Telekolleg - Politik und Gesellschaft


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Kern der Gesellschaft Familienfreundlichkeit

In Sachen Familienfreundlichkeit liegt in unserer Arbeitswelt einiges im Argen. Was kostet es, familienfreundliche Maßnahmen in Betrieben zu installieren und was bringt es?

Stand: 14.03.2020 | Archiv

Wie kann man die Arbeitswelt familienfreundlich gestalten? Auch dazu gibt es unterschiedliche Meinungen. Bei uns haben Mütter oder Väter das Recht, nach der Geburt unbezahlten Urlaub zu nehmen, und zwar längstens drei Jahre. Anschließend können sie an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Meistens nehmen Frauen diese Elternzeit in Anspruch.

Beruf und Familie unvereinbar?

Ist diese Regelung tatsächlich familienfreundlich? Nein, meinen die Kritiker. Die Chefs tun sich schwer, für die befristete Zeit jemanden als Ersatz zu finden. Arbeitgeber stellen deshalb bevorzugt Männer ein. Darunter leide die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Besser wäre ein größeres Betreuungsangebot für Kinder, damit beide Elternteile mehr arbeiten könnten. Und tatsächlich: Vergleichbare Industrieländer, die diesen Weg gehen, haben höhere Geburtenraten.

Fazit: Der riesige Geldtransfer an die Familien, den die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg jeden Monat abwickelt, ist nur eine der vielen Anstrengungen, die unser Sozialwesen unternimmt, um die Familien zu unterstützen. Geschieht damit genug? Sind die eingeschlagenen Wege die richtigen? Die Debatten darüber werden uns weiter begleiten.

Neue Familienformen

Haus und Besitz schmieden die Familien nicht mehr eisern zusammen. Immer mehr Erwachsene entscheiden sich frei für oder gegen ihre Partner. Neue, vielfältige Formen der Familie bilden sich, es entstehen immer mehr Patchworkfamilien: Mann und Frau waren vor der aktuellen Ehe in anderen Partnerschaften und aus diesen bringen sie Kinder mit in die Ehe - zudem haben sie gemeinsame Kinder aus ihrer neuen Ehe. Steigende Zahlen von solchen vielfältig zusammengesetzten Familien, steigende Scheidungszahlen, immer mehr alleinerziehende Mütter prägen die Familienwelt. Doch es gibt auch noch Ausnahmen:

Zunehmende Kinderarmut

Großeltern dienen zunehmend als Hilfstruppe für Eltern, die sich im Beruf und in der Familie verwirklichen. Vielfalt und Individualismus zählen in der Familie genauso wie am Arbeitsplatz. Und wie in der Arbeitswelt gilt auch für die Familie von heute: Die Zahl derer, die nicht mehr mithalten können, wird größer: Es gibt immer mehr Kinder aus armen Familien. Kinderarmut prägt zusehends die Welt der Kleinen. Familienidyll hat ausgedient. Vielfalt und die eigene Freiheit zählen.


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