Wärmepumpen stehen im Lager auf dem Gelände des Unternehmens "Stiebel Eltron".
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Welche Heizungsart ist die derzeit beste? Nicht nur Verbraucher sind verunsichert. (Symbolbild)

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Heizungsgesetz sorgt für Unsicherheit bei Wärmepumpenhersteller

Klimaretter? Stromfresser? Alternative? Das Hickhack in der Koalition um das Heizungsgesetz hinterlässt Verwirrung: bei den Verbrauchern, den Handwerksfirmen und auch bei den Produzenten von Wärmepumpen – wie "AIT" in Kasendorf.

Über dieses Thema berichtet: Mittagsmagazin am .

Deutschlands heiß diskutierte Heizungsart – die Wärmepumpe – wird unter anderem bei Kulmbach gebaut. Aus der Umgebungsluft Heizenergie zu gewinnen, verschafft hier knapp 1.300 Menschen Arbeit. Und: Die Wärmepumpen-Firma expandiert.

Wärmepumpe: Diskussion verunsichert Menschen

Erst jüngst hat das Unternehmen in der Nähe von Kulmbach eine Halle für eine neue Produktionslinie erworben. Nach der politischen Diskussion in Berlin und der Verwirrung um Wirtschaftsminister Robert Habecks (Grüne) Heizungsgesetz, herrscht vor allem eines: Verunsicherung - nicht nur bei den potenziellen Kunden, sondern auch bei Edgar Timm, Geschäftsleiter Entwicklung und Produktion bei AIT: "Eigentlich waren wir auf dem Weg, alle sagten, keine Energiewende ohne Wärmewende, keine Wärmewende ohne Wärmepumpe. Das lief eigentlich gut." Der Glaube in die Technologie sei dagewesen. Man wagte die Investition in die neue Halle.

Wärmepumpen-Hersteller fehlen "klare politische Vorgaben"

AIT hat mehrere Millionen Euro für die Halle ausgegeben. Stoppen will der Finanzchef des Unternehmens die Investition nicht, denn mittelfristig rechnet er mit hoher Nachfrage. Was ihm aber fehle, sind klare politische Vorgaben. "Das ist für uns schon eine gewisse Unsicherheit für die Zukunft, weil es keine klare Richtung gib," sagt Marco Roßmerkel, Geschäftsführer für Finanzen. "Deswegen hoffe ich auch, dass sich der Herr Lindner, der Herr Habeck, der Herr Scholz und natürlich alle anderen einigen werden und sich dann auch absolut 'committen' zu der Wärmepumpe."

Eine völlig neue Situation für das Unternehmen. Bisher gab es immer nur eine Devise: Expansion. Waren es 1999 noch zwölf Mitarbeitende, sind es jetzt mehr als hundert Mal so viele. Bis zum "Hin und Her" über das Heizungsgesetz waren die Zukunftsaussichten rosig. Nun müsse man abwarten, wie sich die Kunden in Zukunft verhalten würden, so Roßmerkel. Momentan sei die Nachfrage nach Heizungen mit Gas und Öl wieder gestiegen und das habe sich auch auf die Wärmepumpen-Nachfrage ausgewirkt: "Den negativen Einfluss, hatten wir so nicht kalkuliert."

Deutschland hinkt in Sachen Wärmepumpen hinterher

Jetzt bleiben in Kasendorf auch einige Dinge im Lager liegen. Das belastet das Unternehmen zusätzlich - auch finanziell. Doch das größte Problem seien die fehlenden Rahmenbedingungen. Man wisse nicht, in welche Richtung man sich weiterentwickeln müsse, sagt Geschäftsleiter Timm.

Hilfreich für AIT ist aber, dass dort nicht ausschließlich für den deutschen Markt produziert wird. Länder wie Frankreich, Österreich, Tschechien und die skandinavischen Staaten sind beim Thema Wärmepumpen politisch längst weiter als Deutschland.

Im Video: Rentiert sich der schnelle Umstieg von Öl und Gas?

Eine Wärmepumpe steht an einer Hauswand im Garten.
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Ein zentraler Baustein des geplanten Heizungsgesetzes ist ja die Wärmepumpe. Doch rentiert sich der schnelle Umstieg von Öl und Gas überhaupt?

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