Mats Hummels ist der Held des Abends - er schoss das Tor nach Wembley
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Mats Hummels ist der Held des Abends - er schoss das Tor nach Wembley

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Champions League: Borussia Dortmund steht im Finale

Im Halbfinalspiel gegen Paris Saint-Germain ist Borussia Dortmund der Sensationssieg gelungen: Dank eines Kopfballs von Mats Hummels zieht die Mannschaft als Erste ins Champions-League-Finale ein.

Über dieses Thema berichtet: BAYERN 3-Nachrichten am .

Im achten Europapokalspiel hat Borussia Dortmund (BVB) mit 1:0 gegen Paris Saint-Germain (PSG) gewonnen. Es ist eine bittere Niederlage für den eigentlichen Favoriten PSG und gleichzeitig ein überraschender Sieg für den vermeintlichen Außenseiter BVB. Die Mannschaft steht damit als erster Finalist im Endspiel der UEFA Champions League, welche im Londoner Wembley Stadion Anfang Juni ausgetragen werden wird. Held des Abends ist Mats Hummels, der in der 50. Minute den Kopfball nach Wembley in das Tor zimmerte.

Hummels köpft BVB ins Finale

Die BVB-Mannschaft erhebt sich auf wundersame Weise immer dann zur Bestleistung, wenn sie im Europapokal besonders gefordert wird – das steht wiederum in krassem Kontrast zu den erratischen Bundesliga-Leistungen. Dort haben sich die Dortmunder mit Ach und Krach erneut für die Königsklasse qualifiziert, in der Champions League erlöste sie Hummels mit seinem Kopfballtor (50.). Warren Zaire-Emery hatte für Paris drei Minuten zuvor den Pfosten getroffen, das tat später auch Nuno Mendes (61.).

PSG-Stürmer Mbappé größtenteils harmlos

Eine der von Hummels identifizierten "Hauptaufgaben" war es, im Verbund Kylian Mbappé zu stoppen. Der Superstürmer trug die gesamte Last des Hunderte Millionen Euro schweren Pariser Katar-Projektes, das sich stets vergeblich nach dem größten aller Pokale streckt. Mbappé, der wohl zu Real Madrid wechseln wird, kam über die linke Seite – weil im Gegensatz zur Vorwoche Goncalo Ramos als echter Neuner spielte.

Ein erster Mbappé-Abschluss blieb harmlos (7.). PSG machte Druck, entfachte aber nicht den vom BVB befürchteten Ansturm, sondern dosierte das Risiko. Es wurde allerdings deutlich: Viele Ballverluste im Mittelfeld würde sich Dortmund nicht leisten dürfen.  

Der BVB wählte aber einen ganz anderen Ansatz als seine Angsthasen-Taktik aus dem Gruppenspiel im Prinzenpark (0:2) – er spielte selbst engagiert nach vorne. Zudem kam Mbappé selten in potenziell gefährliche Positionen, auch deshalb hatte sein Bewacher Julian Ryerson Muße, mit nach vorne zu gehen. Sein Schuss ans Außennetz (19.) war die bis dahin beste Gelegenheit. 

Hat Paris Saint-Germain den BVB unterschätzt?

Der BVB war in Sachen Leidenschaft und Kampf besser, PSG musste also versuchen, seine Klasse auszuspielen, was nicht gelang. Es blieb die Hoffnung auf "Heldenfußball" über Mbappé, der von Hummels wunderbar abgegrätscht wurde (35.), oder Ousmane Dembele. Zunächst aber hatte Torhüter Gianluigi Donnarumma nach dem folgenden Dortmunder Konter gegen Karim Adeyemi zu parieren. 

PSG wollte nach der Pause stürmen, ließ aber bei einem Eckball ausgerechnet den besten Dortmunder Kopfballspieler frei stehen: Hummels. Der Routinier war 2013 in Wembley Sekundenbruchteile vor dem Bayern-Siegtor durch Arjen Robben am Ball vorbeigegrätscht.

Auch Marco Reus, der am Dienstag zur 55. Minute ins Spiel kam, stand vor elf Jahren in seiner ersten BVB-Saison auf dem Platz. Kehl war noch Spieler, Ricken Teil des legendären Rahmenprogramms. Sie alle bekommen ihre zweite Chance.

Reus: "Jetzt müssen wir den Titel holen"

"Unbeschreiblich, was für eine Woche", sagte Marco Reus nach dem Spiel bei Amazon Prime Video. "Nach über zehn Jahren wieder im Finale. Hut ab, Hut ab, wir haben sehr viel leiden müssen. Aber wir haben es am Ende geschafft." Am Mittwoch frage "keiner mehr", wie der Sieg zustande gekommen sei. "Da steht einfach nur der Namen Borussia Dortmund. (...) Jetzt müssen wir den Titel holen, sonst wäre es scheiße."

Marcel Sabitzer sagte bei CBS: "Es ist verrückt. Mir fehlen die richtigen Worte. Die Emotionen sind da, die Gänsehaut. Wir hatten einen Traum und wir haben es geschafft – wir fahren nach London."

Mats Hummels: Ein guter Zeitpunkt, aufzustocken

Mats Hummels zeigte sich nach dem Spiel bescheiden: "Ich habe eh viel zu wenig Champions-League-Tore geschossen in meiner Karriere. Das ist ein guter Zeitpunkt, aufzustocken. (...) Wir werden, egal gegen wen, auf einen sehr starken Gegner treffen. Aber wir glauben alle daran. Es gibt für uns gar keinen Grund, nicht daran zu glauben, das Finale zu gewinnen." Es war das 506. Spiel von Mats Hummels für Borussia Dortmund.

BVB setzte auf Erfolgsmannschaft aus Hinspiel

Borussia Dortmund setzte bei dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Paris Saint-Germain auf die Mannschaft, der vor sechs Tagen im ersten Duell mit dem französischen Meister ein 1:0-Erfolg gelungen war. Alle zehn Feldspieler, die Trainer Edin Terzic am vergangenen Wochenende in der Bundesliga-Partie gegen den FC Augsburg (5:1) aus der Startelf rotiert hatte, kehrten für die Partie im mit knapp 50.000 Zuschauern ausverkaufen Parc des Princes zurück. 

Wiederholt sich 2013?

Damit steht Borussia Dortmund zum ersten Mal seit 2013 wieder im Champions-League-Finale, wieder in Wembley. Morgen entscheidet sich, ob auch der Gegner wieder der gleiche ist: Dann versucht der FC Bayern gegen Real Madrid, seine Saison zu retten.

Mit Informationen von dpa und SID

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