Telekolleg - Biologie


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Wovon wir leben 2. Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind ein wichtiger Bestandteil unserer Nahrung. Sie werden im Körper zu Zucker zerlegt - durch seine Verbrennung gewinnen wir Energie.

Stand: 09.02.2012 | Archiv

Würfelzucker | Bild: picture-alliance/dpa

Nach einer Mahlzeit werden die aufgenommenen Kohlenhydrate in Einfachzucker zerlegt und zur Leber transportiert. Bei Bedarf gelangen sie von dort ins Blut. Wenn der Blutzuckerspiegel hoch genug ist, wird Glucose in Form von Glycogen in der Leber und in Muskeln gespeichert. Wenn die Glycogendepots gefüllt sind, werden Kohlenhydrate in Fett umgewandelt und als Fett gespeichert.

Die Zuckerrübe enthält besonders viel Zucker.

Viele der Kohlenhydrate, die uns aus dem Küchenschrank bekannt sind, beispielsweise Traubenzucker, Haushaltszucker oder Kandiszucker, haben eine Eigenschaft gemeinsam: Sie schmecken süß. Zucker und nahezu alle anderen Kohlenhydrate, die wir zu uns nehmen, sind pflanzliche Produkte.

Kohlenhydrate

Die Kohlenhydrate werden in drei Gruppen eingeteilt:

  • Monosaccharide
  • Disaccharide
  • Polysaccharide

Monosaccharide

Weintrauben: Ihr Zucker ist ein Monosaccharid

Zucker ist nicht gleich Zucker! Süße Früchte wie beispielsweise Weintrauben enthalten viel Traubenzucker - auch  Glucose genannt. Glucose ist ein ein sogenannter Einfachzucker oder Monosaccharid. Glucose ist die wichtigste Energiequelle des Körpers. Einige Organe, zum Beispiel das Gehirn, sind auf eine ständige und ausreichende Versorgung mit Glucose angewiesen.

Ein Einzelmolekül der Glucose enthält jeweils sechs Kohlenstoffatome.

Glucose ist das Endprodukt der Fotosynthese und besteht aus ringförmigen Einzelmolekülen. In süßen Früchten findet man noch einen anderen Einfachzucker: die Fructose. Sie ist ähnlich gebaut wie die Glucose.

Disaccharide

Saccharose: Ein Molekül besteht aus einer Glucose und einer Fructose.

Eine andere Struktur hat unser Haushaltszucker, der aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen wird: die Saccharose. Ihre Moleküle bestehen jeweils aus zwei Einfachzuckern: einer Glucose und einer Fructose. Daher ist die Saccharose ein Doppelzucker oder Disaccharid. Der in der Milch enthaltene Milchzucker, die Lactose, ist ebenfalls ein Disaccharid - und zwar aus Galactose und Glucose.

Polysaccharide

Ein typisches Polysaccharid ist beispielsweise die Stärke im Mehl, gewonnen aus Getreidekörnern. Stärke besteht aus einer langen Kette von mehr als 100 Glucosemolekülen, die miteinander zu einem Polysaccharid (Vielfachzucker) verbunden sind. Ein weiteres, aus Glucoseinheiten aufgebautes Polysaccharid ist die Cellulose. Sie bildet die faserige Zellwand der pflanzlichen Zellen.

Eine typische Eigenschaft von Mono- und Disacchariden ist ihre gute Wasserlöslichkeit. Polysaccharide dagegen sind wasserunlöslich.

Kohlenhydrate, vor allem Glucose, werden vom Gehirn und den Muskeln unter Bildung von Kohlenstoffdioxid verbrannt. Dabei wird Energie frei - Glucose ist ein wirkungsvoller, kurzfristiger Energielieferant.


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