Telekolleg - Deutsch


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Telekolleg Deutsch - Folge 04 Das Vorstellungsgespräch

Sich bewerben ist Arbeit. Doch wenn Sie zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen werden, dann ist die erste Hürde geschafft. Nun geht es darum, mit dem Vorstellungsgespräch genauso erfolgreich zu sein. Wie gelingt das am besten?

Stand: 07.09.2016 | Archiv

Vorstellungsgespräch, Frau sitzt zwei Gesprächspartnern gegenüber | Bild: picture-alliance/dpa

Der persönliche Eindruck ist entscheidend beim Vorstellungsgespräch. Dass Sie kompetent sind, haben Sie überzeugend in Ihren Bewerbungsunterlagen klargemacht, sonst hätte man Sie nicht eingeladen. Der künftige Arbeitgeber/der Personalchef will nun herausbekommen, wie Sie auftreten und wie es um Ihre Motivation bestellt ist (siehe zum Folgenden Hesse/Schrader, Bewerbungshandbuch S.385f.)

  • Wirken Sie sympathisch und vertrauenswürdig?
  • Sind Sie anpassungs- und teamfähig?
  • Passen Sie zur Institution/zum Unternehmen
  • Bringen Sie Engagement und Enthusiasmus für die angestrebte Position mit?
  • Sind sie lernfähig und arbeitswillig?
  • Wie stark werden Sie sich mit Ihrer Aufgabe und der Firma identifizieren?

Obwohl es naturgemäß auch an den anderen hängt, ob Sie ihnen sympathisch sind, ist der Eindruck, den Sie machen, immer auch eine Sache der Selbstdarstellung, d.h. des überlegten und gekonnten Auftretens. Befreien Sie sich deshalb erst einmal von allen fatalistischen Vorstellungen, die gern nach missglückten Vorstellungsgesprächen bemüht werden; nach dem Motto: "Wir konnten vom ersten Augenblick an nicht miteinander" – "Wir waren uns von Anfang an unsympathisch."

Sympathie hängt von vielem ab, von Faktoren, die Sie durchaus beeinflussen können, genauso wie von solchen, gegen die Sie machtlos sind. Machtlos sind sie z.B. dagegen, wenn andere "eine andere Wellenlänge" haben und zum Beispiel ihre Hobbys verabscheuen.

Eine Sache der Vorbereitung aber ist es, die Sympathien der anderen dadurch zu gewinnen, dass Sie Interesse an Ihrer Person wecken, dass Sie freundlich, entspannt und höflich, selbstsicher, gelassen und ruhig sind und sich tolerant, teamfähig und flexibel geben. Zweifellos ist es nicht leicht, in der Ausnahmesituation Vorstellungsgespräch nicht nervös zu werden, die Ruhe zu behalten, und selbstbewusst aufzutreten. Aber hier gilt, was bei allen anderen Prüfungen auch gilt: Je besser Sie vorbereitet sind, desto ruhiger und selbstbewusster werden Sie an die Sache herangehen und sie meistern.

Betrachten Sie das Vorstellungsgespräch also als eine Prüfungssituation, für die Sie sich so intensiv präparieren müssen, wie für andere Prüfungen auch. Wenn Sie die folgenden Punkte bei der Vorbereitung berücksichtigen, haben Sie gute Chancen den nötigen Sympathiebonus – soweit es in Ihrer Hand ist – zu gewinnen.

1. Reflektieren Sie die eigene Ausgangsposition und die des künftigen Arbeitgebers: In welcher Situation und warum bewerbe ich mich? Was kann ich? (Konkrete Beispiele für die Berufserfahrungen und Fähigkeiten!) Was will er? Was weiß er bereits und was erwartet er von mir?

2. Informieren Sie sich detailliert über die Firma/die Institution und die ausgeschriebene Position (Produkte, Größe, Mitarbeiterzahl, Anforderungsprofil)

3. Machen Sie sich Gedanken über den Gesprächsverlauf und sich gefasst auf die üblichen, aber auch auf möglicherweise heikle Fragen, die sich aus Ihren Bewerbungsunterlagen ergeben (schlechte Zeugnisse/Lücken im Lebenslauf/ausgefallene Hobbys).

4. Organisieren Sie die äußeren Bedingungen für einen entspannten Auftritt: Nehmen Sie sich genug Zeit für die Anreise, damit Sie weder dampfend rotköpfig noch unpünktlich auftauchen (Stau, Fußweg und Suche einkalkulieren!). Kleiden Sie sich dem Berufsbild entsprechend und so, dass Sie sich wohl und sicher fühlen; verschonen Sie sich vor weiteren wichtigen Terminen am selben Tag.

5. Vergegenwärtigen Sie sich alle Informationen, die Sie in den Bewerbungsunterlagen gegeben haben. Lebenslauf mit Daten, Ausbildungsweg, bisherige Berufserfahrungen und unter Beweis gestellte Fähigkeiten müssen Ihnen ohne Spickzettel präsent sein!

Berücksichtigen Sie diese fünf Grundregeln, dann sind Sie auch präpariert für die Fragen und den Gesprächsablauf.

Literatur

Das große Hesse/Schrader Bewerbungshandbuch: Alles, was Sie für ein erfolgreiches Berufsleben wissen müssen; Jürgen Hesse, Hans Christian Schrader; Stark Verlagsgesellschaft


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