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BR-KLASSIK
Fr 02.02.|19:05 - 21:00

Konzert des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks

Leitung: Simon Rattle
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Hector Berlioz: Aus "Roméo et Juliette"; Claude Debussy: "Jeux"; Charles Koechlin: "Les Bandar-Log", op. 176; Maurice Ravel: "La Valse"
 
Dazwischen:
PausenZeichen
Fridemann Leipold im Gespräch mit Orchestermitgliedern
Dass Sir Simon Rattle bei all seinen Talenten ein besonderes Händchen für französisches Repertoire von Rameau bis Messiaen hat, beweist er mit einem faszinierenden Programm. Als Entdeckung präsentiert Rattle eine Tondichtung des lange verkannten Klangalchemisten Charles Koechlin, von dem das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks kaum je etwas gespielt hat. Koechlin stammte aus dem Elsass, war Schüler von Massenet und hat ein reichhaltiges, schillerndes OEuvre hinterlassen. Über vier Jahrzehnte hin entstand sein fünfteiliger sinfonischer Zyklus über Motive aus Rudyard Kiplings "Dschungelbuch", einer klassischen Coming of Age-Geschichte. In "Les Bandar-Log" lässt Koechlin die gesetzlose Affenmeute, die Mogli entführt, in polytonales Geplapper ausbrechen, bevor er den Sieg Moglis in exquisite Farben taucht. Weil Koechlin Zeitgenosse von Debussy und Ravel war, rahmt Rattle dessen parodistischen Stilmix mit Debussys spätem Tanzpoem "Jeux" über eine Ménage-à-trois beim Tennisspiel und mit Ravels atemberaubender Walzer-Dekonstruktion "La Valse". Und im ersten Konzertteil huldigt Rattle dem Vorläufer der Drei, dem Klangpionier Hector Berlioz, mit drei instrumentalen Highlights aus dessen innovativer Symphonie dramatique "Roméo et Juliette": Zunächst weicht die Melancholie des einsamen Shakespeare-Helden dem herannahenden Balltrubel, dann huscht das virtuose Scherzo der Königin Mab, der Fee der Träume, elfengleich vorüber, bevor sich die Liebenden endlich in die Arme fallen - mit schwärmerischen Tönen beschwört Berlioz den Zauber der Liebesnacht in der ikonischen Balkonszene von Verona.