur in einigen Abschnitten werden Erdkabel verlegt. Die Gegner halten den Neubau der Stromtrasse hingegen für überdimensioniert und wollen höhere Masten verhindern.

An vielen Orten hat sich der Protest gegen die Pläne formiert, so wurde zuletzt am 29. September noch in Nürnberg-Kornburg gegen die Trassenpläne demonstriert. Ein wichtiger Kritikpunkt war neben der konkreten Führung auch die mangelnde Kommunikation des Netzbetreibers. Der Projektatlas für die Juraleitung kann nun genauere Daten für Anwohner liefern. Dort wird auch angezeigt, ob zum Beispiel ein Erdkabel verlegt wird oder wo Umspannwerke, Masten oder Waldüberspannung geplant sind.

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