Telekolleg - Politik und Gesellschaft


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Von der Schöpfung zur Abschöpfung Natur im Wandel

Überschwemmungen, Stürme, Hitzeperioden - die Auswirkungen des Klimawandels sind bereits jetzt offensichtlich. Die Probleme werden in Zukunft noch größer werden - es ist allerhöchste Zeit umzudenken und zu handeln.

Stand: 14.03.2020 | Archiv

Sturmschaden im Wald | Bild: colourbox.com

Der Klimawandel bläst uns kräftig um die Ohren: Die Herbst- und Frühjahrsstürme, die bisher ihren Schwerpunkt über dem Atlantik hatten, fegen immer öfter über Europa. Orkane, Starkregen, lange Hitzeperioden mit Extremtemperaturen gehören in Zukunft immer mehr zu unserem Wetteralltag.

Globaler Klimawandel

Folge des Klimawandels: immer häufiger vorkommende Überschwemmungen

Hochwasser sind nicht nur auf kurzsichtigen Raubbau und gedankenlose Versiegelung der Flächen zurückzuführen. Vor allem der globale Klimawandel ist schuld daran: Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser speichert sie. Immer heftiger werdender Regen verfrachtet große Wassermassen vom Meer auf die Kontinente. Die durchschnittliche Temperatur auf dem Blauen Planeten ist in den vergangenen 100 Jahren bereits um 0,7 Grad gestiegen. Bis zum Ende des Jahrhunderts wird eine Erwärmung um bis zu 5,8 Grad prognostiziert. In unterschiedlichsten Klimamodellen errechnen Wissenschaftler auf der ganzen Welt die Folgen: Globale Luftströmungen, Meerespegel und Klimazonen verändern sich. Sicher scheint eines: Der Meeresspiegel wird steigen, ganze Küstenregionen werden überflutet. Und Trinkwasser wird in Zukunft noch knapper werden auf unserem überhitzten Planeten. Es ist höchste Zeit zu handeln.

Welche Konsequenzen hat unser Verhalten global? Was können wir tun, um auch für die Zukunft eine Existenzgrundlage zu bewahren? Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der UN, gibt Antworten:

Es ist unstrittig und messbar, dass der CO2-Eintrag massiv gestiegen ist und die Temperaturen sicher ansteigen. Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der UN, spricht über das "Gebot der Vorsorge":

Die unentdeckten Kontinente des Lebens

Das Kronendach ist Lebensraum unzähliger Arten.

Das Kronendach der oft kirchturmhohen Bäume birgt ein noch weitgehend unbekanntes Ökosystem. Eine faszinierende Vielfalt von Pflanzen, Insekten, Vögeln, Käfern, Reptilien, die niemals den Waldboden betreten.

Dieselbe Biodiversität zeigt sich bei der Untersuchung des Erdbodens, dem zweiten Kontinent des Lebens. Nach Hochrechnungen von Mikrobiologen leben in einer Handvoll Erde mehr als zehntausend Bakterienarten - doppelt so viele wie der Wissenschaft bisher bekannt waren.

Im Kreislauf der Natur haben Bakterien eine große Bedeutung, weil sie durch ihre Stoffwechseltätigkeit alle organischen Stoffe mineralisieren und sie den Pflanzen als Nährstoffe wieder verfügbar machen.

Das größte unerforschte Gebiet sind jedoch die Tiefseeregionen der Ozeane, dort wo kein Sonnenstrahl mehr hinkommt. Den biologischen Variantenreichtum der Erde zu erforschen, ihn zu erhalten, den Menschen aber gleichzeitig nutzbar zu machen, das ist die vordringlichste Aufgabe dieses Jahrhunderts.

Der Boden ist extrem wichtig - sowohl für die Vielfalt des Lebens als auch für das Klima. Und noch viele andere Faktoren spielen eine Rolle für unser Ökosystem - Prof. Klaus Töpfer, ehemaliger Direktor des Umweltprogramms der UN, spricht über die Zusammenhänge:


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