Aktuelle Meldungen anhören:
Bayern 2
Di 19.12.|23:10 - 01:00

Concerto bavarese

Zum 60. Todestag von Winfried Zillig
Inhalt nicht verfügbarAus rechtlichen Gründen nicht verfügbar
Winfried Zillig: Suite Nr. 1 (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Georg Fritzsch); Tanzsinfonie (Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Winfried Zillig); Fünf Lieder von Georg Trakl (Christa Ludwig, Mezzosopran; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Rudolf Alberth); Sechs Lieder nach Gedichten von Verlaine, "Weisheit" (Evelyn Lear, Sopran; Winfried Zillig, Klavier); Violinkonzert (Tibor Varga, Violine; Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Jan Koetsier); Suite Nr. 2 (Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin: Georg Fritzsch)
Vor 60 Jahren, am 18. Dezember 1963, ist der 1905 in Würzburg geborene Komponist Winfried Zillig verstorben. BR Franken erinnert in der Sendung „Concerto bavarese“ an sein vielfältiges Oeuvre.
Zilligs erster Lehrer in Würzburg war Hermann Zilcher. Ab 1925 erhielt er Kompositionsunterricht bei Arnold Schönberg in Wien und folgte diesem dann nach Berlin an die Akademie der Künste. Theodor W. Adorno bezeichnete Zillig als größte Begabung in Schönbergs Berliner Meisterklasse. 1928 begann Zilligs Theaterlaufbahn, zunächst als Assistent von Erich Kleiber an der Berliner Staatsoper, dann an den Theatern in Oldenburg, Essen, Posen und Düsseldorf.
Während des Nationalsozialismus spielte Zillig eine zwiespältige Rolle: Einerseits passte er sich den Gegebenheiten an, trat der Reichsmusikkammer bei und komponierte mit großem Erfolg Filmmusik, unter anderem auch für NS-Propagandafilme. Auf der anderen Seite versuchte er, die Kompositionsprinzipien seines verehrten Lehrers Schönberg weiterhin zu etablieren, obwohl er wusste, dass sie der herrschenden NS-Ästhetik widersprachen. Entsprechend wurden etliche seiner atonalen Werke während des „Dritten Reiches“ von der Kritik äußerst heftig angegriffen.
Der Kontakt zu Schönberg, der in die USA emigriert war, ist dabei nie abgerissen und intensivierte sich nach dem Krieg wieder. So vollendete Zillig nach Schönbergs Tod auf Wunsch von dessen Witwe das Oratorium „Die Jakobsleiter“. Als Dirigent des Sinfonieorchesters des Hessischen Rundfunks (1947-1951) machte er sich um die Aufführung von Werken verdient, die während der NS-Zeit verboten waren. Von 1959 bis zu seinem Tod 1963 war Winfried Zillig Leiter der Musikabteilung beim Norddeutschen Rundfunk in Hamburg.