Portrait von Michaela Mahlberg
Bildrechte: Humboldt-Stiftung/Elbmotion

Die Erlanger Linguistik-Professorin Michaela Mahlberg wird mit der renommierten Humboldt-Professur geehrt.

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Humboldt-Professur: Erlanger Professorin holt Auszeichnung

Die Sprache ist der Schlüssel zur Welt – und zur Forschung von Michaela Mahlberg. Die Linguistik-Professorin, die seit April in Erlangen lehrt, wird am Montagabend in Berlin mit der begehrten Alexander von Humboldt-Professur ausgezeichnet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Für sie als Geisteswissenschaftlerin ist die begehrte Auszeichnung eine Besonderheit. Michaela Mahlberg verschiebt für ihr Interview mit BR24 extra ihre Termine. Aktuell ist sie gefragter denn je: Zwischen Workshops in Italien und Besuchen in ihrer Wahlheimat Großbritannien bleibt dennoch Zeit, sich zu freuen. Mahlberg wird am Montagabend mit dem höchstdotierten internationalen Wissenschaftspreis in Deutschland ausgezeichnet: der Humboldt-Professur. Zwischen Naturwissenschaftlern und KI-Experten sticht die Geisteswissenschaftlerin auf der Liste der zwölf Preisträger heraus. Sie finde es großartig, dass die Humboldt-Stiftung sehe, wie wichtig auch die Geisteswissenschaften für die Entwicklung der Welt seien, sagt sie selbst über ihre Auszeichnung.

3,5 Millionen Euro Förderung für die nächsten fünf Jahre

Eigentlich lehrte und forschte die 49-Jährige seit 2015 an der University of Birmingham. Für die Humboldt-Professur kommt sie aber zurück in ihre deutsche Heimat. An der Friedrich Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) ist sie seit April 2024 Direktorin des Departments Digital Humanities and Social Studies (DHSS). Die Humboldt-Professur sei für sie der schönste Grund, um nach Deutschland zurückzukehren, sagt sie.

Sprache als Schüssel zur Welt

Die 3,5 Millionen Euro Preisgeld möchte Michaela Mahlberg nutzen, um den Zusammenhang zu untersuchen zwischen unserer Sprache und der Art und Weise, wie über gesellschaftliche Probleme diskutiert wird. Die Basis für ihre Untersuchungen bilden computergestützte Methoden, mithilfe derer die sogenannte Korpus-Linguistin große Mengen an Text analysiert und so die Häufigkeit und den Kontext bestimmter Schlüsselbegriffe feststellen kann. "Sprache", sagt sie, "ist unser Mittel, um die Welt zu verstehen. Um zu verstehen, wie die Gesellschaft funktioniert. Wenn wir nicht die richtigen Worte finden, um Probleme zu verhandeln, können wir sie auch nicht lösen."

Ihr aktuelles Sorgenthema: Die Wasserkrise

Mit viel Elan erzählt Michaela Mahlberg von ihrer Forschung. Es ist ihr ernst, das macht sie deutlich. "Die Weltlage ist viel zu kritisch, um einfach nichts zu tun", sagt sie. Die großen Probleme, das seien der Klimawandel, die Angriffe auf unsere Demokratie und – ganz aktuell für Michaela Mahlberg – die globale Wasserkrise. Gemeinsam mit dem UNESCO-Lehrstuhl für Wasserwissenschaften untersucht sie, wie in der Gesellschaft über die Wasserkrise diskutiert wird. Es sei ihr wichtig, dass ihre Forschung nicht nur an der Uni bleibt. Sie wolle zu konkreten Lösungsvorschlägen und Kommunikationsstrategien beitragen, sagt sie.

Michaela Mahlberg ist jedoch nicht die Einzige, die in diesem Jahr eine Alexander von Humboldt-Professur für die FAU gewinnen konnte. Mit dem französischen Biophysiker Benoît Ladoux forschen künftig zwei internationale Top-Wissenschaftler mehr an der Innovations-Universität.

Außerdem hatte die Menschenrechtlerin Prof. Dr. Eva Pils bekannt gegeben, dass sie im Rahmen einer Alexander von Humboldt-Professur ebenfalls den Ruf an die FAU annehme. Die FAU konnte damit, laut einer Mitteilung, mittlerweile elf Humboldt-Professorinnen bzw. -Professoren für sich gewinnen. Das seien aktuell die meisten in Deutschland, so die Universität.

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