Mehrere Teile der ukrainischen Millionenstadt Charkiw stehen nach russischen Angriffen in Flammen
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Mehrere Teile der ukrainischen Millionenstadt Charkiw stehen nach russischen Angriffen in Flammen

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Großbrände in Millionenstadt Charkiw nach russischen Angriffen

Nach russischen Angriffen sind mehrere Brände in der ostukrainischen Stadt Charkiw ausgebrochen. Die Millionenstadt steht seit Kriegsbeginn unter Beschuss. Russland hat derweil den ukrainischen Präsidenten zur Fahndung ausgeschrieben.

Über dieses Thema berichtet: BR24 Infoblock am .

Nach nächtlichen russischen Angriffen mit Raketen und Drohnen sind in der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw mehrere Brände ausgebrochen. Das größte Feuer auf einer Gesamtfläche von 3.000 Quadratmetern sei in Lagerräumen ausgebrochen, teilte der ukrainische Katastrophenschutz am Samstag mit.

Die Löscharbeiten dauerten am Samstag an. Bei der Attacke wurden nach vorläufigen Angaben vier Menschen verletzt, unter ihnen auch ein Kind.

Zwei Drohnen-Einschläge in Charkiw

Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland 13 Kampfdrohnen vom Typ Shahed ein, daneben vier umfunktionierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300. Während die Luftwaffe behauptete, alle Drohnen abgefangen zu haben, räumte der Bürgermeister von Charkiw, Ihor Terechow, zwei Drohnen-Einschläge ein.

Auch im Gebiet Dnipropetrowsk gab es zwei Verletzte durch russische Drohnenangriffe. Beschädigt worden sei ein Objekt der kritischen Infrastruktur und mehrere Wohnhäuser, schrieb Militärgouverneur Serhij Lyssak auf seinem Telegramkanal.

Russland schießt ukrainische ATACMS-Raketen über Krim ab

Russland hat derweil über der annektierten Halbinsel Krim nach eigenen Angaben vier ATACMS-Raketen abgeschossen, welche die USA der Ukraine geliefert hatten. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte, die Armee habe in der Nacht einen ukrainischen Angriff mit "ATACMS-Raketen vereitelt". Die Luftabwehr habe über der Krim vier "operativ-taktische Raketen" abgeschossen. Das Ministerium macht keine Angaben dazu, ob die Raketen oder herabfallende Trümmer Schäden verursachten.

Die USA hatten der Ukraine im April Kurzstreckenraketen vom Typ ATACMS mit einer größeren Reichweite als bisher geliefert. Die Ukraine hatte diese Raketen mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern zuvor lange gefordert, um sie für Angriffe auf russische Ziele weit hinter der Frontlinie zu nutzen.

Karte: Die militärische Lage in der Ukraine

Russland fandet nach ukrainischem Präsidenten Selenskyj

Russland hat unterdessen den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur Fahndung ausgeschrieben. Das meldeten russische Nachrichtenagenturen am Samstag unter Berufung auf eine Fahndungsliste des Innenministeriums in Moskau. Strafrechtlich gesucht werde Selenskyj, geboren 1978 in Krywyj Rih, Gebiet Dnipropetrowsk, Ukraine, heißt es dort. Den Grund für die Verfolgung nannte das Ministerium nicht. 

In der Vergangenheit hat Russland schon andere hochrangige Politiker auf die Fahndungsliste gesetzt, beispielsweise Estlands Ministerpräsidentin Kaja Kallas. Die Maßnahme hat keine direkten Auswirkungen für Selenskyj, da der ukrainische Präsident nicht auf russischem Boden ist. Sie gilt eher als symbolischer Akt. 

Millionenstadt Charkiw steht seit Kriegsbeginn unter Beschuss

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert nun bereits mehr als 800 Tage. Charkiw ist eine der am schwersten davon betroffenen Städte. Bereits zu Kriegsbeginn hat Russland erfolglos versucht, die die grenznahe Millionenstadt zu besetzen. Seit mehreren Monaten wird Charkiw praktisch täglich mit Raketen und Drohnen attackiert. Nach Angaben mehrerer Militärexperten plant Moskau einen weiteren Eroberungsversuch.

Mit Informationen von dpa und Reuters

Zum Audio: Russland schreibt Präsident Selenskyj zur Fahndung aus

(Symbolbild) Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht auf der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums
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(Symbolbild) Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj steht auf der Fahndungsliste des russischen Innenministeriums

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